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Abraham
Mala Gallina, Malum Ovum, Das ist: Wie die Alten sungen, so zwitzern die Jungen: Im Zweyten Centi-Folio Hundert Ausbündiger Närrinnen Gleichfalls in Folio, Nach voriger Alapatrit-Pasteten-Art, So vieler Narren Generis Masculini, Anjetzo auch Mit artigen Confecturen, Einer gleichen Anzahl Närrinnen Generis Foeminini, Zum Nach-Tisch, Allen Ehr- und Klugheit-liebenden Frauenzimmer zur lustigen Zeit-Vertreib und wohlgemeinten Warnung In Hundert schönen Kupffern moralisch vorgestellt — Wien, 1713 [VD18 14661225]

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https://doi.org/10.11588/diglit.37593#0157
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Faksche Närrin. rvf

Von dem Essenden ist die Speiß ausgangen/ und von dem Starcken
die Süsse. Und diese verstünde Samson von dem m des; Löwen
Mund gefundenen Honig. Indem aber jene Jüngling diese ver-
drahte Red ndcht wüsten aufzulösen/ und doch begierig waren / sol-
ches zu rhm / kommen sie endlich mit Bitten an die Gespvus/ daß sie
geruhen möchte von dem Samson mirLredkosm LieUuflösimg solcher
Frage hervor zu locken. Die Gespons begibt sich mit Thranen-
vellen Bitten zu Samson / von dem sie auch nicht wolre abweichen/
bissieendlrchihrerBitteechöret worden ; Gehet demnach zu Len
Philisiäern/eröffnet Wen dasGehmmmß; Wornach sie alsdann
den sichenden Tag erstkeulich und jubüirend obgedachtes broplsmL
erkläret / und anfgeMt haben. Samson merckte demnach gar wo!/
wie übel er gethan/ daß er seiner Gespons die Heimlichkeit seines
Hertzens anvertrauet. Ruffre Lerowegen auf: Es kan auf der
Wett nichts falschers seyn/ als em Weib! Deme er nach Laut heili-
ger Schriffr hinzu gesetzt: Wann ihr nicht hätte meinem Kälblem
gepflügtt / wurdet ihr niemal meine rätherische Frag anfgelöset ha-
ben. So m chts die Falschheit.
Uber wir wollen auch ein neueExempel nehmen.Eine gewisse
Frau vermeinte an einer andern eine rechte aufrichtige Freundin zu
haben lobte sich auch dessen gegenjederman. Eine andere aberwol-
te ihr aus dem Traum hekffen/und da sie bey ihr emkehrte / spräche
sie der ersten Frauen zu/ sie sötte sich unterdessen nur em wenig im La-
binsc verbergen/ sie wurde sehen / was sie vor eine Freundin an
dieser Frauen hätte. Bald darauf klopfst man an die Thüre / sie
kommt hinein / manoiHrircihreinen Sitz/ siesetztsich nieder/end-
lich fiengs die Frau an: Ich möchte gern in einer Stund zu der
Frauen KolaüL gehen / und weilen ich weiß / daß die Frau ihre be-
sondere Freundin ist / so beliebe sie / mir Gesellschafft zu leisten: Ach!
sprach die andere: Liebe Frau! Die Frau KoM?. ist em pur laute-
rer Narr/ sie kau nichts als fressen und sauffm/ huren und buh-
len/ ihr Mann tragt gewiß den vorletzten Buchstaben im e, o,
O auf
 
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