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auf seinem Kopffherum. Cy! sprach die andere: Sie ist aber doch
eine fleissige und haußhallenfche Frau. Die sprach gleich darauf:
Ach l liebe Frau Nachbaurm: Es ist an ihr gar nichts / Sie verstehet
das allergeringste nicht / sie kau nicht einmal emMüsel für em kleines
Kind kochen Vor erlich Tagen war sie auf ihren Meyer "Hoff/
und verwunderte sich darüber/ daß die schwartzen Kühe auch weisse
Milch gaben; Lügen thm sie/als Warrn es gedruckt wäre; Dem
Mann sucht sie alle Nacht die Hssen ans/ uudfiM soviel sie kau.
Weilen nun dieser im die Gedult wolle zerrinnen / und die
andere noch darzn setzte: Sie wird gewiß jetzt imWirths-Hauß feyn/
spränge die vor 5 orn herfür / und spräche: Jetzt sihe ich / was ich vor
eine Freundin an dir gehabt habe» Aus diesem lerne jeder zurGnü-
ge der Weiber Falschheit zu erkennen.
armes Häse! hat sich bey rauher Winters-Zeit einmal in em
Loch eines hohlen Felsen retiriret/ damit es gkichwol unter die-
sen steinern Dach eine linde Ruhe möchte geniessen. Es stunde aber
nicht lang an/da käme der Igel/deme ebenfalls das grobe Wetter
grosse Ungclegenheit gemacht/und bare das Hasel gar schön/ und höf-
lich um eine Herberg.
Mein HM! sprach er: Es ist wänmgllch bekannt / daß du
nicht allein (-rosse Ohren/sondern auch groiMeb gegen denNechsterr
tragest; Weil mich dann das harte und fast unerträgliche Werter
überfallen / allo vergönne mir doch ein kleines Wmckerl in deiner
Wohnung/wiche Gnad werd ich Zeit memes Lebens nicht mVer-
gcffenheu st^llcn.Ia künfftigenHerbst/wil! ich mich mit eincrDutten
Äepffe!danckbar"ejnstellett / und die empfangene Gutthat in etwas
erwiedern. Das Häkel schauer hin und her / und verwercket wohl/
daß der Platz zimlich eng; Gleichwohl auf so freundliches Erm-