776 Die kcancke Närrin.
Mir thnt der Kopffwehe / Hai damals gesagt der Goliath/ wie
ihm der David mir dem Stein geworffen; mir rhun die Augen wehe/
har damals klagt der Samson/ als ihme dieselbe von den Phchstäem
ftynd ausgcstochen worden. Mir rhun die Ohren weh/ sagt dazumal
der Malchus / wie ihme der behertzke Perruö einsabgehauen Mir
rlDt der Halßwehe/ klagredazumal der Aman / als ihn der König
Aßverus har lassen an liechrenGalgen hencken. Mir thnt dasHertz
Lvche/ sagt dazumal / wie ihme der falsche Ioab unter dem
Schein eines Kuß/ dasselbe mit einem Dolch durchbohret. Mir rhmr
die Fuß wehe / klagredazumal der König Asa/ wie er so starck am
gelitten; aber einer krancken Närrin thnt nichts wehe/ und
sie ist doch immerdar kranck/ sie denckr Tag und Nacht/ja es träumet
ihr von Artzneyen. Alle Ooccoies müssen verschreiben/alle Apothe--
cken müssen herhallen / alle geschworne Frauenmüffen zu Diensten
her cälopir'en/und fehlt der Närrin doch nichts. Weiß man mcht/daß
man durch so viel Artzneyen erst recht kranck wird / und mit jenem
Jraliättischen Lpirapwo muß manche sagen: ?er Ü!3r MLKÜO, iio
UM gesund zu werden/ durch so viel Artzneyen bin ich gargestorben/
und liege hier.
Em vornehmer Herr/hat em hohes Alter erreichet / ist allezeit
frisch und gesund verblieben/dahero nie kemenUrtzten gebraucht/die-
ser wurde endlich von einer gefährlichen Kranckheit überfallen/ und
weil seine Verwandte gleichsam gezwungen / um einen ^eckcum zu
schicken/alfo hat er endlich eingewilliget/daß der vornehmste inSala«
waneagefordertwurde: dieser nun verordnete bey seinerAnkunfft
nachErkundigung aller Beschaffenheit/ dem Krancken erstlich em
Syrnp z Item einen Latwergen/dan ein Linderungs-Dranckl/mehr
em paar Purgier-Pulvre/rc. deren aber der gute Herr keines ge-
brauchr/sondern lasset solchesalles in einBeck zusammen gieffen.M
nun der Artzt über erliche Tag den Krancken wiederum betucht / und
Zu besserer Erfahrung/was die Artzney für Wurckung habe gehabt/
Md was vorUnflarh fortgetrieben worden/besehen wolre/dann liesse
i
Mir thnt der Kopffwehe / Hai damals gesagt der Goliath/ wie
ihm der David mir dem Stein geworffen; mir rhun die Augen wehe/
har damals klagt der Samson/ als ihme dieselbe von den Phchstäem
ftynd ausgcstochen worden. Mir rhun die Ohren weh/ sagt dazumal
der Malchus / wie ihme der behertzke Perruö einsabgehauen Mir
rlDt der Halßwehe/ klagredazumal der Aman / als ihn der König
Aßverus har lassen an liechrenGalgen hencken. Mir thnt dasHertz
Lvche/ sagt dazumal / wie ihme der falsche Ioab unter dem
Schein eines Kuß/ dasselbe mit einem Dolch durchbohret. Mir rhmr
die Fuß wehe / klagredazumal der König Asa/ wie er so starck am
gelitten; aber einer krancken Närrin thnt nichts wehe/ und
sie ist doch immerdar kranck/ sie denckr Tag und Nacht/ja es träumet
ihr von Artzneyen. Alle Ooccoies müssen verschreiben/alle Apothe--
cken müssen herhallen / alle geschworne Frauenmüffen zu Diensten
her cälopir'en/und fehlt der Närrin doch nichts. Weiß man mcht/daß
man durch so viel Artzneyen erst recht kranck wird / und mit jenem
Jraliättischen Lpirapwo muß manche sagen: ?er Ü!3r MLKÜO, iio
UM gesund zu werden/ durch so viel Artzneyen bin ich gargestorben/
und liege hier.
Em vornehmer Herr/hat em hohes Alter erreichet / ist allezeit
frisch und gesund verblieben/dahero nie kemenUrtzten gebraucht/die-
ser wurde endlich von einer gefährlichen Kranckheit überfallen/ und
weil seine Verwandte gleichsam gezwungen / um einen ^eckcum zu
schicken/alfo hat er endlich eingewilliget/daß der vornehmste inSala«
waneagefordertwurde: dieser nun verordnete bey seinerAnkunfft
nachErkundigung aller Beschaffenheit/ dem Krancken erstlich em
Syrnp z Item einen Latwergen/dan ein Linderungs-Dranckl/mehr
em paar Purgier-Pulvre/rc. deren aber der gute Herr keines ge-
brauchr/sondern lasset solchesalles in einBeck zusammen gieffen.M
nun der Artzt über erliche Tag den Krancken wiederum betucht / und
Zu besserer Erfahrung/was die Artzney für Wurckung habe gehabt/
Md was vorUnflarh fortgetrieben worden/besehen wolre/dann liesse
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