Die laßende Närrin. _ Ns
Es erinnert zwar sonsten der teutsche Poet:
U)ir mögen durch den Tantz den faulen Leib bewegen/
^nd dörffen nicht so bald die böst Lust erregen/
Sind nur Personen da/ die nach der Tugend sehen/
So kan der Hässlichkeit zu Teyde nichts geschehen«.
Aber/ aber/ was aber ? es gehet ihnen oft wie folgendes Gedicht
lautet: der Heil. Cyrillus von Jerusalem führet unter andern sei-
nen Gleichnuffen ein artiges / auf mein sich wo! fügendes Gedicht
ein: Es war einKoch gewesen/ dervon dem Herde und seinen Häfen
indas Wirthshauß geloffen / getrnncken/ und sich lustig gemacht/
seine Häfen und Kessel gleichwol bey dem Feur habe stehen/sieden und
brutlen lassen. Wie die Katz aus der Kuchen/rührenfich die Mänß/
Kessel/Häfenund Pfannen sprachen einander zu/ sie wollen einmal
lustig seyn/ nicht immer immer bey dem praßlenden Aeur hocken blei-
dem Warum nicht? wo bist Hackbret mit deinen MEern? rufftei-
ner ausden Keßleu, si)iele auf/wir tantzen. Kaum hatte das Hackbret
zu spielen angefangeu/ sthe/ alle Kessel / Häfen und Pfannen springen
von dem Herd und tantzen gutes Muths in der Kuchen herum ; bey
diesem Tantz haben sich auch eingefundm die Kochlöffel / Schüssel/
und Teller / alles war voller Freuden. Nicht unweit auf einem
Gestelle leinten derOrdnung nach die schönste Schnee weisse Schüs-
seln und Schaalen/ von lauter Porcellan/ welche Zeitlang diesem
Spaß zusahen / biß es ihnen auch in die Füß kommen / und von ih-
rem Gestell herunter gesprungen/ da dann gleich die russige Häfen/
Kessel und Pfannen selbige aufgezogen/ mjt ihnen herum gehupffet
ftynd / wordurch dann geschehen/daß die schönsten Porcellanen
Schüsseln und Schaalen von den schwartzen russigen und heßlichen
Häfen/Kesseln und Pfannen dergestalten beschmieret worden / daß
sie die vorhero so schön / gantzgarstig/dievorhero so holdstelig/nun-
mehro gantz wild/ und die vorhero Schnee-weiß/ gantz Kohlsschwartz
Uu 2 wor-
Es erinnert zwar sonsten der teutsche Poet:
U)ir mögen durch den Tantz den faulen Leib bewegen/
^nd dörffen nicht so bald die böst Lust erregen/
Sind nur Personen da/ die nach der Tugend sehen/
So kan der Hässlichkeit zu Teyde nichts geschehen«.
Aber/ aber/ was aber ? es gehet ihnen oft wie folgendes Gedicht
lautet: der Heil. Cyrillus von Jerusalem führet unter andern sei-
nen Gleichnuffen ein artiges / auf mein sich wo! fügendes Gedicht
ein: Es war einKoch gewesen/ dervon dem Herde und seinen Häfen
indas Wirthshauß geloffen / getrnncken/ und sich lustig gemacht/
seine Häfen und Kessel gleichwol bey dem Feur habe stehen/sieden und
brutlen lassen. Wie die Katz aus der Kuchen/rührenfich die Mänß/
Kessel/Häfenund Pfannen sprachen einander zu/ sie wollen einmal
lustig seyn/ nicht immer immer bey dem praßlenden Aeur hocken blei-
dem Warum nicht? wo bist Hackbret mit deinen MEern? rufftei-
ner ausden Keßleu, si)iele auf/wir tantzen. Kaum hatte das Hackbret
zu spielen angefangeu/ sthe/ alle Kessel / Häfen und Pfannen springen
von dem Herd und tantzen gutes Muths in der Kuchen herum ; bey
diesem Tantz haben sich auch eingefundm die Kochlöffel / Schüssel/
und Teller / alles war voller Freuden. Nicht unweit auf einem
Gestelle leinten derOrdnung nach die schönste Schnee weisse Schüs-
seln und Schaalen/ von lauter Porcellan/ welche Zeitlang diesem
Spaß zusahen / biß es ihnen auch in die Füß kommen / und von ih-
rem Gestell herunter gesprungen/ da dann gleich die russige Häfen/
Kessel und Pfannen selbige aufgezogen/ mjt ihnen herum gehupffet
ftynd / wordurch dann geschehen/daß die schönsten Porcellanen
Schüsseln und Schaalen von den schwartzen russigen und heßlichen
Häfen/Kesseln und Pfannen dergestalten beschmieret worden / daß
sie die vorhero so schön / gantzgarstig/dievorhero so holdstelig/nun-
mehro gantz wild/ und die vorhero Schnee-weiß/ gantz Kohlsschwartz
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