Die träumende Närrin.
»4»
Freude. Zettle» / oder das Garn zu dem Weber bereiten / eine Reiß
Zähn nm der Zungen ausstoßen / seiner Sachen guten Ausgang.
Wmdliechter sehen / Traurigkeit. Weben sehen / nichts gutes.
Wandien wollen in fremdes Land / den Todt. Wachteln hören
schlagen/fremde Bottschafft/ so unfern Willen zu widerist. Vogel-
Nester finden / grosse Freud. Vieh/ Küh/ Noß/Gaiß und derglei-
chen Thier bey einander stehen sehen/ ein gutes Jahr. Mir einem
Stein geworffen werden / Dffenbahrung feiner heimlichen Dinge.
Schnur/ so goldenist/fchcn/oderumgürren grossen Gewinn. Schiff
im fliessenden Wasser sehen grosse Freud. Schlangen sehen/ sobeif-
sen wollen/Kranckheit. Messer von jemand übernehmen/ heimliche
Nachrede. Frösch rsdren / Erhöhung seines Stands und Würden.
Donner und Blitzen/ aber nicht Schlossen/ Vertrag mit seinenFein-
den. Brettspielen mir einem/ ders nicht wol kan/und denselben ver-
vvrcheilen/grossen Nu^durchDetrügerey. Und viel taufend ande-
re Träum und Lügen / die gar keinen Grund haben / und gar keine
VcrwanLschaffr mit dem jcntzcm was da geschehen solle.
Diese und dergleichenTraum/daß sie bißweilen zutreffen/kSAM
solches nur von dem bösen Feind/ Sardurch den leichr-lrauendcuMen-
schcn also zu belhören/ daß er allenTräumen fast so vielGlauben gibt/
als der Wachen GOttcs selbst/ so ein sehr grosser Betrug und Narr-
heit ist.
Zu Dvrtrecht in Holland hatte ein Schweriner einen Traum/
als sehe er einen Mann von feiner Leids-Gestalt/ welcher ihm seinen
sträfflrchen Wandel sattsam ;u Gemülh führte / bcyneSens starck be-
fähle/ ersollefich vhnverrüglich nach der Stadt Kempen verfügen/
allda werde er eineuMenschen ausdcrPrucken anrreffen/welcherihm
gewisse Mittel werde an die Hand reichen/ wodurch er zu dem vorigen
Vermögen gelangen könnte; der erwacht/ und vermercket/ baßes
ein Traum / bildet ihm dannoch ein /esmüffe was darhinderseyn/ae-
hetden graben Weeg von Dordrecht nach der Stadt Kempen/ ver-
weilet daselbst einen gantzen Tag auf der Bruck / wird endlich über
sich selbst zornig / daß er einen nichtigen Traum so rechten Glauben
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Freude. Zettle» / oder das Garn zu dem Weber bereiten / eine Reiß
Zähn nm der Zungen ausstoßen / seiner Sachen guten Ausgang.
Wmdliechter sehen / Traurigkeit. Weben sehen / nichts gutes.
Wandien wollen in fremdes Land / den Todt. Wachteln hören
schlagen/fremde Bottschafft/ so unfern Willen zu widerist. Vogel-
Nester finden / grosse Freud. Vieh/ Küh/ Noß/Gaiß und derglei-
chen Thier bey einander stehen sehen/ ein gutes Jahr. Mir einem
Stein geworffen werden / Dffenbahrung feiner heimlichen Dinge.
Schnur/ so goldenist/fchcn/oderumgürren grossen Gewinn. Schiff
im fliessenden Wasser sehen grosse Freud. Schlangen sehen/ sobeif-
sen wollen/Kranckheit. Messer von jemand übernehmen/ heimliche
Nachrede. Frösch rsdren / Erhöhung seines Stands und Würden.
Donner und Blitzen/ aber nicht Schlossen/ Vertrag mit seinenFein-
den. Brettspielen mir einem/ ders nicht wol kan/und denselben ver-
vvrcheilen/grossen Nu^durchDetrügerey. Und viel taufend ande-
re Träum und Lügen / die gar keinen Grund haben / und gar keine
VcrwanLschaffr mit dem jcntzcm was da geschehen solle.
Diese und dergleichenTraum/daß sie bißweilen zutreffen/kSAM
solches nur von dem bösen Feind/ Sardurch den leichr-lrauendcuMen-
schcn also zu belhören/ daß er allenTräumen fast so vielGlauben gibt/
als der Wachen GOttcs selbst/ so ein sehr grosser Betrug und Narr-
heit ist.
Zu Dvrtrecht in Holland hatte ein Schweriner einen Traum/
als sehe er einen Mann von feiner Leids-Gestalt/ welcher ihm seinen
sträfflrchen Wandel sattsam ;u Gemülh führte / bcyneSens starck be-
fähle/ ersollefich vhnverrüglich nach der Stadt Kempen verfügen/
allda werde er eineuMenschen ausdcrPrucken anrreffen/welcherihm
gewisse Mittel werde an die Hand reichen/ wodurch er zu dem vorigen
Vermögen gelangen könnte; der erwacht/ und vermercket/ baßes
ein Traum / bildet ihm dannoch ein /esmüffe was darhinderseyn/ae-
hetden graben Weeg von Dordrecht nach der Stadt Kempen/ ver-
weilet daselbst einen gantzen Tag auf der Bruck / wird endlich über
sich selbst zornig / daß er einen nichtigen Traum so rechten Glauben