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Abraham
Mala Gallina, Malum Ovum, Das ist: Wie die Alten sungen, so zwitzern die Jungen: Im Zweyten Centi-Folio Hundert Ausbündiger Närrinnen Gleichfalls in Folio, Nach voriger Alapatrit-Pasteten-Art, So vieler Narren Generis Masculini, Anjetzo auch Mit artigen Confecturen, Einer gleichen Anzahl Närrinnen Generis Foeminini, Zum Nach-Tisch, Allen Ehr- und Klugheit-liebenden Frauenzimmer zur lustigen Zeit-Vertreib und wohlgemeinten Warnung In Hundert schönen Kupffern moralisch vorgestellt — Wien, 1713 [VD18 14661225]

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https://doi.org/10.11588/diglit.37593#0537
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_ Die verlogene Närrin.
begangen / die erste war / da ste zu unfern ersten Eltern sprach: nequa-
moriemini: mit Nichten werdekihr sterben/ die andere war: eri-
rre steur VH: ihr werdet feyn wie die Gökcer.Aber Eva gleich darauf
hat trutz dem Tenffel gelogen/ ja ste har denLugen-Schmidt noch über/
troffen/indeme ste gar drey Lugen begangen / die erste war l p^cipic
ooois veu^ GOtt hat unsgebotken / das ist eine handgreiffliche Lu-
gen / du sollst sagen: GOkl hatsvemAdam verbokten/uns/ dann zur
selbigen Zeit wärest du noch nicht erschaffen. Die andere wandte ran-
A-i-cmu;: Daß wir ihn nicht anrühren sollen /es ist wieder erstuncken
und erlogen/er hat nur gesagt: de« comccks: du sollest davon nicht es-
sen /von dem Anrühren haker nichtsgeredt.Die dritte war/wkGem
am; zu lesende boriL monsmur: damit Wik vielleicht nicht sterbennst
wieder gelogen/Lanner hatdiesenZweiffel vielleicht nicht darzu gesetzt/
sondern hat --btoluce und vvllkommentlich ausgesagt.An wslchcnTag
dn darvonessen wirst/wirstdu deß Todts sterben. Also hatgewißdaK
verlogene Frauenzimmer - s dis Aufrichtigen und Warhaffrigen »eh-
meichaus/)solchcsZwtiffelsshneazssmMutter-Mai!vonderEva.
Es werden bißweilen dsrgletche>rgeschmiedkk/das sastThür und
Fenster nicht genug ist aufzumachen/ daß sie ihm ausfiiegen / so batzet
und grob find sie. Pfuy Trüffel.
Nicht längst hat sich ein artlicher Possen zugetragm/ es befände
fich ein gewisses Weib mit ihrem Mann und Kindern in Vöhmeu/die
gern ihr Leben ohne grosse Mühe und Arbeit zubrachecu / und auffer-
ner nichts bedachtwaren/alswie sie dann und wann den Benachbar-
ten hindan heimlicher Weise zwackten / und wann Hand Arbeit von-
nölhenwar/auch wegführcten/untcr andern da sie ineinemDorffsaft
sen/baß der Herr dcsselbenSrts überaus hübsche setteSchwein hatte/
kamen ihnen die Lust auch an ihre Mägen mit dergleichen Bratwür-
sten zu laben/derohalbenp^Äcitten ste eines heimlichen davon / den
andern Tag darauf sandten sie ihre Kinder aus / um zu sehen / was
vor Reden von dem gestohlnenSchwein in demDocffherum giengen/
und weilen die Kinder höreten/daß man ste in Verdacht hakte / sprach
die Frau zu ihrem Mann: Nun lasse du mich machen/ schickte den
Mann
 
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