Die Versoffene Närrin.
.'WJner Bäurin ist nicht längst in Fravcken ein lächerlicher Possen
Er wiederfahren/ weil dieselbe öffkersgehört/ auch etivan gesehen/
daß man bcy Herren-Taffeln auch Schnecken pflegte zu essen / also iß
ihr auchLust zu solchenSchlecker-Dißlefn kommen/demnach cinezim-
liche Menge dergleichen Häußl Trager nach Hauß gebracht/ und seh
bige ohne ferners Kochen oder Braten in Saltz und Pfeffer eilige,
dunckter/ hinab geschluckt/ weil fle aber auch ein Durst angekommen/
also nahm sie ihren Weeg in dasWirrhs-Hauß/allwo sic bey drirrhald
Maas Wein außgetrunckenmiid sich also berauscht / daß sie sich gleich
ausdie Ofen-Bauck nieder gelegt/ und gar sanffl eingeschlaffen. CS
stund aber nicht lang an/daß eine artliche Comodi sich ereignet/ dann
wie fle das Maul in alle Weit auffgefperret / und erschröcklich ge-
schnarcht/da haben dieSchnecken zugleich in ihremSau-Magen Lufft
bekommen/theils von der Wärme des Ofens gezogeu/habeu diese ro-
tzige Kerl ihren Ruck-Marsch angestellt / einer kröche nachdem an-
dern zu dem auffgesperrten Maul / alsdurch eine offene Porten her-
auß/ welches allen Anwesenden theils ein Gelächter/ rheils einen
Grausen verursachte. Es r-cinrten sich die meisten auß ihnen auss Lie
Ofen-Stangen/und hangtten nichtanderst droben/als wie LieRsken
in den muüLsiischen Linien. In Summa /abscheulich Ware zu sehen/
wie solche lebendige Braten aus dem Maul marschirken.
Roch ein viel schändlichere Sache ist es um ein versoffenes WeibS-
Bild/ dann solche nicht allein unzüchtige Zotten/ Mährlein und Pos-
sen/ mit sambt verdammlichen Liedlein heraus; wirffk / sondern erstei-
gen ihr auch allerhand böseund verfluchteReden auß ihrem Maul/
daß/ obwolen es eine wüste Sache ist/ umbeinenvollen und versoffe-
nen Mann / noch tausendfältig übler Sache ist umb ein versoffenes
WeibS-Md / daß solches Laster in Weibern fast gar nicht zuüber-
tragen / und trifft man bey unfern Zeiten so viel nasse Beitz-Schwe-
Eee stem
40 r
.'WJner Bäurin ist nicht längst in Fravcken ein lächerlicher Possen
Er wiederfahren/ weil dieselbe öffkersgehört/ auch etivan gesehen/
daß man bcy Herren-Taffeln auch Schnecken pflegte zu essen / also iß
ihr auchLust zu solchenSchlecker-Dißlefn kommen/demnach cinezim-
liche Menge dergleichen Häußl Trager nach Hauß gebracht/ und seh
bige ohne ferners Kochen oder Braten in Saltz und Pfeffer eilige,
dunckter/ hinab geschluckt/ weil fle aber auch ein Durst angekommen/
also nahm sie ihren Weeg in dasWirrhs-Hauß/allwo sic bey drirrhald
Maas Wein außgetrunckenmiid sich also berauscht / daß sie sich gleich
ausdie Ofen-Bauck nieder gelegt/ und gar sanffl eingeschlaffen. CS
stund aber nicht lang an/daß eine artliche Comodi sich ereignet/ dann
wie fle das Maul in alle Weit auffgefperret / und erschröcklich ge-
schnarcht/da haben dieSchnecken zugleich in ihremSau-Magen Lufft
bekommen/theils von der Wärme des Ofens gezogeu/habeu diese ro-
tzige Kerl ihren Ruck-Marsch angestellt / einer kröche nachdem an-
dern zu dem auffgesperrten Maul / alsdurch eine offene Porten her-
auß/ welches allen Anwesenden theils ein Gelächter/ rheils einen
Grausen verursachte. Es r-cinrten sich die meisten auß ihnen auss Lie
Ofen-Stangen/und hangtten nichtanderst droben/als wie LieRsken
in den muüLsiischen Linien. In Summa /abscheulich Ware zu sehen/
wie solche lebendige Braten aus dem Maul marschirken.
Roch ein viel schändlichere Sache ist es um ein versoffenes WeibS-
Bild/ dann solche nicht allein unzüchtige Zotten/ Mährlein und Pos-
sen/ mit sambt verdammlichen Liedlein heraus; wirffk / sondern erstei-
gen ihr auch allerhand böseund verfluchteReden auß ihrem Maul/
daß/ obwolen es eine wüste Sache ist/ umbeinenvollen und versoffe-
nen Mann / noch tausendfältig übler Sache ist umb ein versoffenes
WeibS-Md / daß solches Laster in Weibern fast gar nicht zuüber-
tragen / und trifft man bey unfern Zeiten so viel nasse Beitz-Schwe-
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