WM Jeder Hei!. VincemiuZ kerrerwz einmal geprediget / und unter
EM andern auch vsrgebracht/was Gestalten die Heil. Margaretha
Den bösen Feind/ ft ihr in menschlicher Gestalt erschienen/ mit grosser
Furie angegriffen/ Denselben zu Boden geworffen/ und eine zimbllche
Zeit hart gepeinigst / ft war eben dazumal in der Predigt ein emfälm
ger jedoch ftommerIüngling/aus Lombardia gedürkig/welchcr durch
solchesangezogM Ejr§mpel ein besonLern Muth gefast/ auch einmal
Den Teuffel starck abzubrügeln / zu solchem Ende har er GOtt den
HCrrnöfftersgantz inbrünstig gehetten/ er wolle ihm doch den hölltt
fchen Gast in menschlicher Gestalt zuschicken / an demeer seine Faust
recht probiren / und seinen Mmb kühlen möchte. Wie nun auff eme
Zeit gedachte Einfalt in das nächst-eutkgene Städte! oder Ilecksa
wolte und gehen muste / da hat er unter Wegs em altes baufälliges
Gebäu/ft viel Jahr ohne Dach gestanden/ an der Straffen angerroft
fen / worinnen er fast eine halbe Stund also abgesondert von den Leu-
ten sein Gebettverrichtet/und anbey GOtt den Allmächtigen mehr-
mals eyfrigst gebetten/ daß er doch Gelegenheit haben kume/mit dem
Teuffel zu rauffen z als er nun im Gebett begriffen/da gehet ein altes/
armes / vor HungeraußgemergelteSelendes W ib mit einer Sichel
in der Hand hinein/ des Willens/ daselbst das Gras/ ft käuffiger als
anderwerts gewachssn/abzuschneideru Kaum daß er solcher ansichtig
worden/ da har er sich ob der Ungestalt Lieser Frau in etwas entrüstet/
auch sich in einen Wiuckel l-ecimet / gleichwol hat er das Hertz gefast/
und sie befragt/was ihr Absehen und Thun allhier in dreftm Ort scy?
Weil aber die arme Haut / neben ihrer Ungestalt von Mutter Lab
gantz stumm und Redloß/also har sie mir zornigen Gebärden und
sttzlichem Geschrey/oder Kürren / ihm wollen zu verstehen geben/ er
solle das schöne daselbst ausgewachsene Gras nicht so liederlich nieder-
rretten/Ler gute Mensch aber verstünde dieses stummeRegister nicht/
sondern glaubte gantzlich/ daß GOtt ihn erhöret/ und in dieser sol-
Hhh cher