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Abraham
Mala Gallina, Malum Ovum, Das ist: Wie die Alten sungen, so zwitzern die Jungen: Im Zweyten Centi-Folio Hundert Ausbündiger Närrinnen Gleichfalls in Folio, Nach voriger Alapatrit-Pasteten-Art, So vieler Narren Generis Masculini, Anjetzo auch Mit artigen Confecturen, Einer gleichen Anzahl Närrinnen Generis Foeminini, Zum Nach-Tisch, Allen Ehr- und Klugheit-liebenden Frauenzimmer zur lustigen Zeit-Vertreib und wohlgemeinten Warnung In Hundert schönen Kupffern moralisch vorgestellt — Wien, 1713 [VD18 14661225]

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https://doi.org/10.11588/diglit.37593#0634
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4Z2

Die zaghaffte Närrin.

Laß die Lem/ Leurseyn.
Alles dieses ist nur gar zu wahr / sagt der geschämige Narr / ich
weiß wohl / daß nach Numero 7. das Achte folget / nemlich auffdie^
WerckderBarmhertzigkeitdieb.Ssligkeiten : Ich weiß wohl/daß
die arme Leut unsers HCnn seine OommMäni seynd; Ich weiß wol/
daß derselbe/ so die Bettler auff seiner Seiten hat/ auch bey demjeni-
gen in Gnaden stehet/ so zu Bethlehem gebohren; Ich weiß wo!/ daß
denjenigen / der den Bettlern ihre Säcke füllt / der Teuffe! nimmer-
mehr werde in Sack schieben ; Ich weiß wohl daß der armen Leuch
Vergelts GOtt ein rechter Dietrich - Schlüssel im Himmel ist :
Alles/ alles dieses weiß ich wohl / aber wann ich sollt den Bettlern tue
Fuß waschen/wie der H. ^uZuliiau8,wann ich sollt die Bettler zu mei-
nerTasse!setzen wie 8c. , wann ich sollt diePettlerauff
dem Rucken tragen / wie der H. L6u3rcws; Ich müsse mich ja vor jes
dermal; schämen/die Leuch wurden ja wunderlich und seltsam von mir
reden ; Ich weiß zwar wohl / daß wann ich sollte alle meine kostbare
Spalier verkauffen j die umsonst die Wänd bedecken / und dafür
Zeng/Tücher/Leinwand einhandleu/wormit ich Arme
Halbmackende sollte bekleyden/ aber -
Was aber ? A4! du hast das Hertz nicht.
 
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