Die zauberische Närrin. 4,6
sen wiederum in das Hauß zu dem Weib kehren / welcher er sodann
drey Jahr lang/ als em Esel gedienet/ und alle nothwendige Sachen/
als Holtz/Wasser/Geträyd und anders ins Hauß getragen; bloß al-
lein unter währendem so grossen Elend hatte er noch dieses zumTrost/
daß ihme/ obwolen er sonsten von männiglich vor eine unvernünfftige
Bestia gehalten worden / gleichwolen die Hexen und Hexenmeistere/
allem/ sswol der Kleydung / Gang und eonverton noch vor einen
wahrhafften Menschen erkannt haben.
Eine zauberische Närrin ist gar nicht zu leyden / bann sie ist wild
wie ein Mst-Hauffen/ schwartz wie ein Kohl-Hauffen/ hartnäckig wie
ein Stein-Haussen/ unrein wie ein Omeiß Hauffen/schädlich wie ein
Scheer-Haussen/ garstig wie ein Korh-Hauffen/ und endlich gantz be-
quem und tüchtig zum Schmer-Hauffen/daß man sie völlig verbren-
ne / als die nicht werth ist mehr des Lebens / dann neben denen ewigen
Straffen / so solche Gabelfahrermen von GOtt zu gewarten haben/
flehet ihnen auch auffs letzt nichts beffers zu / als durch die Flammen
Vor allen begeben sich gerne Zn dem Lößlen jene maßmüffige
Jungfrauen/ die in der Forchi stehen / ob ihnen wol ein Mann möchte
zu Theil werden oder nicht ? oder diejenigen / welche ihnen förchten/
als wären sie nicht reich genug/schön genug oder sonsten tadelhafft/so
sie dann zu dergleichen Wahrsagerinnen / und Lößlen antreibet/ wie
Heims meldet: 8unc mobiles luperliicionem percullL lemel meu-
res-. DiefurchtsamenGemüther seyndgar beweglich zudemAber-
giauben; wie sie aber damit bißweilen fahren / will ich ein einiges lä-
cherliches Exempel vorbringen. In der Tapopaffischen Histori-De-
schreibung des Hertzogthums Crains Nb. 7. c. 16. liefet man: Es ha-
ben sich am Heil. Weyhnacht» Abend zwey junge Bauren - Töchter
gantz verireulich unterredet/ und sich entschlossen/ in einer Brunn-
Quellen / welch? in einem nächsten kleinen Wäldlein entlegen Ware/
ihren Liebsten zu schon / welche Verbindung / seiner Meynung nach/
em listiger Baureu-Knecht / der ohne dem derDäurin die Tochter
gern hätte abgcschwätzt / von Wort zu Wort unvermerckt und heim-
sen wiederum in das Hauß zu dem Weib kehren / welcher er sodann
drey Jahr lang/ als em Esel gedienet/ und alle nothwendige Sachen/
als Holtz/Wasser/Geträyd und anders ins Hauß getragen; bloß al-
lein unter währendem so grossen Elend hatte er noch dieses zumTrost/
daß ihme/ obwolen er sonsten von männiglich vor eine unvernünfftige
Bestia gehalten worden / gleichwolen die Hexen und Hexenmeistere/
allem/ sswol der Kleydung / Gang und eonverton noch vor einen
wahrhafften Menschen erkannt haben.
Eine zauberische Närrin ist gar nicht zu leyden / bann sie ist wild
wie ein Mst-Hauffen/ schwartz wie ein Kohl-Hauffen/ hartnäckig wie
ein Stein-Haussen/ unrein wie ein Omeiß Hauffen/schädlich wie ein
Scheer-Haussen/ garstig wie ein Korh-Hauffen/ und endlich gantz be-
quem und tüchtig zum Schmer-Hauffen/daß man sie völlig verbren-
ne / als die nicht werth ist mehr des Lebens / dann neben denen ewigen
Straffen / so solche Gabelfahrermen von GOtt zu gewarten haben/
flehet ihnen auch auffs letzt nichts beffers zu / als durch die Flammen
Vor allen begeben sich gerne Zn dem Lößlen jene maßmüffige
Jungfrauen/ die in der Forchi stehen / ob ihnen wol ein Mann möchte
zu Theil werden oder nicht ? oder diejenigen / welche ihnen förchten/
als wären sie nicht reich genug/schön genug oder sonsten tadelhafft/so
sie dann zu dergleichen Wahrsagerinnen / und Lößlen antreibet/ wie
Heims meldet: 8unc mobiles luperliicionem percullL lemel meu-
res-. DiefurchtsamenGemüther seyndgar beweglich zudemAber-
giauben; wie sie aber damit bißweilen fahren / will ich ein einiges lä-
cherliches Exempel vorbringen. In der Tapopaffischen Histori-De-
schreibung des Hertzogthums Crains Nb. 7. c. 16. liefet man: Es ha-
ben sich am Heil. Weyhnacht» Abend zwey junge Bauren - Töchter
gantz verireulich unterredet/ und sich entschlossen/ in einer Brunn-
Quellen / welch? in einem nächsten kleinen Wäldlein entlegen Ware/
ihren Liebsten zu schon / welche Verbindung / seiner Meynung nach/
em listiger Baureu-Knecht / der ohne dem derDäurin die Tochter
gern hätte abgcschwätzt / von Wort zu Wort unvermerckt und heim-