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Niedersächsisches Landesamt für Denkmalpflege [Editor]; Institut für Denkmalpflege [Editor]
Arbeitshefte zur Denkmalpflege in Niedersachsen: Denkmalpflege im ländlichen Raum — Heft 1.1981

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Zum Geleit
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https://doi.org/10.11588/diglit.50202#0006
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Zum Geleit

Die ländliche, also die nicht städtische, nicht feudale und nicht kirchliche Kultur wiegt in Nie-
dersachsen stärker als in anderen Ländern. Das heißt nicht, daß sie hier zu höherer Güte ge-
langt sei als anderswo. Im Gesamtspektrum des kulturellen Erbes der Region, die das heutige
Bundesland bildet, kommt ihr jedoch aus Gründen der politischen und wirtschaftlichen Ge-
schichte eine vergleichsweise stärkere Bedeutung zu. Darüber hinaus hat die Vielfalt der
Landschaftsformen zu einer entsprechenden Vielfalt im Bereich der Haus- und Siedlungsfor-
men, der landwirtschaftlichen Technik wie des Kunsthandwerks geführt.
Nachdem das Deutsche Nationalkomitee für Denkmalschutz bereits 1978 in Baden-Würt-
temberg das Problem der Denkmalpflege im ländlichen Raum mit einer Pressefahrt aufgegrif-
fen hatte, wählte es 1980 Norddeutschland als Feld für kritische Inaugenscheinnahme. Das
Institut für Denkmalpflege übernahm gern die Aufgabe, exemplarische Fälle der praktischen
Denkmalpflegearbeit zur Charakterisierung des breiten Problemspektrums aufzuarbeiten.
Dabei stand die Absicht im Vordergrund, nicht nur Straßenbau, Tourismus, Küstenschutz
oder Dorferneuerung anzusprechen, sondern zugleich in einem kleinen Ausschnitt die vielfäl-
tigen Erscheinungsformen ländlicher Kultur zu verdeutlichen.
Dieser Ausschnitt ist keineswegs repräsentativ für Niedersachsen, nicht einmal für den berei-
sten Landesteil zwischen Weser und Ems. Trotzdem stellen die angesprochenen Probleme,
Prozesse und Lösungen für das hierzulande noch allzu fremde Thema eine erste Überschau
dar. Das Material der Fachleute, ursprünglich nur zur Information der Fahrtteilnehmer ge-
dacht, ist die eine Stimme eines Dialogs, der durch die Ausführungen der Journalisten seinen
Anfang nahm. Um die Fortsetzung dieses Argumentaustausches auch in einem größeren
Kreis anzuregen, werden beide Stimmen hiermit als Arbeitsheft zu einem ganz speziellen,
aber zentralen Thema der Denkmalpflege in Niedersachsen vorgelegt.

Prof. Dr. Hans-Herbert Möller
Landeskonservator
 
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