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Niedersächsisches Landesamt für Denkmalpflege [Hrsg.]; Institut für Denkmalpflege [Hrsg.]
Arbeitshefte zur Denkmalpflege in Niedersachsen: Denkmalpflege im ländlichen Raum — Heft 1.1981

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https://doi.org/10.11588/diglit.50202#0101
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Das westliche Niedersachsen

Bühren, Gemeinde Emstek, Landkreis Cloppenburg

Die Kirche in Emstek wurde wohl um oder vor 855 von Vis-
bek aus gegründet und 947 zum 1. Mal urkundlich erwähnt.
Zu ihrem Kirchspiel gehören das Dorf Emstek sowie die 6
Bauerschaften.
Die Bauerschaft Bühren bietet das typische Bild einer in die
— hier sehr gut erhaltene — Parklandschaft eingegliederten
Streusiedlung. In den Wohnplätzen Husum, Sülzbühren,
Repke, Poggenschlatt, Bührener Bruch und Palmpohl liegen
die Bauernhöfe in lockeren Gruppen oder weiter gestreut,
meist unter altem Baumbestand; im Westteil (Palmpohl und
Bührener Bruch) ist die Siedlungsstruktur durch die Anset-
zung kleiner Neubauerstellen und reiner Wohnhäuser durch
ein relativ amorphes Netz von Bauten überzogen. Eine Son-
derstellung nimmt der Wohnplatz Schneiderkrug am Ost-
rand der Bauerschaft ein: Um die Kreuzung der Bundesstra-
ßen 72 und 69 und eine Bahnstation ist eine Ansammlung
von Silos, Verladestellen und Wohnhäusern sowie Wirts-
häusern entstanden, die sich von der übrigen Bebauung
deutlich absetzt.
Im Zentrum der Bauerschaft, im Winkel zwischen Auto-
bahn und B 72 liegt der Wohnplatz Bühren östlich der Ha-
gelager Bäke, ursprünglich ein lockerer Weiler mit einem
randlich angeordneten Meyerhof. Wohl schon im Mittelal-
ter bestand hier eine Kapelle, die 1616 zuerst erwähnt wird;
der heute stehende — jüngst erweiterte -— Bau stammt aus
dem Jahr 1894. Nach einer Verfügung des Münsterschen
Fürstbischofs Christoph Bernhard von Galen von 1674 wur-

zung bei Kaufladen und Post, scheint allerdings auch kein
geeigneter Ersatz.
Unter denkmalpflegerischem Aspekt sind jedoch andere
Probleme wichtiger. Die Dorfentwicklung hat zwangsläufig
die Gewichte der baulichen Erscheinung des Dorfbildes ver-
schoben, insgesamt wirkt das Dorf nun so, wie es funktional
auch ist: als ruhige Wohnsiedlung für die auswärts arbeiten-
de Bevölkerung.
Von der eindrucksvollen, als Denkmal einzustufenden Anla-
ge des Meyerhofes am Südrand des Dorfes mit Fachwerk-
haupthaus von 1780, Backhaus und Scheune abgesehen,
sind die wenigen übrigen ehemaligen Bauernhäuser stärker
umgebaut und kaum noch als solche zu erkennen. Ein we-
sentlicher Faktor im Dorfbild und in den Bemühungen der
„Verschönerungsmaßnahmen“ spielt auch hier die Begrü-
nung. So wie das Dorf, von außen betrachtet, fast ganz hin-
ter einem Baumgürtel, der es im Westen und Süden umzieht,
verschwindet, rückt auch die Bebauung weiter Dorfbereiche
hinter hohen Bäumen, üppigen Sträuchern und großen Gär-
ten unauffällig zurück. Auf einem Hofplatz in der Dorfmit-
te z. B. fügt sich der neue Winkelbungalow dem moderaten
Bild einer scheinbaren Vorortidylle fast nahtlos ein, selbst
das ehemalige Erbwohnhaus (ein Fachwerkbau von 1863 mit
einem Kern von 1687), mittlerweile zum reinen Stall degra-
diert, stört — so muß man in diesem Zusammenhang
formulieren — kaum noch.

31

Im Einzelfall wirkte sich jedoch die alte Siedh
noch deutlich aus: Es fehlt ein historischer Dorfi
Der peripher gelegene, wohl etwas steril gestt
stens von Schulbussen belebte sogenannte „Do
der alten Schule kann diese Funktion kaum ii|
Der eher zentral gelegene Platz im Dorf, die 5

"Us ehemalige Wahrzeichen Büh-
hle, die östlich dieser Hofstelle
abgebrochen werden, an ihrer
: Wohnhäuser, die ohne gestal-
1 gar nichts mehr von anderen
md zudem den Dorfrand nach

illiger Häuser mit gepflegter
: die schwierigere Auseinander-
itorischer Bauten und ländlich-
■ängen. Kein Ersatz sind jeden-
henden historisierenden Fach-
:k neuen (leider nicht kulturel-
eschichtliches Bewußtsein ihrer

So wurde Bühren schon früh eine Art Nebenzer
dem Kirchdorf Emstek. Dieser Trend verstärl
dem ausgehenden 19. Jahrhundert deutlich: Di
von Kleinbauerstellen im Außenbereich, vor all
Wohnhausbebauung nach dem zweiten Weltkri
einer raschen Vermehrung der Einwohner
350 Ew, 1912: 739 Ew, 1977: 1080 Ew). Die Fo
dörfliche Verdichtung der Bebauung durch Wo!
Rand des Wohnplatzes, aber auch zwischen di
der Dorfmitte sowie die Entstehung zentraler Ei
wie Mühle, Sportplatz, Kindergarten, Kauflade
Die landwirtschaftlichen Betriebe rückten ii
Wohnplatz Bühren dadurch bedeutungs- und 1;
den Rand, während sie in den übrigen Wohnplä
minierende Stellung behielten.

de, um den Schulkindern den weiten Weg nach
ersparen, in Bühren eine Schule eingerichtet, die
erwähnt wurde und bis heute besteht.

nders deutlich ein gravierendes
s, nämlich die gegebenenfalls
Qualität der Bausubstanz zu-
estellt werden, daß es auch po-
:i denen konzentriert erhaltene
h gepflegt und betont wurden,
lieh von Nienburg. Die bisheri-
vettbewerbs können aber eben
n.
 
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