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Narr, Roland: Thesenartige Bemerkungen zum Wettbewerb „Unser Dorf soll schöner werden“
DOI Seite / Zitierlink: https://doi.org/10.11588/diglit.50202#0013
Thesenartige Bemerkungen zum Wettbewerb „Unser Dorf soll schöner werden“
gründliche und fachliche Beratung... .Aus denkmal-
pflegerischer Sicht führt die übermäßige Ausdehnung der
Verkehrsflächen, die überwiegend nicht den Dorfbewoh-
nern anzulasten ist, zu einer öffentlich finanzierten Zerstö-
rung wertvoller Ortsbilder.“11 12) (Hervorhebung R. N.)
Ist, so könnte hier gefragt werden, der Dorfverschönerungs-
wettbewerb ein Instrument der einen Behörde gegen die an-
dere, z.B. der Landschaftsplanung gegen die Verkehrspla-
nung?
Wer hat die vielgeschmähten Bankgebäude zu verantwor-
ten?
Und was haben von dieser Auseinandersetzung die Dorfbe-
wohner, wollen nicht alle ihr Bestes?
4. „Grundlage für die Beurteilung ist die Beachtung der
schwierigen Situation des ländlichen Raumes. Alles, was sei-
ner sinnvollen agrar-, wirtschafts- und siedlungsstrukturel-
len sowie landespflegerischen Weiterentwicklung und einer
übergemeindlichen Neuordnung dient, wird in den am Wett-
bewerb beteiligten Orten besonders bewertet.“13) Wenn die-
se Merkmale besonders bewertet werden, wie kommt es
dann, daß es dafür allenfalls 15 Punkte (4.1), für „Private
Gebäude und Hofräume“ und „Grüngestaltung im privaten
Bereich“ (4.4 u. 4.5)14) je 20 Punkte gibt. Wird denn so we-
nig agrar- und wirtschaftspolitisch Bedeutsames gemacht,
daß diese Bereiche nicht höher bewertet werden können,
oder hat hier die „Beschäftigungstherapie“ eine Art Ablen-
kungsfunktion? Nach dem Motto: Wer sich auf seinen Gar-
tenzaun konzentriert, denkt weniger an die weiten Wege
zum Rathaus! Wer einen Volkstanz einübt, merkt weniger,
daß der subventionierte Zweigbetrieb im Nachbarort ge-
schlossen wird.
Oder hat doch vielleicht der Vorsitzende der Niedersächsi-
schen Landesprüfungskommission, Landwirtschaftsdirek-
tor Hembd, recht, der es dem Dorfverschönerungswettbe-
werb zuschreibt, wenn sich Widerstand gegen die Führung
der Panzerstraße in Schweringen15) erhebt?
Daß sie gar nicht gebaut wird, wer wagt daran zu denken?
11) wie Anmerkung 2, S. 79
12) wie Anmerkung 2, S. 92
13) wie Anmerkung 2, Anhang („Ausschreibung“)
14) wie Anmerkung 2, Anhang („Ausschreibung“)
15) Vgl. Bericht über Schweringen in: wie Anm. 2, S. 23—24.
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gründliche und fachliche Beratung... .Aus denkmal-
pflegerischer Sicht führt die übermäßige Ausdehnung der
Verkehrsflächen, die überwiegend nicht den Dorfbewoh-
nern anzulasten ist, zu einer öffentlich finanzierten Zerstö-
rung wertvoller Ortsbilder.“11 12) (Hervorhebung R. N.)
Ist, so könnte hier gefragt werden, der Dorfverschönerungs-
wettbewerb ein Instrument der einen Behörde gegen die an-
dere, z.B. der Landschaftsplanung gegen die Verkehrspla-
nung?
Wer hat die vielgeschmähten Bankgebäude zu verantwor-
ten?
Und was haben von dieser Auseinandersetzung die Dorfbe-
wohner, wollen nicht alle ihr Bestes?
4. „Grundlage für die Beurteilung ist die Beachtung der
schwierigen Situation des ländlichen Raumes. Alles, was sei-
ner sinnvollen agrar-, wirtschafts- und siedlungsstrukturel-
len sowie landespflegerischen Weiterentwicklung und einer
übergemeindlichen Neuordnung dient, wird in den am Wett-
bewerb beteiligten Orten besonders bewertet.“13) Wenn die-
se Merkmale besonders bewertet werden, wie kommt es
dann, daß es dafür allenfalls 15 Punkte (4.1), für „Private
Gebäude und Hofräume“ und „Grüngestaltung im privaten
Bereich“ (4.4 u. 4.5)14) je 20 Punkte gibt. Wird denn so we-
nig agrar- und wirtschaftspolitisch Bedeutsames gemacht,
daß diese Bereiche nicht höher bewertet werden können,
oder hat hier die „Beschäftigungstherapie“ eine Art Ablen-
kungsfunktion? Nach dem Motto: Wer sich auf seinen Gar-
tenzaun konzentriert, denkt weniger an die weiten Wege
zum Rathaus! Wer einen Volkstanz einübt, merkt weniger,
daß der subventionierte Zweigbetrieb im Nachbarort ge-
schlossen wird.
Oder hat doch vielleicht der Vorsitzende der Niedersächsi-
schen Landesprüfungskommission, Landwirtschaftsdirek-
tor Hembd, recht, der es dem Dorfverschönerungswettbe-
werb zuschreibt, wenn sich Widerstand gegen die Führung
der Panzerstraße in Schweringen15) erhebt?
Daß sie gar nicht gebaut wird, wer wagt daran zu denken?
11) wie Anmerkung 2, S. 79
12) wie Anmerkung 2, S. 92
13) wie Anmerkung 2, Anhang („Ausschreibung“)
14) wie Anmerkung 2, Anhang („Ausschreibung“)
15) Vgl. Bericht über Schweringen in: wie Anm. 2, S. 23—24.
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