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Niedersächsisches Landesamt für Denkmalpflege [Hrsg.]; Institut für Denkmalpflege [Hrsg.]
Arbeitshefte zur Denkmalpflege in Niedersachsen: Denkmalpflege im ländlichen Raum — Heft 1.1981

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https://doi.org/10.11588/diglit.50202#0064
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Oldenburgische Volkszeitung, Vechta, vom 12. September 1980

Bühren war eine Station
30 Fachjournalisten schauten sich im „Golddorf’ um

Bühren — Das „Golddorf”Bühren
war am Mittwochvormittag Station
einer vom „Nationalkomitee für
Denkmalpflege” veranstalteten zwei-
tägigen Informationsreise durch das
westliche Niedersachsen. Etwa 30
Fachjournalisten nahmen daran teil.
„Der Gedanke der Denkmalpflege
und des Denkmalschutzes soll geför-
dert werden, ihm soll durch diese Ver-
anstaltung zur Durchsetzung verhol-
ten werden”, so formulierte es der Lei-
ter der Delegation, Herr Weidner, vom
Institut für Denkmalpflege in Hanno-
ver, bei der Ankunft in Bühren. Der
erste Teil der Fahrt stand unter dem
Aspekt „Dorfverschönerung und ihre
Auswirkungen”. Die Journalisten, die,
aus der gesamten Bundesrepublik
kommend, am frühen Mittwochmor-
gen in Bremen zusammengekommen
waren, hatten bereits die Bauernschaf-
ten Varnhorn und Hogenbögen (Ge-
meinde Visbek) besucht, bevor sie mit
einem modernen Reisebus in Bühren
eintrafen. Hier, auf dem Dorfplatz,
nahm der 1. Vorstitzende des Heimat-
vereins, Alfred Meyer, die Begrüßung
vor. Er gab den Gästen einen Einblick
in die Struktur und Geschichte Büh-
rens (erstmals 1084 urkundlich als „bu-
rae” = Bauerndorf erwähnt) bis hin zu
den großen Erfolgen im Wettbewerb
„Unser Dorf soll schöner werden” in
den Jahren 1974 - 1977. Beim anschlie-
ßenden Rundgang durch das Dorf
stand er den kritischen Fragen Rede
und Antwort. Meyer erläuterte die im
Zuge der Dorfverschönerung vorge-
nommenen Maßnahmen und deren Fi-
nanzierungen, stellt die öffentlichen
Einrichtungen vor und berichtete über

das kulturelle Leben in Bühren. Auf
eine diesbezügliche Frage hin zog er
das Fazit aus dem Wettbewerben: „Das
Dorf ist nicht nur schöner geworden,
sondern es ist auch der Gemeinschafts-
geist gefördert und ein neues Bewußts-
ein zur Nachbarschaft und zum schö-
nen Wohnplatz blebendig geworden.”
Daß die Journalisten gut vorbereitet
und informiert waren, bewies eine Be-
merkung zum erfolgten Abriß von „Ra-
ken Mühle”. Der Heimatvereinsvorsit-
zende gab zu verstehen, daß die Kosten
einer etwaigen Restaurierung in Höhe
von 100000 DM unmöglich aufzubrin-
gen gewesen seien. Beim Gang durch
das Bührener Neubaugebiet mißfiel
einigen der Besucher die sehr inividu-
elle Bauweise. Dazu Alfred Meyer:
„Der Antrag auf eine Gestaltungssat-
zung für Neubauten ist vom Emsteker
Gemeinderat mit der Begründung ab-
gelehnt worden, daß jeder Bürger das
Recht habe, nach seinen Vorstellun-
gen und seinem Geschmack zu
bauen.”
Abschließend galt das Interesse dem
„Meyerhof’, der in diesen Tagen 200
Jahre alt geworden ist. Wieder auf dem
Dorfplatz angekommen, nahmen die
Journalisten Abschied von Bühren.
Die nächste Station war Burg Dinkla-
ge, wo auf Einladung des Nationalko-
mitees ein Mittagessen und ein Ge-
spräch mit dem Staatssekretär des Nie-
dersächsischen Ministers für Wirt-
schaft und Kunst, Rolf Möller, der die
gesamte- Fahrt mitmachte, auf dem
Programm standen. Von Dinklage aus
ging es weiter ins Emsland und dann
nach Ostfriesland. -su-

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