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Primäre Kübbungsschafställe mit Ankerbalkengefüge

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Abb. 94: Hatzte, Lkrs. Rotenburg/W., Kübbungsschafstall von zwei Fach mit Ankerbalkeninnengerüst

Das Gebäude zeigt aber, daß in dieser Region
trotz der geringen Grundfläche von nur ca.
6,0 x 6,5 m die Kübbungsform mit Innen-
gefüge gewählt wurde - vielleicht weil die
vorhandenen Hölzer nur kurz waren, in erster
Linie aber doch wohl aus Rücksicht auf die
ortstypische Baugewohnheit.
Auch in der Umgebung von Stade sind
Ankerbalkenställe seltener als in der südöst-
lichen Ecke des alten Erzstiftes Bremen. Ein
sehr wuchtiger Stall dieser Art steht jedoch in
Nottensdorf (Abb. 95). Sein Gerüst ist mit
teils eingehälsten, teils aufgezapften, durch-
weg sehr kräftigen Eichenbalken und mit
einem Oberrähm aus Weichholz abgezimmert
worden, weist somit ältere und jüngere
Merkmale nebeneinander auf. Auch in die-
sem Falle läßt sich die Zweitverwendung von
Teilen eines älteren Gerüstes, vielleicht einer
ehemaligen Scheune, vermuten.
In Nottensdorf sind übrigens mehrere weitere
Schafställe erhalten, die eine andere Zimme-
rungsart ihrer Innengerüste aufweisen.


Abb. 95: Nottensdorf, Lkrs. Stade, großer
Kübbungsstall mit Ankerbalkeninnengerüst

Aus Ohrensen ist ein umgesetzter Schafstall
mit Ankerbalken-Innengefüge zu erwähnen,
der ungewöhnlicherweise Weichholz-Innen-
ständer aufweist, während die Ankerbalken
aus Eiche sind.

An dieser Stelle sei noch einmal darauf
hingewiesen, daß der Typus der symme-
trischen Kübbungsställe nicht in erster Linie
vom eingehälsten Ankerbalken geprägt ist.
 
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