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1 cm

Die Farbigkeit der Fensterverschlüsse
Der wirkungsvollste Faktor für die Gesamterscheinung eines Fenster
Verschlusses ist seine Farbigkeit. Da die Glasflächen tagsüber grund-
sätzlich von außen betrachtet dunkel erscheinen, ist die Erkennbarkeit
der Aufteilung durch Sprossen, Pfosten und Querhölzer nur dann
möglich, wenn diese Teile sich hell gegen die Scheiben absetzen. Von
innen betrachtet bilden die Teile gegen die durchscheinenden oder
durchsichtigen Gläser immer eine Art Schattenriß.
Die Frage der Bedeutung der Fensterverschlüsse für die architekto-
nische Gestaltung ist daher unmittelbar an die Farbe geknüpft.
Bisherige Untersuchungsergebnisse und Hinweise aus Quellen las-
sen sich etwa wie folgt zusammenfassen:
Die Fensterkonstruktionen in der Spätgotik, also Pfosten und Quer-
stücke, wurden als konstruktive Teile der Architektur aufgefaßt. Ihre
Farbigkeit ist Bestandteil der Architekturpolychromie. Wurden die Glas-
flächen durch einen eigenen Holzrahmen zusammengefaßt und in die
(steinerne) Fensteröffnung gelegt, herrscht offensichtlich eine Holzfar-
bigkeit vor, die jedoch kaum in Erscheinung tritt. Die Frage nach der
Farbigkeit der vielfach verwendeten Holzklappen ist schwieriger zu
beantworten. Auf den zahlreichen Innenraumdarstellungen sind sie
allerdings meist holzfarben.
Die z.T. heftige Architekturfarbigkeit der Renaissance zeigt sich
auch an den Fensterverschlüssen. Kupfergrüne aber auch schwarze
und holzfarbene Rahmenkonstruktionen sind zu finden. Bei den Pfo-
sten und Querstücken, die ornamentiert sind, wird die Farbigkeit der
Polychromie der Fensterarchitektur entsprechen.
Sofern jedoch kein Holzrahmen verwendet wurde, sondern die
Glasfelder direkt an den Steingewänden befestigt wurden, erscheinen
die Fensten/erschlüsse nahezu als schwarze Flächen.
In der Barockzeit lassen sich braune, rotbraune, ockerfarbene, stein-
farbene graue und grüne Anstriche neben unpigmentierten Leinölan-
strichen bei gutem Eichenholz nachweisen. Obwohl es auch Hinweise
auf weiße Fensteranstriche gibt, scheinen diese jedoch eher die Aus-
nahme gewesen zu sein.
36 Dresden, Schloß, Torhaus in der Schloßstraße. Der Entwurf zur Bema-
lung der Hoffassade des Torhauses stammt aus dem Jahr 1590. Die obe-
ren Fensterrahmen zeigen eine grüne Farbe, die an den Bleiruten (?) der
unteren Fenster aufgegriffen wird. Darüberhinaus zeigt die Darstellung,
daß zumindest in den oberen Fenstern nur die Rahmenhölzer gestalte-
risch wirksam waren.
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37 Thedinghausen, Landkreis Verden, Erbhof, erbaut ab 1619. Die (wohl
erneuerte) Verglasung der Giebelfenster vermittelt den Eindruck, den
Fenster dieser Zeit überwiegend gehabt haben dürften . Die Fensterver-
schlüsse und ihre innere Aufteil1 f'.r dio Ai iRonarjhitpk+i ir von
nachrangiger Bedeutung. Die F -
wichtiger. Weiße Fenster, zume =•
terer Zeit in vergleichbare Geb —
ein gestalterisches Ungleichgev -
— CM
38 Gut Walshausen, Landkreis -
Holzimitation, die aus der zwei zr....FP
ein weißer Anstrich. Dies entsp -
frühen 19. Jh.
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unabhängig von der Außensi E_
auch Weiß, dominiert haben. E
Im Klassizismus wurde die E
gend durch einen hellen Ans E"
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Der wirkungsvollste Faktor für die Gesamterscheinung eines Fenster
Verschlusses ist seine Farbigkeit. Da die Glasflächen tagsüber grund-
sätzlich von außen betrachtet dunkel erscheinen, ist die Erkennbarkeit
der Aufteilung durch Sprossen, Pfosten und Querhölzer nur dann
möglich, wenn diese Teile sich hell gegen die Scheiben absetzen. Von
innen betrachtet bilden die Teile gegen die durchscheinenden oder
durchsichtigen Gläser immer eine Art Schattenriß.
Die Frage der Bedeutung der Fensterverschlüsse für die architekto-
nische Gestaltung ist daher unmittelbar an die Farbe geknüpft.
Bisherige Untersuchungsergebnisse und Hinweise aus Quellen las-
sen sich etwa wie folgt zusammenfassen:
Die Fensterkonstruktionen in der Spätgotik, also Pfosten und Quer-
stücke, wurden als konstruktive Teile der Architektur aufgefaßt. Ihre
Farbigkeit ist Bestandteil der Architekturpolychromie. Wurden die Glas-
flächen durch einen eigenen Holzrahmen zusammengefaßt und in die
(steinerne) Fensteröffnung gelegt, herrscht offensichtlich eine Holzfar-
bigkeit vor, die jedoch kaum in Erscheinung tritt. Die Frage nach der
Farbigkeit der vielfach verwendeten Holzklappen ist schwieriger zu
beantworten. Auf den zahlreichen Innenraumdarstellungen sind sie
allerdings meist holzfarben.
Die z.T. heftige Architekturfarbigkeit der Renaissance zeigt sich
auch an den Fensterverschlüssen. Kupfergrüne aber auch schwarze
und holzfarbene Rahmenkonstruktionen sind zu finden. Bei den Pfo-
sten und Querstücken, die ornamentiert sind, wird die Farbigkeit der
Polychromie der Fensterarchitektur entsprechen.
Sofern jedoch kein Holzrahmen verwendet wurde, sondern die
Glasfelder direkt an den Steingewänden befestigt wurden, erscheinen
die Fensten/erschlüsse nahezu als schwarze Flächen.
In der Barockzeit lassen sich braune, rotbraune, ockerfarbene, stein-
farbene graue und grüne Anstriche neben unpigmentierten Leinölan-
strichen bei gutem Eichenholz nachweisen. Obwohl es auch Hinweise
auf weiße Fensteranstriche gibt, scheinen diese jedoch eher die Aus-
nahme gewesen zu sein.
36 Dresden, Schloß, Torhaus in der Schloßstraße. Der Entwurf zur Bema-
lung der Hoffassade des Torhauses stammt aus dem Jahr 1590. Die obe-
ren Fensterrahmen zeigen eine grüne Farbe, die an den Bleiruten (?) der
unteren Fenster aufgegriffen wird. Darüberhinaus zeigt die Darstellung,
daß zumindest in den oberen Fenstern nur die Rahmenhölzer gestalte-
risch wirksam waren.
24
37 Thedinghausen, Landkreis Verden, Erbhof, erbaut ab 1619. Die (wohl
erneuerte) Verglasung der Giebelfenster vermittelt den Eindruck, den
Fenster dieser Zeit überwiegend gehabt haben dürften . Die Fensterver-
schlüsse und ihre innere Aufteil1 f'.r dio Ai iRonarjhitpk+i ir von
nachrangiger Bedeutung. Die F -
wichtiger. Weiße Fenster, zume =•
terer Zeit in vergleichbare Geb —
ein gestalterisches Ungleichgev -
— CM
38 Gut Walshausen, Landkreis -
Holzimitation, die aus der zwei zr....FP
ein weißer Anstrich. Dies entsp -
frühen 19. Jh.
— io
Dunklere Farben wurden < E_
zugt, zumindest eine farbige E
Fensterarchitektur, so daß hie E
bei der Verwendung von feir E"
seite wurden dagegen auf di E-^
unabhängig von der Außensi E_
auch Weiß, dominiert haben. E
Im Klassizismus wurde die E
gend durch einen hellen Ans E"
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