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Historische Brückenkonstruktionen
Kurzbiografien
Ostpreußen. Zwischen 1848 und 1850 führte er Vor-
arbeiten für die Südbahn aus. 1851 erhielt er den
Vorstandsposten des technischen Büros der General-
direktion der Eisenbahnen und Telegraphen und die
Berufung als Lehrer an die Polytechnische Schule in
Hannover. Im gleichen Jahr publizierte Debo zusam-
men mit Adolph Funk ein Werk mit dem Titel: „Die
Eisenbahnen im Königreich Hannover". Als Grün-
dungsmitglied des Architekten- und Ingenieurvereins
war er zudem an Plänen für Eisenbahnbauten betei-
ligt (siehe 4I2IB19).
Quelle: Scholl, Ingenieure in der Frühindustrialisierung, 1978, S. 188,
203, 210.
Otto Durlach
* 22.3.1819 in Klein Grindau bei Neustadt,
t 12.12.1893 in Hannover,
Oberbaurat.
Nach dem Besuch der Polytechnikums in Hannover
von 1835 bis 1839 folgte eine Mitarbeit im Land-
straßenbau und an der Planung einer Kettenbrücke
über den Neckar in Mannheim. Ab 1842 fand Durlach
eine Beschäftigung beim Bau der Eisenbahnstrecke
Hannover-Lehrte. 1843 reiste er für Studienzwecke zu
den im Bau befindlichen Eisenbahnen am Rhein sowie
nach Bayern, Baden und in das Elsaß, um 1844 beim
Bau der Strecke Lehrte-Celle mitzuwirken. Nach der
Ernennung zum Bauinspektor übernahm er 1845 die
Bauleitung der Strecke Celle-Uelzen. 1850 erfolgte
die Versetzung nach Göttingen, von wo aus Durlach
bis 1855 die Vorarbeiten und den Bau der Südbahn
zwischen Northeim und Oberscheden leitete. Neben-
her übernahm er zudem die Leitung der Vorarbeiten
für die Strecke Göttingen-Leinefelde-Gotha. Durlach,
der 1857 zum Baurat ernannt wurde und zu den
Grünungsmitgliedern des Architekten- und Ingenieur-
vereins zählte, war ganz maßgeblich am Bau der han-
noverschen Bahnen beteiligt. Im Bereich von Nieder-
sachsen umfasste sein Aufgabengebiet neben der
Ausführung der Südharzbahn Northeim-Nordhausen
sowie der Linien Goslar-Vienenburg, Hohnstorf-
Lauenburg mit der Elbbrücke (150/2/B9), Osnabrück-
Brackwede und Scharzfeld-Andreasberg, auch den
Umbau der Bahnhöfe Hannover, Hildesheim und
Bremen.
Quellen: Nachruf, t Otto Durlach, in: ZAIVH, 40 (1894), Sp. 93-96.
Scholl, Ingenieure in der Frühindustrialisierung, 1978, S. 203.
Adolph Funk
* 22.3.1819 in Stadthagen, t 15.6.1889 in Hannover,
Geh. Regierungsrat und Oberbaurat, bekannt mit
Oberhofbaudirektor Laves.
Von 1835 bis 1839 Studium in Hannover. Ebenso wie
Durlach war Funk 1839 an der Projektierung einer
Kettenbrücke über den Neckar in Mannheim beteiligt.
1840 folgte eine Anstellung bei der Eisenbahn. Die
Aufgaben umfassten zunächst die Bearbeitung der
Bahnhofsprojekte Hannover und Lehrte. 1845 bis
1847 folgte die Planerstellung der Hannover-Min-
dener Bahn unter Dammerts Leitung. 1851 initiierte
Funk die Gründung des Architekten- und Ingenieur-
Vereins für das Königreich Hannover. Als Organ dien-
te das „Notizblatt", das ab 1854 als Zeitschrift
erschien. Funk veröffentlichte hier eine Vielzahl von
Beiträgen, so auch über eiserne Brücken. 1851 publi-
zierte er unter Mitwirkung von Ludwig Debo das
Werk: „Die Eisenbahnen im Königreich Hannover".
1862 unternahm er eine Reise mit Maschinenmeister
Welkner nach England. 1865 wurde er zum Ober-
baurat ernannt. Ab 1867 war Funk dann zuständig
für den Bau der Strecke Wesel-Harburg der Venlo-
Hamburger Bahn. Der Werdegang und die Karriere
von Funk können als mustergültig angesehen werden
und zeigen die beruflichen Möglichkeiten auf, die sich
einem Ingenieur im Eisenbahndienst damals boten.
Quellen: Nachruf. Adolph Funk, in: ZAIVH, 35 (1889), Sp. 577-580.
Scholl, Ingenieure in der Frühindustrialisierung, 1978, S. 189, 203,
212.
Ernst Häseler
* 25.5.1844 in St. Andreasberg, t 3.4.1911,
Ingenieur, Professor für Straßen- und Eisenbahnbau.
Nach gymnasialer Schulbildung in Hildesheim und
dem Besuch des Polytechnikums in Hannover folgte
ab 1865 eine Tätigkeit als Ingenieurassistent bei der
Hannoverschen Staatsbahn, die er 1867 im preußi-
schen Staatsdienst fortsetzte. Ab 1868 war er als
Ingenieur mit Vorarbeiten für die Venlo-Hamburger
Bahn beschäftigt. Nach bestandener Baumeister-
prüfung übernahm Häseler 1870 eine leitende
Position bei der Berlin-Hamburger Eisenbahn-
gesellschaft. Er entwarf die Elbbrücke bei Dömitz
(siehe 151/1/B1), leitete die Arbeiten der Strecke
Wittenberge-Lüneburg-Buchholz und verfasste einen
Aufsatz über die Konstruktion von Futter- und
Stützmauern. Für die Berlin-Dresdener Eisenbahn-
gesellschaft projektierte er zwischen 1873 und 1875
die Elbbrücke bei Nieder-Wartha, woraufhin 1875 die
Berufung als ordentlicher Professor an die Technische
Hochschule in Braunschweig erfolgte. Sein Lehrgebiet
umfasste „Straßen- und Eisenbahnbau", „eiserne
und steinerne Brücken" und „Elemente des Wasser-
baues". Häseler unternahm zahlreiche Studienreisen,
veröffentlichte mehrere wissenschaftliche Abhand-
lungen über den Brückenbau und war 25 Jahre lang
Vorsitzender des Braunschweigischen Architekten-
Historische Brückenkonstruktionen
Kurzbiografien
Ostpreußen. Zwischen 1848 und 1850 führte er Vor-
arbeiten für die Südbahn aus. 1851 erhielt er den
Vorstandsposten des technischen Büros der General-
direktion der Eisenbahnen und Telegraphen und die
Berufung als Lehrer an die Polytechnische Schule in
Hannover. Im gleichen Jahr publizierte Debo zusam-
men mit Adolph Funk ein Werk mit dem Titel: „Die
Eisenbahnen im Königreich Hannover". Als Grün-
dungsmitglied des Architekten- und Ingenieurvereins
war er zudem an Plänen für Eisenbahnbauten betei-
ligt (siehe 4I2IB19).
Quelle: Scholl, Ingenieure in der Frühindustrialisierung, 1978, S. 188,
203, 210.
Otto Durlach
* 22.3.1819 in Klein Grindau bei Neustadt,
t 12.12.1893 in Hannover,
Oberbaurat.
Nach dem Besuch der Polytechnikums in Hannover
von 1835 bis 1839 folgte eine Mitarbeit im Land-
straßenbau und an der Planung einer Kettenbrücke
über den Neckar in Mannheim. Ab 1842 fand Durlach
eine Beschäftigung beim Bau der Eisenbahnstrecke
Hannover-Lehrte. 1843 reiste er für Studienzwecke zu
den im Bau befindlichen Eisenbahnen am Rhein sowie
nach Bayern, Baden und in das Elsaß, um 1844 beim
Bau der Strecke Lehrte-Celle mitzuwirken. Nach der
Ernennung zum Bauinspektor übernahm er 1845 die
Bauleitung der Strecke Celle-Uelzen. 1850 erfolgte
die Versetzung nach Göttingen, von wo aus Durlach
bis 1855 die Vorarbeiten und den Bau der Südbahn
zwischen Northeim und Oberscheden leitete. Neben-
her übernahm er zudem die Leitung der Vorarbeiten
für die Strecke Göttingen-Leinefelde-Gotha. Durlach,
der 1857 zum Baurat ernannt wurde und zu den
Grünungsmitgliedern des Architekten- und Ingenieur-
vereins zählte, war ganz maßgeblich am Bau der han-
noverschen Bahnen beteiligt. Im Bereich von Nieder-
sachsen umfasste sein Aufgabengebiet neben der
Ausführung der Südharzbahn Northeim-Nordhausen
sowie der Linien Goslar-Vienenburg, Hohnstorf-
Lauenburg mit der Elbbrücke (150/2/B9), Osnabrück-
Brackwede und Scharzfeld-Andreasberg, auch den
Umbau der Bahnhöfe Hannover, Hildesheim und
Bremen.
Quellen: Nachruf, t Otto Durlach, in: ZAIVH, 40 (1894), Sp. 93-96.
Scholl, Ingenieure in der Frühindustrialisierung, 1978, S. 203.
Adolph Funk
* 22.3.1819 in Stadthagen, t 15.6.1889 in Hannover,
Geh. Regierungsrat und Oberbaurat, bekannt mit
Oberhofbaudirektor Laves.
Von 1835 bis 1839 Studium in Hannover. Ebenso wie
Durlach war Funk 1839 an der Projektierung einer
Kettenbrücke über den Neckar in Mannheim beteiligt.
1840 folgte eine Anstellung bei der Eisenbahn. Die
Aufgaben umfassten zunächst die Bearbeitung der
Bahnhofsprojekte Hannover und Lehrte. 1845 bis
1847 folgte die Planerstellung der Hannover-Min-
dener Bahn unter Dammerts Leitung. 1851 initiierte
Funk die Gründung des Architekten- und Ingenieur-
Vereins für das Königreich Hannover. Als Organ dien-
te das „Notizblatt", das ab 1854 als Zeitschrift
erschien. Funk veröffentlichte hier eine Vielzahl von
Beiträgen, so auch über eiserne Brücken. 1851 publi-
zierte er unter Mitwirkung von Ludwig Debo das
Werk: „Die Eisenbahnen im Königreich Hannover".
1862 unternahm er eine Reise mit Maschinenmeister
Welkner nach England. 1865 wurde er zum Ober-
baurat ernannt. Ab 1867 war Funk dann zuständig
für den Bau der Strecke Wesel-Harburg der Venlo-
Hamburger Bahn. Der Werdegang und die Karriere
von Funk können als mustergültig angesehen werden
und zeigen die beruflichen Möglichkeiten auf, die sich
einem Ingenieur im Eisenbahndienst damals boten.
Quellen: Nachruf. Adolph Funk, in: ZAIVH, 35 (1889), Sp. 577-580.
Scholl, Ingenieure in der Frühindustrialisierung, 1978, S. 189, 203,
212.
Ernst Häseler
* 25.5.1844 in St. Andreasberg, t 3.4.1911,
Ingenieur, Professor für Straßen- und Eisenbahnbau.
Nach gymnasialer Schulbildung in Hildesheim und
dem Besuch des Polytechnikums in Hannover folgte
ab 1865 eine Tätigkeit als Ingenieurassistent bei der
Hannoverschen Staatsbahn, die er 1867 im preußi-
schen Staatsdienst fortsetzte. Ab 1868 war er als
Ingenieur mit Vorarbeiten für die Venlo-Hamburger
Bahn beschäftigt. Nach bestandener Baumeister-
prüfung übernahm Häseler 1870 eine leitende
Position bei der Berlin-Hamburger Eisenbahn-
gesellschaft. Er entwarf die Elbbrücke bei Dömitz
(siehe 151/1/B1), leitete die Arbeiten der Strecke
Wittenberge-Lüneburg-Buchholz und verfasste einen
Aufsatz über die Konstruktion von Futter- und
Stützmauern. Für die Berlin-Dresdener Eisenbahn-
gesellschaft projektierte er zwischen 1873 und 1875
die Elbbrücke bei Nieder-Wartha, woraufhin 1875 die
Berufung als ordentlicher Professor an die Technische
Hochschule in Braunschweig erfolgte. Sein Lehrgebiet
umfasste „Straßen- und Eisenbahnbau", „eiserne
und steinerne Brücken" und „Elemente des Wasser-
baues". Häseler unternahm zahlreiche Studienreisen,
veröffentlichte mehrere wissenschaftliche Abhand-
lungen über den Brückenbau und war 25 Jahre lang
Vorsitzender des Braunschweigischen Architekten-