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Niedersächsisches Landesamt für Denkmalpflege [Editor]; Institut für Denkmalpflege [Editor]
Arbeitshefte zur Denkmalpflege in Niedersachsen: Historische Brückenkonstruktionen - technische Bauwerke der Eisenbahn in Niedersachsen — Hameln: CW Niemeyer Buchverlage, Heft 33.2006

DOI Page / Citation link:
https://doi.org/10.11588/diglit.51263#0268
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Historische Brückenkonstruktionen

Kurzbiografien

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und Ingenieurvereins. Nach 1902 bearbeitete er sein
Hauptwerk „Der Brückenbau".
Quelle: Professor Ernst Häseler, in: ZdB, 31 (1911), S. 206-207.
Edmund Heusinger von Waldegg
* 12.5.1817 in Langenschwalbach,
+ 2.2.1886 in Hannover,
Maschinenmeister, Oberingenieur.
Nach einer Ausbildung zum Buchhändler folgte ein
Studium der Physik, Mathematik und Mechanik in
Göttingen und Leipzig. Sein Interessengebiet lag auf
dem Gebiet der Eisenbahntechnik, was ihm nach
1841 eine Anstellung als Werkmeister bei der
Taunusbahn in Kastel bei Mainz einbrachte. Bevor
Heusinger 1846 die Ernennung zum ersten Maschi-
nenmeister und Vorstand der Zentralwerkstätte in
Kastel erhielt, war er vorübergehend als zweiter
Maschinenmeister in Frankfurt tätig. 1854 projektier-
te er die Strecke Frankfurt-Homburg, die später unter
seiner Leitung ausgeführt wurde. Zudem lieferte
Heusinger als Oberingenieur auch die Entwürfe für
die Deisterbahn und die Südharzbahn Nordhausen-
Northeim. Auf ihn gehen mehrere eisenbahntechni-
sche Erfindungen zurück. 1845 gehörte er zu den
Gründern des „Organs für die Fortschritte des
Eisenbahnwesens in technischer Beziehung". Als die
Zeitschrift 1863 zum offiziellen Organ des Verbandes
deutscher Eisenbahn-Verwaltungen erhoben wurde,
übernahm Heusinger die Schriftleitung. Darüber hi-
naus verfasste er eine Vielzahl von Aufsätzen. Als
Hauptwerke gelten das „Handbuch der Ingenieur-
wissenschaften" und das „Handbuch für spezielle
Eisenbahntechnik".
Quellen: E. Heusinger von Waldegg, in: ZdB, 6 (1886), S. 57.
Edmund Heusinger von Waldegg. Ein deutscher Eisenbahn-Ingenieur,
in: JdE, 6 (1955), S.209-220. Pioniere des Eisenbahnwesens, 1986, S.
58-66. Scholl, Ingenieure in der Frühindustrialisierung, 1978, S. 266.
August von Kaven
* 19.3.1827 in Bremen, + 20.5.1891 in Aachen,
Ingenieur, Professor der Ingenieurwissenschaften.
Von 1843 bis 1846 Besuch des Polytechnikums in
Hannover. 1847 Anstellung als Bauconducteur im bre-
mischen Staatsdienst. 1850 folgte ein Wechsel zu den
hannoverschen Bahnen, wo er bis 1854 mit Vorar-
beiten und Ausführungen für verschiedene Linien
beschäftigt war und gleichzeitig die Vertretung des
Bauinspectors der Strecken Hannover-Kassel, Löhne-
Osnabrück und Vienenburg-Goslar übernahm. Ab
1854 war er zuständig für die Hafen- und Bahnhofs-
erweiterung in Harburg und die Planung der Strecke

Harburg-Hamburg mit Elbbrücken. Nachdem von
Kaven 1856 zum Bauinspector ernannt worden war,
beschäftigte er sich 1858 in Lüneburg mit den
Vorarbeiten der Strecke Lüneburg-Lauenburg und
dem Elb-Trajekt bei Hohnstorf sowie der Ausführung
steinerner Brücken für die Lehrte-Harburger Bahn,
insbesondere der llmenaubrücke bei Lüneburg (siehe
3/4/B58). 1861 wurde er mit dem Entwurf für die
Deisterbahn beauftragt und zudem als Professor an
das Polytechnikum in Hannover berufen. Das
Lehrgebiet umfasste Straßen- und Eisenbahnbau und
den Bau eiserner Brücken. Im Rahmen der
Beförderung zum Königlichen Baurat war von Kaven
ab 1863 mit der Planung unterschiedlicher Strecken,
wie der Linien Harburg-Stade und Vienenburg-Goslar,
betraut. 1869 folgte er einem Ruf nach Aachen an die
dort zu gründende Polytechnische Schule, um später
die Leitung als Direktor zu übernehmen.
Quellen: August von Kaven +, in: ZdB, 11 (1891), S. 219-220.
Nachruf, t August von Kaven, in: ZAIVH, 37 (1891), S. 445-446.
Scholl, Ingenieure in der Frühindustrialisierung, 1978, S. 197.
Klaus Kopeke
* 28.10.1831 in Hannover, + 21.11.1911 in Dresden,
Ingenieur, Professor der Ingenieurwissenschaften.
Nach dem Besuch des Polytechnikums in Hannover
ergab sich ab 1863 eine Beschäftigung bei den han-
noverschen Staatsbahnen, womit später der Aufstieg
zum Bauinspector unter preußischer Verwaltung ver-
bunden war. Bereits 1869 wurde Kopeke an die
Technische Hochschule in Dresden berufen, um das
Lehrgebiet für Eisenbahn-, Straßen- und Wasserbau
zu vertreten. 1872 folgte ein Wechsel in das
Finanzministerium, von wo aus er als technischer
Leiter das sächsische Eisenbahnwesen drei Jahrzehnte
lang maßgeblich beeinflusste. Besondere Anerken-
nung erlangte Kopeke aber durch seine wissenschaft-
lichen Arbeiten über den Brückenbau. Als grundle-
gend sind die Veröffentlichungen über Bogen- und
Hängebrücken mit eingebauten Gelenken ab 1860 zu
bezeichnen. Bedeutendstes Beispiel ist die 1893 fertig
gestellte Elbbrücke zwischen den beiden Dresdener
Stadtteilen Loschwitz und Blasewitz, die Kopeke als
versteifte Hängebrücke mit drei Gelenken konstruier-
te. Aufgrund einer Verfärbung des Anstriches erhielt
das Bauwerk im Volksmund die Bezeichnung „Blaues
Wunder". In Sachsen wurde Kopeke als erster Tech-
niker mit dem Prädikat „Exzellenz" ausgezeichnet.
Quellen: Zum 70. Geburtstag von C. Kopeke, in: DBZ, 35 (1901), S.
546-547.
Tote. Dr.-Ing. h. c. Claus Kopeke +, in: DBZ, 45 (1911), S. 810-812.
Klaus Kopeke +, in: ZdB, 31 (1911), S. 630-631. Kopeke t, in: VW, 6
(1911), Nr. 11 (Titel).
 
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