Thesauri im Fachinformationssystem des Bayerischen Landesamtes für Denkmalpflege
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1 Vereinfachtes Fachmodell des FIS der Denkmalpflege in Bayern, Teil Bodendenkmäler, mit Darstellung der wichtigsten
Entitäten und ihrer logischen Beziehungen im relationalen Datenbankmodell (Grafik BLfD, H. Dietrich).
Fachobjekte im FIS, Teil Bodendenkmäler
und verwendete Thesauri
„Maßnahme"
Jegliche archäologisch relevante Erkenntnis stammt
aus einer konkreten Aktivität oder Maßnahme7. Diese
wird zunächst mit einem Typ-Thesaurus kategorisiert
(Abb. 2), der sowohl Maßnahmearten aus der prakti-
schen Bodendenkmalpflege als auch aus dem Bereich
der Denkmalerfassung und -forschung enthält. Zu-
sätzlich wird verzeichnet, wer eine Maßnahme veran-
lasst oder durchgeführt hat. Ebenso wird erfasst,
wann diese begonnen, beendet oder mitgeteilt wurde
und wer diese fachlich betreut hat.
„Ergebnis"
Die Erkenntnisse, die aus einer Maßnahme resultieren,
werden in einem oder mehreren Ergebnissen festge-
halten8. Diese werden als positiv kategorisiert, wenn
archäologische Befunde oder Funde daraus stammen.
Bei einer Fläche ohne archäologisch relevante Sub-
stanz ist das Ergebnis negativ. Besteht Unklarheit,
etwa weil eine Untersuchung bauseitig bedingt nicht
bis in fundführende Schichten vorgedrungen ist oder
diese kolluvial überdeckt sind, ist es unbekannt. Klei-
nere Wortlisten geben über den Erhaltungszustand
der jeweiligen Fläche (erhalten, ausgegraben, unbe-
obachtet zerstört, Teilerhaltung vertikal) und deren
Überdeckung (natürlich überdeckt, überbaut, konser-
vatorisch überdeckt, obertägig sichtbar) Auskunft9.
Beim Ergebnis findet auch die „wissenschaftliche"
Thesaurierung der gewonnen Erkenntnisse mit einer
Kombination aus Datierung und Typangabe statt.
„Denkmal"
Die aus den Maßnahmen gewonnenen Erkenntnisse
sind die Grundlage für die Erfassung der Bodendenk-
mäler10. Einem Bodendenkmal muss immer mindes-
tens ein Ergebnis zugrunde liegen. Im Fachobjekt
„Denkmal" werden auch die Daten für die Veröffent-
lichung als Geowebdienst und im BayernViewer-
denkmal geführt". Im Gegensatz zu den Ergebnissen
wurde auf eine wissenschaftliche Thesaurierung der
Bodendenkmäler verzichtet. Dafür liefern kleinere
Wortlisten Angaben zur Gefährdung (nicht gefährdet,
Erosion, Landwirtschaft, Bebauung) und zum Ver-
fahrensstand der Eintragung in die Denkmalliste nach
Art. 2 Abs. 1 BayDSchG (nicht mitgeteilt, mitgeteilt,
Verfahren abgeschlossen, Dissens).
„Planung", „Schreiben" und „Vermutung"
Neben den Maßnahmen, den daraus entstehenden
Ergebnissen und den Bodendenkmälern als klassi-
schem Arbeitsbereich der Inventarisation, werden im
FIS auch Verwaltungsvorgänge berücksichtigt. Die
Beteiligung des Bayerischen Landesamtes als Träger
öffentlicher Belange sowie davon unabhängige Ge-
nehmigungsverfahren nach Art. 7 Abs. 1 BayDSchG
werden als Planung erfasst. Unter Zuhilfenahme eines
Planungstyp-Thesaurus werden diese nach Erlaubnis-
verfahren, nach kommunalen Planungen (wie etwa
Flächennutzungsplan, Stadtentwicklungsplan oder
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1 Vereinfachtes Fachmodell des FIS der Denkmalpflege in Bayern, Teil Bodendenkmäler, mit Darstellung der wichtigsten
Entitäten und ihrer logischen Beziehungen im relationalen Datenbankmodell (Grafik BLfD, H. Dietrich).
Fachobjekte im FIS, Teil Bodendenkmäler
und verwendete Thesauri
„Maßnahme"
Jegliche archäologisch relevante Erkenntnis stammt
aus einer konkreten Aktivität oder Maßnahme7. Diese
wird zunächst mit einem Typ-Thesaurus kategorisiert
(Abb. 2), der sowohl Maßnahmearten aus der prakti-
schen Bodendenkmalpflege als auch aus dem Bereich
der Denkmalerfassung und -forschung enthält. Zu-
sätzlich wird verzeichnet, wer eine Maßnahme veran-
lasst oder durchgeführt hat. Ebenso wird erfasst,
wann diese begonnen, beendet oder mitgeteilt wurde
und wer diese fachlich betreut hat.
„Ergebnis"
Die Erkenntnisse, die aus einer Maßnahme resultieren,
werden in einem oder mehreren Ergebnissen festge-
halten8. Diese werden als positiv kategorisiert, wenn
archäologische Befunde oder Funde daraus stammen.
Bei einer Fläche ohne archäologisch relevante Sub-
stanz ist das Ergebnis negativ. Besteht Unklarheit,
etwa weil eine Untersuchung bauseitig bedingt nicht
bis in fundführende Schichten vorgedrungen ist oder
diese kolluvial überdeckt sind, ist es unbekannt. Klei-
nere Wortlisten geben über den Erhaltungszustand
der jeweiligen Fläche (erhalten, ausgegraben, unbe-
obachtet zerstört, Teilerhaltung vertikal) und deren
Überdeckung (natürlich überdeckt, überbaut, konser-
vatorisch überdeckt, obertägig sichtbar) Auskunft9.
Beim Ergebnis findet auch die „wissenschaftliche"
Thesaurierung der gewonnen Erkenntnisse mit einer
Kombination aus Datierung und Typangabe statt.
„Denkmal"
Die aus den Maßnahmen gewonnenen Erkenntnisse
sind die Grundlage für die Erfassung der Bodendenk-
mäler10. Einem Bodendenkmal muss immer mindes-
tens ein Ergebnis zugrunde liegen. Im Fachobjekt
„Denkmal" werden auch die Daten für die Veröffent-
lichung als Geowebdienst und im BayernViewer-
denkmal geführt". Im Gegensatz zu den Ergebnissen
wurde auf eine wissenschaftliche Thesaurierung der
Bodendenkmäler verzichtet. Dafür liefern kleinere
Wortlisten Angaben zur Gefährdung (nicht gefährdet,
Erosion, Landwirtschaft, Bebauung) und zum Ver-
fahrensstand der Eintragung in die Denkmalliste nach
Art. 2 Abs. 1 BayDSchG (nicht mitgeteilt, mitgeteilt,
Verfahren abgeschlossen, Dissens).
„Planung", „Schreiben" und „Vermutung"
Neben den Maßnahmen, den daraus entstehenden
Ergebnissen und den Bodendenkmälern als klassi-
schem Arbeitsbereich der Inventarisation, werden im
FIS auch Verwaltungsvorgänge berücksichtigt. Die
Beteiligung des Bayerischen Landesamtes als Träger
öffentlicher Belange sowie davon unabhängige Ge-
nehmigungsverfahren nach Art. 7 Abs. 1 BayDSchG
werden als Planung erfasst. Unter Zuhilfenahme eines
Planungstyp-Thesaurus werden diese nach Erlaubnis-
verfahren, nach kommunalen Planungen (wie etwa
Flächennutzungsplan, Stadtentwicklungsplan oder