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Archäologie und Informationssysteme
QBBS m_w « (ß)
|«DeX Version 2.0 -
Standard für den Austausch archäologischer Fachdaten
Reiner Göldner, Ulrich Himmelmann, Thomas Poelmann, Axel Posluschny, Thomas Richter, Mario Schlapke,
Roland Wanninger, Bernd Weidner, Otto Mathias Wilbertz
Die Erarbeitung des markenrechtlich geschützten
Archäologischen Daten-Export-Standards (kurz ADeX)
wurde von der Kommission „Archäologie und Infor-
mationssysteme" beim Verband der Landesarchäolo-
gen angeregt und durch die AG Modellierung reali-
siert. Ziel war die Entwicklung eines bundesweiten
Standards für den Datenaustausch zwischen den
archäologischen Landesämtern und mit anderen
Institutionen.
1 Einführung
Je weiter wir in die Vergangenheit vordringen, desto
weniger haben die betrachteten kulturellen Räume
mit den heutigen politischen Grenzen gemeinsam.
Archäologische Forschungen können daher nicht an
Ländergrenzen aufhören, und auch der Denkmal-
schutz profitiert vom Blick zum Nachbarn. Durch die
Kulturhoheit der Länder ist in Deutschland eine stark
differenzierte Welt archäologischer Informations-
systeme entstanden, die den Datenaustausch nicht
gerade erleichtert.
Die Kommission „Archäologie und Informations-
systeme" des Verbandes der Landesarchäologen wid-
met sich der Aufgabe, den grenzübergreifenden Aus-
tausch archäologischer Daten zu vereinfachen. Ziel ist
dabei, den Schutz des Kulturgutes zu gewährleisten
und zugleich dem großen Interesse archäologischer
Fachanwender und der Öffentlichkeit Rechnung zu
tragen. Die Kommission bietet eine Plattform zum
Informationsaustausch, leistet konzeptionelle Arbeit
in thematischen Arbeitsgruppen (AGs) und macht
Vorschläge zur Harmonisierung und Standardisierung
archäologischer Fachdaten. Dabei erfolgt jedoch kein
Eingriff in die Hoheit der zuständigen Institutionen.
Ein Nutzen wird vor allem in den Bereichen Denkmal-
schutz/Denkmalpflege, Wissenschaft/Forschung und
PlanungA/erwaltung erwartet.
Die AG Modellierung widmete sich zuerst der
Untersuchung der internationalen Standards CIDOC-
CRM (http://www.cidoc-crm.org/) und Object-ID
(http://archives.icom.museum/object-id/index.html)
für Daten des kulturellen Erbes. Eine Übernahme die-
ser Standards erschien nicht sinnvoll, weil sie nur
wenig Gewicht auf kartierbare Daten legen und zum
Teil eine sehr hohe Komplexität aufweisen, die der
Forderung nach einem möglichst einfachen Aus-
tauschformatwidersprechen. Dennoch behielt die AG
diese Standards auch bei ihren eigenen Überlegungen
im Blick. Es folgte der Vergleich der in den verschiede-
nen beteiligten archäologischen Fachämtern vorhan-
denen Datenmodelle. Dabei ergab sich eine große
Heterogenität, vor allem hinsichtlich der benutzten
1 Länderübergreifendes Bauvorhaben (Erdgastransportleitung Sayda-Werne-Eynatten) und betroffene Fachämter.
Archäologie und Informationssysteme
QBBS m_w « (ß)
|«DeX Version 2.0 -
Standard für den Austausch archäologischer Fachdaten
Reiner Göldner, Ulrich Himmelmann, Thomas Poelmann, Axel Posluschny, Thomas Richter, Mario Schlapke,
Roland Wanninger, Bernd Weidner, Otto Mathias Wilbertz
Die Erarbeitung des markenrechtlich geschützten
Archäologischen Daten-Export-Standards (kurz ADeX)
wurde von der Kommission „Archäologie und Infor-
mationssysteme" beim Verband der Landesarchäolo-
gen angeregt und durch die AG Modellierung reali-
siert. Ziel war die Entwicklung eines bundesweiten
Standards für den Datenaustausch zwischen den
archäologischen Landesämtern und mit anderen
Institutionen.
1 Einführung
Je weiter wir in die Vergangenheit vordringen, desto
weniger haben die betrachteten kulturellen Räume
mit den heutigen politischen Grenzen gemeinsam.
Archäologische Forschungen können daher nicht an
Ländergrenzen aufhören, und auch der Denkmal-
schutz profitiert vom Blick zum Nachbarn. Durch die
Kulturhoheit der Länder ist in Deutschland eine stark
differenzierte Welt archäologischer Informations-
systeme entstanden, die den Datenaustausch nicht
gerade erleichtert.
Die Kommission „Archäologie und Informations-
systeme" des Verbandes der Landesarchäologen wid-
met sich der Aufgabe, den grenzübergreifenden Aus-
tausch archäologischer Daten zu vereinfachen. Ziel ist
dabei, den Schutz des Kulturgutes zu gewährleisten
und zugleich dem großen Interesse archäologischer
Fachanwender und der Öffentlichkeit Rechnung zu
tragen. Die Kommission bietet eine Plattform zum
Informationsaustausch, leistet konzeptionelle Arbeit
in thematischen Arbeitsgruppen (AGs) und macht
Vorschläge zur Harmonisierung und Standardisierung
archäologischer Fachdaten. Dabei erfolgt jedoch kein
Eingriff in die Hoheit der zuständigen Institutionen.
Ein Nutzen wird vor allem in den Bereichen Denkmal-
schutz/Denkmalpflege, Wissenschaft/Forschung und
PlanungA/erwaltung erwartet.
Die AG Modellierung widmete sich zuerst der
Untersuchung der internationalen Standards CIDOC-
CRM (http://www.cidoc-crm.org/) und Object-ID
(http://archives.icom.museum/object-id/index.html)
für Daten des kulturellen Erbes. Eine Übernahme die-
ser Standards erschien nicht sinnvoll, weil sie nur
wenig Gewicht auf kartierbare Daten legen und zum
Teil eine sehr hohe Komplexität aufweisen, die der
Forderung nach einem möglichst einfachen Aus-
tauschformatwidersprechen. Dennoch behielt die AG
diese Standards auch bei ihren eigenen Überlegungen
im Blick. Es folgte der Vergleich der in den verschiede-
nen beteiligten archäologischen Fachämtern vorhan-
denen Datenmodelle. Dabei ergab sich eine große
Heterogenität, vor allem hinsichtlich der benutzten
1 Länderübergreifendes Bauvorhaben (Erdgastransportleitung Sayda-Werne-Eynatten) und betroffene Fachämter.