114
Archäologie und Informationssysteme
Alle in archaeoDox erfassten Grabungsdaten lassen
sich in Form von vorkonfigurierten Listen als Berichte
ausgeben. Dies bedeutet zum einen, dass nach
Erfassung aller Grabungsdaten lediglich der eigentli-
che Grabungsbericht noch separat verfasst werden
muss. Zum anderen müssen keinerlei Listen für
Befunde, Funde, Fotos, Zeichnungen oder ähnliches
mehr separat geführt werden, da diese bereits
anhand der erfassten Daten und Verknüpfungen
sowie der entsprechenden Dokumentationsschritte
aus der Datenbank heraus generiert werden und so
der umfassende Anhang eines Grabungsberichtes be-
reits fertig geliefert wird. Auch das Grabungstage-
buch des jeweiligen archaeoDox-Vorgangs wird über
die Erstellung der Dokumentationsschritte, welche im
Tagebuch unter dem jeweiligen Arbeitstag aufgeführt
werden, zu einem großen Teil aus bereits an anderer
Stelle erfassten Daten generiert. Lediglich die Arbeits-
zeitenerfassung und gegebenenfalls der Eintrag
besonderer Vorkommnisse oder des Wetters muss
noch durch den Bearbeiter vorgenommen werden.
Da ein Aufkommen von mehreren Gigabyte an Daten
für eine mehrwöchige, digital dokumentierte Gra-
bung kleineren Umfangs inzwischen eher die Regel
als die Ausnahme sein dürfte, ist es für die Boden-
denkmalpflege unumgänglich, sich mit dem Problem
der Datenhaltung, sowohl was die tägliche Arbeit als
auch was die Langzeitarchivierung betrifft, auseinan-
derzusetzen. Der Schwerpunkt der Entwicklung von
archaeoDox lag deshalb bislang ganz bewusst auf den
Bereichen Datenerfassung und Archivierung sowie
Datenablage und Dateimanagement. Eine weitere
künftige Fähigkeit von archaeoDox soll die Möglich-
keit zum Aufruf von externen GIS-Objekten sein. Für
das ALSH und das AMH bedeutet dies die Verknüp-
fung mit der Fundstellenkartierung Archäologischer
Atlas für Schleswig-Holstein und Denkmal-GIS für die
Freie und Hansestadt Hamburg. Zugleich ist geplant,
vonseiten der Fundstellenkartierung den entsprechen-
den archaeoDox-Vorgang aufzurufen und anzuzei-
gen. Damit würden nicht nur, wie bereits oben erläu-
tert, die mit der Fundstelle verknüpften Aktivitäten
mit ihren jeweiligen Grunddaten angezeigt werden,
sondern man bekäme mit einem Link auf eine geplan-
te archaeoDox-Webanwendung eine browsergestütz-
te Übersicht sämtlicher Detailinformationen zu einer
mit archaeoDox dokumentierten Maßnahme ange-
zeigt. Diese Webanwendung soll eine Baumna-
vigation durch die jeweiligen kompletten Dokumen-
tationen und zugleich eine direkte Zugriffsmöglichkeit
auf die zugehörigen Dateien bieten. Mit der grund-
sätzlichen Möglichkeit, in archaeoDox auch Altgra-
bungen und andere archäologische Maßnahmen
nachträglich zu erfassen, sei es im Rahmen einer
Aufarbeitung oder nur durch Erzeugung einer
Dateiablage für digitalisierte Akten, ist der Weg hin zu
einer digitalen Ortsakte vorgezeichnet. Neben den
Modulen Flächen- und Stadtkerngrabung soll ein
Modul Denkmalschutz für die vereinfachte Erfassung
von Zustandsbesichtigungen hinzukommen. Die
Möglichkeiten, ein Modul Bauleitplanung zur Abwick-
lung und Verwaltung genehmigungsrechtlicher
Stellungnahmen zu entwickeln, werden derzeit disku-
tiert. In diesem Zusammenhang stünde auch ein Aus-
bau der Tagebuchfunktion auf die betriebswirtschaft-
liche Abwicklung einer Grabung.
Die umfassendste Erweiterung wird aber im Zuge der
Entwicklung eines Auswertungsmoduls stattfinden.
Hier sollen nicht nur umfassende Such- und Abfra-
gemöglichkeiten implementiert, sondern auch
Möglichkeiten geschaffen werden, aggregierte Daten
zur weiteren Modulierung in GIS-Systemen zu expor-
tieren. In diesem Zusammenhang soll auch die
Möglichkeit, welche PostgreSQL mit der Erweiterung
PostGIS zur Verwaltung von Geometrien bietet, in
archaeoDox genutzt werden.
Insgesamt betrachtet baut sich mit der parallelen
Entwicklung der verschiedenen Datenbanksysteme
für Fundstellen (Geodatenbanken), für Aktivitäten
und Funde inklusive Restaurierung und Leihvorgänge
(Archäologische Datenbanken) sowie für die Doku-
mentation von Aktivitäten (archaeoDox) durch die
Interoperabilität der Systeme untereinander ein
umfassender Datenbankverbund für die jeweiligen
Bundesländer auf. Dies wird zukünftig die Möglich-
keit bieten, aus diesen drei jeweils autark arbeitenden
Systemen mit eigenen homogenen Datenbeständen
zentral gebündelt sämtliche Informationen abzu-
fragen.
Archäologie und Informationssysteme
Alle in archaeoDox erfassten Grabungsdaten lassen
sich in Form von vorkonfigurierten Listen als Berichte
ausgeben. Dies bedeutet zum einen, dass nach
Erfassung aller Grabungsdaten lediglich der eigentli-
che Grabungsbericht noch separat verfasst werden
muss. Zum anderen müssen keinerlei Listen für
Befunde, Funde, Fotos, Zeichnungen oder ähnliches
mehr separat geführt werden, da diese bereits
anhand der erfassten Daten und Verknüpfungen
sowie der entsprechenden Dokumentationsschritte
aus der Datenbank heraus generiert werden und so
der umfassende Anhang eines Grabungsberichtes be-
reits fertig geliefert wird. Auch das Grabungstage-
buch des jeweiligen archaeoDox-Vorgangs wird über
die Erstellung der Dokumentationsschritte, welche im
Tagebuch unter dem jeweiligen Arbeitstag aufgeführt
werden, zu einem großen Teil aus bereits an anderer
Stelle erfassten Daten generiert. Lediglich die Arbeits-
zeitenerfassung und gegebenenfalls der Eintrag
besonderer Vorkommnisse oder des Wetters muss
noch durch den Bearbeiter vorgenommen werden.
Da ein Aufkommen von mehreren Gigabyte an Daten
für eine mehrwöchige, digital dokumentierte Gra-
bung kleineren Umfangs inzwischen eher die Regel
als die Ausnahme sein dürfte, ist es für die Boden-
denkmalpflege unumgänglich, sich mit dem Problem
der Datenhaltung, sowohl was die tägliche Arbeit als
auch was die Langzeitarchivierung betrifft, auseinan-
derzusetzen. Der Schwerpunkt der Entwicklung von
archaeoDox lag deshalb bislang ganz bewusst auf den
Bereichen Datenerfassung und Archivierung sowie
Datenablage und Dateimanagement. Eine weitere
künftige Fähigkeit von archaeoDox soll die Möglich-
keit zum Aufruf von externen GIS-Objekten sein. Für
das ALSH und das AMH bedeutet dies die Verknüp-
fung mit der Fundstellenkartierung Archäologischer
Atlas für Schleswig-Holstein und Denkmal-GIS für die
Freie und Hansestadt Hamburg. Zugleich ist geplant,
vonseiten der Fundstellenkartierung den entsprechen-
den archaeoDox-Vorgang aufzurufen und anzuzei-
gen. Damit würden nicht nur, wie bereits oben erläu-
tert, die mit der Fundstelle verknüpften Aktivitäten
mit ihren jeweiligen Grunddaten angezeigt werden,
sondern man bekäme mit einem Link auf eine geplan-
te archaeoDox-Webanwendung eine browsergestütz-
te Übersicht sämtlicher Detailinformationen zu einer
mit archaeoDox dokumentierten Maßnahme ange-
zeigt. Diese Webanwendung soll eine Baumna-
vigation durch die jeweiligen kompletten Dokumen-
tationen und zugleich eine direkte Zugriffsmöglichkeit
auf die zugehörigen Dateien bieten. Mit der grund-
sätzlichen Möglichkeit, in archaeoDox auch Altgra-
bungen und andere archäologische Maßnahmen
nachträglich zu erfassen, sei es im Rahmen einer
Aufarbeitung oder nur durch Erzeugung einer
Dateiablage für digitalisierte Akten, ist der Weg hin zu
einer digitalen Ortsakte vorgezeichnet. Neben den
Modulen Flächen- und Stadtkerngrabung soll ein
Modul Denkmalschutz für die vereinfachte Erfassung
von Zustandsbesichtigungen hinzukommen. Die
Möglichkeiten, ein Modul Bauleitplanung zur Abwick-
lung und Verwaltung genehmigungsrechtlicher
Stellungnahmen zu entwickeln, werden derzeit disku-
tiert. In diesem Zusammenhang stünde auch ein Aus-
bau der Tagebuchfunktion auf die betriebswirtschaft-
liche Abwicklung einer Grabung.
Die umfassendste Erweiterung wird aber im Zuge der
Entwicklung eines Auswertungsmoduls stattfinden.
Hier sollen nicht nur umfassende Such- und Abfra-
gemöglichkeiten implementiert, sondern auch
Möglichkeiten geschaffen werden, aggregierte Daten
zur weiteren Modulierung in GIS-Systemen zu expor-
tieren. In diesem Zusammenhang soll auch die
Möglichkeit, welche PostgreSQL mit der Erweiterung
PostGIS zur Verwaltung von Geometrien bietet, in
archaeoDox genutzt werden.
Insgesamt betrachtet baut sich mit der parallelen
Entwicklung der verschiedenen Datenbanksysteme
für Fundstellen (Geodatenbanken), für Aktivitäten
und Funde inklusive Restaurierung und Leihvorgänge
(Archäologische Datenbanken) sowie für die Doku-
mentation von Aktivitäten (archaeoDox) durch die
Interoperabilität der Systeme untereinander ein
umfassender Datenbankverbund für die jeweiligen
Bundesländer auf. Dies wird zukünftig die Möglich-
keit bieten, aus diesen drei jeweils autark arbeitenden
Systemen mit eigenen homogenen Datenbeständen
zentral gebündelt sämtliche Informationen abzu-
fragen.