GRIECHISCHE SIEGERLISTEN
361
μήνα stattfanden, liegt der weitere Schluss mehr denn nahe,
dass wie in Sestos Attalos, so in Samos Ptolemaios Anteil an
diesen ursprünglich Hermes und Herakles dargebrachten Opfern
und Agonen hatte ; wohl wie in Sestos eher am Geburtstage als
am Tage seines Regierungsantritts. Der Ursprung dieses Kultus
liegt wohl zweifellos in Ägypten. So wird auch hier die Rivalität
zwischen Alexandreia und Pergamon zum Durchbruch kommen 1:
der Attalide glaubte, dass ihm billig sei, was den Ptolemäern
recht war, die sich vordem in Sestos vielleicht derselben Form
der Verehrung erfreut hatten (s. Athen. Mitt. 1881, 209 fr.). Dass
die monatlichen Opfer und Agone in Sestos und Samos den
monatlichen Opfern an den Attaliden- oder Ptolemäerkönig erst
ihren Ursprung verdankten, ist unwahrscheinlich; sie werden von
Alters her zu Ehren von Hermes und Herakles gefeiert worden
sein, wie solche monatlichen Wettkämpfe auch für das koische
und keische Gymnasion bezeugt sind (s. oben S. 360 Anm. 1),
Auch die Weihung der αθλα hat, wie in Sestos, der samische
Gymnasiarch der Girardschen Liste an Stelle der νέοι selber
übernommen, und auch die αθλα werden von ihm selbst zweifel-
los gestiftet gewesen sein.
Durch die Weihung an einen Ptolemaios ist ein leider nicht
mit absoluter Sicherheit zu bestimmender temninus ante quem
für die samische Inschrift gegeben. Zuletzt hat J. Beloch Archiv
für Papyrusforsch. II 1903 S. 244 ff. über die wechselseitigen
Beziehungen zwischen Samos und den Ptolemäern gehandelt2;
bis nach Philopators Tode 204 v. Chr. sei Samos ptolemäisch
geblieben. Eine samische Ehreninschrift auf ihn hat V. Guerin
Des er. de Idle de Patmos et de Hie de Samos 1856 S. 226—Michel
1293 veröffentlicht. Über dieses Ptolemaios IV. Zeiten (221-204)
mit der Girardschen Inschrift hinaufzugehen, widerrät schon das
A mit gebrochenem Querstrich (vgl. F. Hiller von Gärtringen
Dlirschfeld-Festschrift 1903 S. 92). Ausser ihm kann für sie nur
1 S. v. Prott Athen. Mitt. a. a. 0. 187.—Über ähnliche Festtage der Attaliden
vgl. Kornemann a. a. O. 87 (Michel 515 aus Elaia, 499 und 1016 A aus Teos).
2 Vgl. P. M. Meyer Das Heerweseti der Ptolemäer und Römer in Aegypten 1900
S. 18 64, B. Niese Gesch. der griech. und maked. Staaten II 1899 passim (s. III
1903 S. 455). Über die Ptolemäerherrschaft in Thera F. Hiller von Gärtringen
Hirschfeld-Festschrift 1903 S. 87 ff.
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μήνα stattfanden, liegt der weitere Schluss mehr denn nahe,
dass wie in Sestos Attalos, so in Samos Ptolemaios Anteil an
diesen ursprünglich Hermes und Herakles dargebrachten Opfern
und Agonen hatte ; wohl wie in Sestos eher am Geburtstage als
am Tage seines Regierungsantritts. Der Ursprung dieses Kultus
liegt wohl zweifellos in Ägypten. So wird auch hier die Rivalität
zwischen Alexandreia und Pergamon zum Durchbruch kommen 1:
der Attalide glaubte, dass ihm billig sei, was den Ptolemäern
recht war, die sich vordem in Sestos vielleicht derselben Form
der Verehrung erfreut hatten (s. Athen. Mitt. 1881, 209 fr.). Dass
die monatlichen Opfer und Agone in Sestos und Samos den
monatlichen Opfern an den Attaliden- oder Ptolemäerkönig erst
ihren Ursprung verdankten, ist unwahrscheinlich; sie werden von
Alters her zu Ehren von Hermes und Herakles gefeiert worden
sein, wie solche monatlichen Wettkämpfe auch für das koische
und keische Gymnasion bezeugt sind (s. oben S. 360 Anm. 1),
Auch die Weihung der αθλα hat, wie in Sestos, der samische
Gymnasiarch der Girardschen Liste an Stelle der νέοι selber
übernommen, und auch die αθλα werden von ihm selbst zweifel-
los gestiftet gewesen sein.
Durch die Weihung an einen Ptolemaios ist ein leider nicht
mit absoluter Sicherheit zu bestimmender temninus ante quem
für die samische Inschrift gegeben. Zuletzt hat J. Beloch Archiv
für Papyrusforsch. II 1903 S. 244 ff. über die wechselseitigen
Beziehungen zwischen Samos und den Ptolemäern gehandelt2;
bis nach Philopators Tode 204 v. Chr. sei Samos ptolemäisch
geblieben. Eine samische Ehreninschrift auf ihn hat V. Guerin
Des er. de Idle de Patmos et de Hie de Samos 1856 S. 226—Michel
1293 veröffentlicht. Über dieses Ptolemaios IV. Zeiten (221-204)
mit der Girardschen Inschrift hinaufzugehen, widerrät schon das
A mit gebrochenem Querstrich (vgl. F. Hiller von Gärtringen
Dlirschfeld-Festschrift 1903 S. 92). Ausser ihm kann für sie nur
1 S. v. Prott Athen. Mitt. a. a. 0. 187.—Über ähnliche Festtage der Attaliden
vgl. Kornemann a. a. O. 87 (Michel 515 aus Elaia, 499 und 1016 A aus Teos).
2 Vgl. P. M. Meyer Das Heerweseti der Ptolemäer und Römer in Aegypten 1900
S. 18 64, B. Niese Gesch. der griech. und maked. Staaten II 1899 passim (s. III
1903 S. 455). Über die Ptolemäerherrschaft in Thera F. Hiller von Gärtringen
Hirschfeld-Festschrift 1903 S. 87 ff.