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Karo, Georg; Lüders, Otto [Honoree]: Otto Lüders
DOI Page / Citation link:https://doi.org/10.11588/diglit.37285#0012
VI
gegründet werden sollte, und der junge Gelehrte,
dessen Erstlingsschrift über die dionysischen Künst-
ler gerade erschienen war, wurde zum ersten Leiter
der jungen Anstalt ausersehen. Er hat sie einge-
richtet und am Winckelmannstage 1874 in feierli-
cher Sitzung eröffnet.
Nur wenige Monate ist Liiders Secretar unseres
Instituts geblieben. Schon im Herbste 1875 trat er
in den Consulatsdienst über. Aber er hat niemals
aufgehört, ein treuer Freund des Instituts und der
Archaeologie zu sein, während der langen Jahre, die
er als Erzieher Seiner Königlichen Hoheit des Grie-
chischen Kronprinzen Konstantin, daun als Deut-
scher Generalconsul in Athen weilte. Durch glück-
liche Familienbande mit Griechenland eng verbun-
den, dabei von tiefster Vaterlandsliebe erfüllt, hat er
das Deutschtum in Athen und ganz besonders unser
Institut viel öfter und wirksamer gefördert als seine
bescheidene Art es zugeben wollte. Er hat sich im-
mer als einen der Unseren gefühlt, und es ist uns
eine wehmütige Freude, dass er die letzten Tage
seines Lebens zum grossen Teil in unserer Biblio-
thek verlebt hat.
Der Krieg hatte ihn herbeigerufen, die hohe
Freude, seinen königlichen Zögling als siegreichen
Feldherrn an der Spitze seines Heeres zu wissen,
hat seinen Lebensabend hell bestrahlt, bis ihn der
Tod ganz leise abberief, in der Nacht des 28. No-
vember. In unserem Hause soll sein Andenken stets
treu bewahrt bleiben.
Georg Karo.
gegründet werden sollte, und der junge Gelehrte,
dessen Erstlingsschrift über die dionysischen Künst-
ler gerade erschienen war, wurde zum ersten Leiter
der jungen Anstalt ausersehen. Er hat sie einge-
richtet und am Winckelmannstage 1874 in feierli-
cher Sitzung eröffnet.
Nur wenige Monate ist Liiders Secretar unseres
Instituts geblieben. Schon im Herbste 1875 trat er
in den Consulatsdienst über. Aber er hat niemals
aufgehört, ein treuer Freund des Instituts und der
Archaeologie zu sein, während der langen Jahre, die
er als Erzieher Seiner Königlichen Hoheit des Grie-
chischen Kronprinzen Konstantin, daun als Deut-
scher Generalconsul in Athen weilte. Durch glück-
liche Familienbande mit Griechenland eng verbun-
den, dabei von tiefster Vaterlandsliebe erfüllt, hat er
das Deutschtum in Athen und ganz besonders unser
Institut viel öfter und wirksamer gefördert als seine
bescheidene Art es zugeben wollte. Er hat sich im-
mer als einen der Unseren gefühlt, und es ist uns
eine wehmütige Freude, dass er die letzten Tage
seines Lebens zum grossen Teil in unserer Biblio-
thek verlebt hat.
Der Krieg hatte ihn herbeigerufen, die hohe
Freude, seinen königlichen Zögling als siegreichen
Feldherrn an der Spitze seines Heeres zu wissen,
hat seinen Lebensabend hell bestrahlt, bis ihn der
Tod ganz leise abberief, in der Nacht des 28. No-
vember. In unserem Hause soll sein Andenken stets
treu bewahrt bleiben.
Georg Karo.