Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Metadaten

Deutsches Archäologisches Institut / Abteilung Athen [Hrsg.]
Mitteilungen des Deutschen Archäologischen Instituts, Athenische Abteilung — 37.1912

DOI Artikel:
Weinreich, Otto: Theoi epēkooi
DOI Seite / Zitierlink: 
https://doi.org/10.11588/diglit.37285#0055
Überblick
loading ...
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
ΘΕΟΙ ΕΠΗΚΟΟΙ

43

dort am häufigsten findet1. Die der Götterniutter verwandte
kleinasiatische Ma, welche wir in ihrer Heimat als επήκοος
noch nicht kennen, begegnet uns zweimal in Thessalonike
(66; 67), und Mithras Epekoos, den wir schon auf dem Denk-
mal des Anti och os von Kommagene bezeugt fanden, kehrt
auf einem Mithrasrelief aus Nikopolis wieder (55). Schliesslich
sind noch zwei einander sehr nahestehende Götter zu nen-
nen, Sabazios und Zeus Hypsistos. Sabazios ist durch locale
Kultnamen charakterisiert, wie Metrikos (78), Arsilenos (791
80), und auch in Άρ . . ναμ[η]νός (81) steckt wohl solch ein
örtlicher Beiname. Θεφ επηκόφ ΰψίατφ weiht eine Kultverei-
nigung in Moesien ein Monument (83); da sie sich am
Schluss der Inschrift als ί)ΐα[σος] Σεβαζιανός bezeichnet, zeigt
sich, dass ihr Schutzgott Sabazios ist. Dagegen fehlt auf den
zahlreichen, dem θεός υψιστος επήκοος geweihten Thiasoten-
Inschriften aus Tanais (110-116) der Name des Sabazios, der
auch in den südrussischen Inschriften 11 7 und 118 nicht steht;
hier handelt es sich um den ‘höchsten Gott’ schlechthin.
Die Gleichungen die man früher für Hypsistos namhaft
machte2, stellt man jetzt, wo das Wesen dieser Thiasoi kla-
rer geworden ist, nicht mehr anf. Durch die Untersuchungen
von Cumont und Schürer3 hat sich gezeigt, wie zwischen

1 Antike Heilungswunder 7 A. 1. Häufiger sind Formeln wie κατ’δναρ,
κατ’ δνειρον, και1)’ δραιια, κατ’ επιταγήν u. a. Die entsprechende κατά επιτα-
γήν ονείρου findet sich auf einer Inschrift ebenfalls aus Nikopolis, die den
θεο'ι δσιοι καί δίκαιοι geweiht ist, Skorpil, AEM. XVII 1894, 180 Nr. 25;
Cagnat, IGRR. I 568; Seure, Rev. archeol. 1908 II 54 Nr. 56.
2 Pomialovski dachte an eine der im hellenisierten Orient verehrten
Zeusgestalten, Stephani an den griechischen Zeus, Latyschew an Sabazios.
Die durch Cumont und Schürer (vgl. folgende Anm.) begründete Auffassung
ist übernommen bei Ziebartli, Griechisches Vereinswesen 59-61 ; 20S-210
und Poland, Griech. Vereinswesen 179 f.
Schürer, Sitz.-Der. Berl. Akad. 1897, 200 ff.; Cumont, Hypsistos (Sup-
plement ä la Revue de l’instruction publ. de Belg. 1 897, mir hier nicht
zugänglich); Cumont, Comptes rendus de l’acad. des inscript. 1906, 63 ff.,
dagegen wendet sich Jamar, Musee Beige XIII 1909, 227 ff.; Cumonts Ant-
wort ebenda XIV 1910, 55 ff.; Eisele, Roschers Lexikon IV 263 f. Neues
Inschriftenmaterial zur Verbreitung des Hypsistoskultes verzeichnen Keil-
Premgrstein, Denkschr. d. Wiener Akad. LIV 1911, 1 7 f.
 
Annotationen