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Deutsches Archäologisches Institut / Abteilung Athen [Hrsg.]
Mitteilungen des Deutschen Archäologischen Instituts, Athenische Abteilung — 37.1912

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Arbanitopulos, Apostolos S.: Ein thessalischer Gold- und Silberfund
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https://doi.org/10.11588/diglit.37285#0110
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A. S. ARVANITOPULLOS

Vom Halse jedes der beiden Panther hängt an einem
Draht ein kreisrundes Medaillon mit rötlich irisierender Glas-
paste an Stelle eines Steins. Ein dünnes Goldplättchen dient
als Unterlage der Glaspaste (z. B. Taf. VI 6, das herausge-
fallen war und nicht wieder eingesetzt worden ist); über
jedem Medaillon sitzt ein kleineres mit einem (jetzt verlore-
nen) Edelstein.
Am Mittelstück des Halsbandes hingen von den Medail-
lons neben den Pantherköpfen jederseits drei weitere Medail-
lons, zwei kleine an den Seiten und ein grosses in der Mitte:
nur die letzteren sind erhalten und den eben beschriebenen
in Allem ähnlich. Vielleicht gehört auch das kleine Medail-
lon Taf. VI 7 mit einem Stein und zwei Häkchen) hierher.
In den ganz kleinen Medaillons, die über den grösseren
sitzen, stecken noch tief rote, sehr glänzende Steine, wohl
Rubine.
Vom Mittelgliede der Halskette endlich hängt an zwei
langen gewellten Drähten ein den erwähnten ähnliches run-
des Medaillon mit einer Glaspaste herab. Daran hängt ein
elliptisches Medaillon mit einem grünen Stein (Azourit oder
Malachit, Dm. 1,7 cm), und an diesem wiederum zwei ähn-
liche, kleinere mit tief grünen, fast schwarzen Steinen, deren
einer ganz verwittert ist.
Von diesen letzten Medaillons nun hängt an gewellten
Drähten, in die seine Flügelenden eingehakt sind, ein klei-
ner Eros herab. Er ist nackt, wohlgenährt und schreitet
nach rechts mit zurückgedrehtem Kopfe, als wollte er tanzen.
Das rechte Bein ist zurückgesetzt und gebogen, auf dem ge-
raden linken ruht die Last des Körpers. Die rechte Hand ist
an die linke Seite geführt, die gesenkte Linke hält einen
länglichen Gegenstand, wohl ein Musikinstrument wie die
gleich zu beschreibenden Eroten. Das Haar ist fein graviert,
in der Mitte gescheitelt und fällt seitlich in reichem Gelock
herab, sodass es die Ohren verdeckt. Oben auf dem Kopfe
trägt er eine Art Mütze.
Die Arbeit dieses Eroten steht hoch über der der Ande-
ren (unten Abschn. VI); ein ähnlicher, besser erhaltener und
noch schönerer, wurde 1910 bei meinem Besuche in Palaio-
 
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