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Deutsches Archäologisches Institut / Abteilung Athen [Editor]
Mitteilungen des Deutschen Archäologischen Instituts, Athenische Abteilung — 37.1912

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Drexel, Friedrich: Der Perieget Heliodor
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https://doi.org/10.11588/diglit.37285#0140
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F. DREXEL

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der Verfasser der Schrift περί μνημάτων vor dem Jahre 200
geschrieben haben muss, was die gedachte Identificierung
völlig ausschlösse. Hier aber ist eine letzte Frage aufzuwer-
fen: Hat Ruhnken nicht etwa doch mit Recht den Ηλιόδω-
ρος der Überlieferung in einen Διόδωρος verwandelt? Der
Perieget Diodor lebt vor 200; er hat περί μνημάτων geschrie-
ben, und seine Beschreibung des Themistoklesgrabs bei Plut.
Them. 32 lässt sich recht wol mit den Gräberbeschreibungen
der Rednerbiographien vergleichen'. Hermippos, den ich oben
S. 1 24 als unmittelbare Quelle dieser Beschreibungen zu er-
weisen suchte, hat Diodor benutzt. Andere Beobachtungen
geben zu erwägen, ob nicht auch sonst Diodor und Helio-
dor in unserer Überlieferung zusammengeflossen sind. Oben
Fragment 4 wird der Name von Kimons Sohn Thettalos bei
Harpokration durch das Zeugnis Heliodors belegt; Plut.
Cimon 16 führt Diodor als Quelle für dieselbe Tatsache an.
Über die Pyanepsien äussert sich Athenaios (oben Frag-
ment 3) nach Heliodor, Plutarch im Theseus c. 22, wie es
nach Vergleich mit dem Diodorcitat in c. 36 scheinen will,
nach Diodor. Nun ist gewiss nicht das Geringste dagegen
einzuwenden, dass beide Periegeten über beide Gegenstände
geschrieben haben können; bedenklich stimmt aber, dass jene
Excerptengelehrsamkeit für zwei nicht weiter wichtige Lem-
mata, namentlich für den gleichgültigen Thettalos, zwei
nahezu gleichnamige Zeugen hat. Ich möchte die Frage nicht
entscheiden und will nur nochmals feststellen, dass Heliodor,
wenn ihm die Schrift περί μνημάτων verbleiben sollte, vor das
Jahr 200 zu setzen ist.

Rom.

F. Drexel.
 
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