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Deutsches Archäologisches Institut / Abteilung Athen [Hrsg.]
Mitteilungen des Deutschen Archäologischen Instituts, Athenische Abteilung — 37.1912

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Sauciuc-Sǎveanu, Theofil: Ein Hadriansbrief und das Hadriansgymnasium in Athen
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https://doi.org/10.11588/diglit.37285#0203
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EIN HADRIANSBRIEF UND DAS HADRIäRSGYMNASIUM 189
cand. jur. Dimitrios J. Totomis nähere Angaben verdanke: sie
wurde beim Bau des Hauses οδός Θεοφιλοποΰλου 5, also in ganz
unmittelbarer Nähe des von Dörpfeld erkannten Hadrians-
gymnasions entdeckt. Meine Ergänzung in Z. 12 schliesst
demnach jeden Zweifel an der Stichhaltigkeit von Dörpfelds
Annahme aus.
Der Schluss des Briefes fehlt. Wenn der am Ende von
Z. 13 auf επί folgende Buchstabe ein Λ war, Hesse sich ein
von Hadrian angewiesener Restbetrag (τ]άλαντ« επί[λοι|πα)
mit der Vollendung und der Übergabe des Baues sehr wohl
verbinden. Dass dieses kaiserliche Schreiben, als Schenkungs-
Urkunde in Stein gehauen, in Zeile 14 zu Ende war, geht
aus den Resten des erhaltenen ευτ]υχε[ιτε, mit dem die Ha-
driansbriefe regelmässig schliessen hervor. Ob am Schlüsse
des Briefes noch eine genauere Datierung oder irgend ein
anderer Vermerk gestanden hat, lässt sich nicht ausmachen.
Wenn wir die Briefe Hadrians mit denen anderer römi-
scher Kaiser vergleichen2, so macht sich bei den seinen die
Kürze und Bündigkeit bemerkbar. Besonders auffallend ist
dies bei dem unseren. Von dem Wohlwollen, das Hadrian
seinen östlichen Provinzen entgegenbrachte, legt neben der
grösseren Anzahl seiner Briefe auch dieser ein beredtes
Zeugnis ab. Eine besondere Vorliebe besass er für Athen,
dessen 'schenkfreudigster Gönner’3 er gewesen ist.
Athen, März 1912. Th. Sauciuc.

1 Lafoscade, a. a. O. 64; Haberleitner, a. a. O. 307; Ziemann, a. a. O. 354,
334 ff.; 350 ff. Siehe dort auch die Bemerkungen über den Unterschied im
Gebrauch von ευτυχείτε und έρρωσθε.
7 Zusammengestellt sind sie bei Lafoscade, a. a. Ο. 1 ff.; dazu auch
Bourguet, De rebus Delphicis imperatoriae aetatis capita duo, 1905, 59 ff.
* Judeich, Topographie von Athen 96.
 
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