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Deutsches Archäologisches Institut / Abteilung Athen [Hrsg.]
Mitteilungen des Deutschen Archäologischen Instituts, Athenische Abteilung — 37.1912

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Sauciuc-Sǎveanu, Theofil: Ein Hadriansbrief und das Hadriansgymnasium in Athen
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https://doi.org/10.11588/diglit.37285#0202
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188

TH. SAUCIUC

geschenkten Summe ist nicht zu ermitteln. Das auf τάλαντα
folgende Wort wäre ich zu επίλοιπα zu ergänzen geneigt,
wodurch die Summe als ein Restbetrag erschiene.
Die Nennung der παίδες in Z. 11, denen vornehmlich die
Schenkung gilt, lässt uns die Art der letzteren aus dem ab-
gebrochenen Teil der Inschrift erschliessen. Der Kaiser kann
durch sein Geschenk nur der Erziehung und Ausbildung
der παίδες Rechnung getragen und auf diese Weise am ehe-
sten zur Zierde der Stadt beigesteuert haben. Die in Z. 12
erhaltenen Buchstaben lassen sich denn auch wirklich am
besten zu to ν[έον γυμνάσ]ιον ergänzen, was auch in vollem
Einklänge mit der Überlieferung steht. Denn Pausanias I 18,9
weiss uns von einem von Hadrian erbauten Gymnasion in
Athen zu berichten: Και γυμνάσιόν εστιν έπώνυμον 'Αδριανοϋ'
κίονες δε και ενταύθα εκατόν λιθοτομίας της Λιβΰων. Bezug
nimmt auf das Hadriansgymnasion auch IG. III 10 Z. 12f.
Die Lage desselben ist aus der Pausaniasstelle nicht zu er-
mitteln, da sie es nicht in topographischem Zusammenhänge,
sondern nur anhangsweise zusammen mit anderen hadriani-
schen Bauten nennt* l.
Unter den in den Jahren 1895/7 von der englischen
Schule unter der Leitung von Cecil Smith am südlichen
Ufer des Ilissos aufgedeckten Bauresten (BSA. II 23 ff. 50;
III 90 ff. 233) hat Dörpfeld, AM. XXI 1896, 463 f. in dem
grossen römischen Gebäude auf der Ostseite des nach Su-
nion führenden antiken Weges das von Hadrian erbaute
Gymnasion erkannt. Zu dieser Annahme sah er sich durch
die im Plane und in der Bauweise auffallende Übereinstim-
mung mit hadrianischen Bauten der Nordstadt veranlasst.
Dies wird nunmehr auch durch unsere Inschrift bestätigt,
über deren Fundort ich der Liebenswürdigkeit des Herrn

tung des attischen Geldes 240 ff.; für die unter der römischen Herrschaft
bestehende attische Drachmenwährung in Kleinasien die Belege und Lite-
ratur bei Keil-v. Premerstein, Bericht über eine Reise in Lydien und der
südl. Aiolis 1908, 50 zu Nr. 101.
1 Siehe Wachsmuth, Pauly-Wissowa, Suppl. I 192; Judeich, Topogra-
phie von Athen, 97, 337, 373; Weber, a. a. O. 167; anders Bursian, Geogr.
v. Griechenl. I 292; Milchhöfer, Denkmäler des klass. Altert. I 169.
 
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