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Deutsches Archäologisches Institut / Abteilung Athen [Hrsg.]
Mitteilungen des Deutschen Archäologischen Instituts, Athenische Abteilung — 50.1925

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Reuther, Oskar: Urformen des Sparren- und Pfettendaches
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https://doi.org/10.11588/diglit.29494#0121
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URFORMEN DES SPARREN - UND PFETTENDACHES 113

schräge Decke haben will, also aus ästhetischen Gründen, zum
anderen, weil die Dachplattform, auf der man zuzeiten wohnt,
begehbar sein muß. Legt man aber darauf keinen Wert, so
wird man, zumal unter dem Zwang starker Regenmengen, dazu

kommen, die Dachschräge durch Neigung der Dachbalken zu
erzielen. Ein Satteldach kann dann auf zweierlei Weise entstehen.

Koldewey erzählte mir vor Jahren, ihm seien in Tscher-
kessendörfern Mesopotamiens Häuser zu Gesicht gekommen,
deren Erddächer einen Schritt auf das Satteldach hin darstellten.

Ich habe während des Krieges in Ras el- cAin am Chabur, einer
Siedlung aus dem Kaukasus ausgewanderter Tschetschenzen —
denn um solche handelt es sich, nicht um Tscherkessen —
solche Dächer gesehen. Die aus Pappelrundholz bestehenden
Deckenbalken liegen in der Längsrichtung auf den schräg ab-
geglichenen Stirn- und Teilungsmauern des stets mehrräumigen,
aus lufttrockenen Ziegeln oder Erdmauerwerk aufgeführten

ATHENISCHE MITTEILUNGEN L 1925. 8
 
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