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Deutsches Archäologisches Institut / Abteilung Athen [Hrsg.]
Mitteilungen des Deutschen Archäologischen Instituts, Athenische Abteilung — 50.1925

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Kusel, Hedwig: Thessalischer Goldschmuck im Hamburger Museum für Kunst und Gewerbe
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https://doi.org/10.11588/diglit.29494#0177
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THESSALISCHER GOLDSCHMUCK IM HAMBURGER MUSEUM 169

wenigstens der Zeit um 200, im allgemeinen dem III.—II. Jh.
v. Chr. ihre Hntstehung verdanken.’

I. Katalog.

Bei der Beschreibung des Fundes ist nur der in deutschem
Besitz befindliche Teil des Schatzes berücksichtigt. Der in Athen
aufbewahrte ist herangezogen, soweit dies die Erörterung der
sich daran knüpfenden Fragen unbedingt erforderte.

Die wertvollsten Teile des Hamburgischen Museums bilden
die drei Ohrringe.

1. Ohrring mit leierspielendem Eros (Taf. VIII).
Hamburg, Mus. f. K. u. G., Inv. 1918, 58. L. 8 cm., Gew. 11,69 gr.

Auf ein ovales Qoldplättchen sind hinten der hochge-
schwungene Haken und an beiden Seiten vier Golddraht-
schlaufen aufgelötet. Durch letztere sind Golddrahtstückchen
gezogen, befestigt durch Einflechten in einen auf der Unterseite
umlaufenden Golddraht. Die Enden der durch die Schlaufen
gezogenen Drähtchen bilden abgeplattete Knöpfchen, um das Ab-
rutschen einer kleinen, um den Draht gelegten Goldhülse zu ver-
hüten. Diese trug ehemals durchbohrte Perlchen oder Steinchen.

Auf der Oberseite der Ovalplatte sind zwei ovale, durch
flachen Bügel getrennte Einsätze zur Aufnahme der beiden Kasten
aufgelötet. Der obere ist mit einem unregelmäßig ovalen, ge-
wölbten, grünen, körnigen Quarz, Praser, der untere mit einem
ovalen, konvex geschliffenen Granat gefüllt. Zu beiden Seiten
des letzteren je eine in zylindrische Goldhülle gebettete Perle,
deren rechte nunmehr fehlt. Auf dem oberen Kastenrand des
Prasers niedrige, gekehlte, jetzt leere Fassung.

Von diesem Ovalplättchen hängen drei ungleich lange Kett-
chen herab, deren beide äußeren in kleinen, auf der Unterseite
hinter den seitlichen Perlchen aufgelöteten Doppelösen befestigt
sind, während die kürzere mittlere an einem durch zwei auf der
unteren Kastenwand festgelöteten Ösen gezogenen Golddräht-
chen hängt. Die Kettchen bestehen aus zusammengedrückten,
an der Druckstelle gebogenen und ineinander gesteckten Gliedern,
elf links, zwölf rechts. Beide Kettchen enden in einen der
Länge nach durchbohrten und auf Draht gezogenen, unge-
schliffenen, kolumbinroten Almandin.
 
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