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ist nur der in der Mitte mit einer geriefelten Längsrippe gezierte Bügel (jetzt 4,5 cm
lang), Fussknopf, Nadel und Scharnier fehlen. Diese Fibelform, die sich das ganze
1. Jahrhundert hindurch erhalten zu haben scheint (in Andernacher Gräbern schon
mit Münzen des Augustus) ist im Wiesbadener Museum durch eine grosse Anzahl von
Stücken vertreten, die allerdings meist der Fundangabe entbehren, aber sicher zum
grossen Teil aus Wiesbaden selbst stammen werden.
13. (ohne Inventarnummer), Scharnierfibel mit hochgewölbtem bandartigem Bügel und
kleinem Schlussknopf (4 cm lang). Gef. in der Hochstätte (vergl. Per. Blätter 1856, 292,
deren Angaben durch ein handschriftlich erhaltenes detailliertes Verzeichnis ergänzt
werden; unsere Fibel steht dort unter No. 14).
14. (= Inv. 3264), massiver vierkantiger Bügel und Fuss einer schweren Fibel, mit Kopf-
platte, lang 7,5 cm; Nadel und Axe, die in ähnlicher Weise befestigt war, wie z. B. bei
Almgren Fig. 188, fehlen. Die Fibel gehört wohl der Mitte des 3. Jahrhunderts an.
Gef. in der Hochstätte 1852 (vergl. Per. Blätter 1853, No. 2 S. 17, 8).
15. (= Inv. 14651, 36), um eine Axe gewickelter Spiralapparat, zu einer grossen Fibel ge-
hörig, hellgrün patiniert. Gef. bei Z, Sept. 1897, in der oberen Schicht.38)
Ringe, No. 16—18 :39)
16. (= Inv. 14651, 37), abgebildet Fig. 11.
Lettenschicht über dem Kies. Der aus der
Spät-La Tene-Zeit stammende Armring
(etwa 6 cm Durchmesser) ist an den et-
was verdickten und abgeplatteten Enden
(7 mm dick, an der dünnsten Stelle 4 mm
stark) mit geperlten Linien und Kreisen
verziert. Die Bronze zeigt zwar keine Pa-
tina, aber auch nicht den goldigen Glanz,
wie ihn die übrigen aus der Moorschicht
stammenden Bronzegegenstände besitzen.
Gef. bei f, 5. 5. 1896, in der graublauen
Fig. 11.
38) Zur Ergänzung sei hier noch eine handschriftliche Notiz Rossels erwähnt, nach
welcher „eine wohlerhaltene vergoldete Fibula“ bei Kanalbauten in der Kleinen Schwalbacher-
strasse Juli 1857 zu Tage kam und von einem Antiquitätenhändler, der sie für massiv golden
hielt, um hohen Preis gekauft wurde; sie kann daher mit keinem der im Museum befindlichen
Stücke identisch sein.
39) Eine handschriftliche Notiz Kihm’s erwähnt: „einen Armring von viereckigem Draht
mit Verzierungen von Bronce, gefunden beym Kanalgraben in der Kirchgasse neben der
Evangelischen Kirche 1850“; er könnte der auf dem Inventarzettel 1794 beschriebene „Arm-
ring aus Bronze mit sehr eigentümlichem Verschluss, gef. in der Kirchgasse“ sein, der jetzt
nicht aufgefunden werden konnte. Nach einer weiteren Angabe Kihm’s sind mit dem Schwert-
scheidebeschlag (II, No. 34), den beiden Fibeln (II, No. 1 und 5), sowie der Bronze-
spachtel (II, No. 25) zusammen gefunden „1 Nadel mit ringförmigem Kopf von Bronze
und 2 Ringe von Bronze“. Die erstere ( jetzt Inv. 6973) ist eine sogenannte Radkopfnadel von
17 cm jetziger Länge, die beiden Ringe (jetzt Inv. 1887) massiv und platt, gehören ebenfalls einer
sehr frühen Zeit an. Wenn nun auch die Möglichkeit, dass diese Gegenstände in prähistorischer
Zeit hier verloren gegangen, oder dass dergl. Schmuckstücke vereinzelt noch in römischer Zeit
getragen worden seien (vergl. z. B. eine ganz ähnliche, auf der Saalburg gefundene Nadel,
Jacobi, Saalburg Taf. XLVIII, 1, dazu S. 503), nicht ohne weiteres geleugnet werden kann, so
wird die Richtigkeit jener Fundangabe dadurch sehr bedenklich, dass sowohl die Nadel wie beide
Ringe mit einer und zwar unter sich wieder verschiedenen Patina überzogen sind; dazu stimmt,
dass auch Habel, bei der allerdings mehr gelegentlichen Erwähnung des Fundes der Schwert-
scheide (Ann. IV, 1, 202 und 204) nur der beiden Fibeln als mit der Schwertscheide zu-
sammengefunden gedenkt. — Ebenfalls nicht ohne Bedenken ist die Fundnotiz eines grossen
Bronzehalsringes mit Haken und Verschlussöse aus der Früh-La Tene-Zeit (ähnlich dem in
ist nur der in der Mitte mit einer geriefelten Längsrippe gezierte Bügel (jetzt 4,5 cm
lang), Fussknopf, Nadel und Scharnier fehlen. Diese Fibelform, die sich das ganze
1. Jahrhundert hindurch erhalten zu haben scheint (in Andernacher Gräbern schon
mit Münzen des Augustus) ist im Wiesbadener Museum durch eine grosse Anzahl von
Stücken vertreten, die allerdings meist der Fundangabe entbehren, aber sicher zum
grossen Teil aus Wiesbaden selbst stammen werden.
13. (ohne Inventarnummer), Scharnierfibel mit hochgewölbtem bandartigem Bügel und
kleinem Schlussknopf (4 cm lang). Gef. in der Hochstätte (vergl. Per. Blätter 1856, 292,
deren Angaben durch ein handschriftlich erhaltenes detailliertes Verzeichnis ergänzt
werden; unsere Fibel steht dort unter No. 14).
14. (= Inv. 3264), massiver vierkantiger Bügel und Fuss einer schweren Fibel, mit Kopf-
platte, lang 7,5 cm; Nadel und Axe, die in ähnlicher Weise befestigt war, wie z. B. bei
Almgren Fig. 188, fehlen. Die Fibel gehört wohl der Mitte des 3. Jahrhunderts an.
Gef. in der Hochstätte 1852 (vergl. Per. Blätter 1853, No. 2 S. 17, 8).
15. (= Inv. 14651, 36), um eine Axe gewickelter Spiralapparat, zu einer grossen Fibel ge-
hörig, hellgrün patiniert. Gef. bei Z, Sept. 1897, in der oberen Schicht.38)
Ringe, No. 16—18 :39)
16. (= Inv. 14651, 37), abgebildet Fig. 11.
Lettenschicht über dem Kies. Der aus der
Spät-La Tene-Zeit stammende Armring
(etwa 6 cm Durchmesser) ist an den et-
was verdickten und abgeplatteten Enden
(7 mm dick, an der dünnsten Stelle 4 mm
stark) mit geperlten Linien und Kreisen
verziert. Die Bronze zeigt zwar keine Pa-
tina, aber auch nicht den goldigen Glanz,
wie ihn die übrigen aus der Moorschicht
stammenden Bronzegegenstände besitzen.
Gef. bei f, 5. 5. 1896, in der graublauen
Fig. 11.
38) Zur Ergänzung sei hier noch eine handschriftliche Notiz Rossels erwähnt, nach
welcher „eine wohlerhaltene vergoldete Fibula“ bei Kanalbauten in der Kleinen Schwalbacher-
strasse Juli 1857 zu Tage kam und von einem Antiquitätenhändler, der sie für massiv golden
hielt, um hohen Preis gekauft wurde; sie kann daher mit keinem der im Museum befindlichen
Stücke identisch sein.
39) Eine handschriftliche Notiz Kihm’s erwähnt: „einen Armring von viereckigem Draht
mit Verzierungen von Bronce, gefunden beym Kanalgraben in der Kirchgasse neben der
Evangelischen Kirche 1850“; er könnte der auf dem Inventarzettel 1794 beschriebene „Arm-
ring aus Bronze mit sehr eigentümlichem Verschluss, gef. in der Kirchgasse“ sein, der jetzt
nicht aufgefunden werden konnte. Nach einer weiteren Angabe Kihm’s sind mit dem Schwert-
scheidebeschlag (II, No. 34), den beiden Fibeln (II, No. 1 und 5), sowie der Bronze-
spachtel (II, No. 25) zusammen gefunden „1 Nadel mit ringförmigem Kopf von Bronze
und 2 Ringe von Bronze“. Die erstere ( jetzt Inv. 6973) ist eine sogenannte Radkopfnadel von
17 cm jetziger Länge, die beiden Ringe (jetzt Inv. 1887) massiv und platt, gehören ebenfalls einer
sehr frühen Zeit an. Wenn nun auch die Möglichkeit, dass diese Gegenstände in prähistorischer
Zeit hier verloren gegangen, oder dass dergl. Schmuckstücke vereinzelt noch in römischer Zeit
getragen worden seien (vergl. z. B. eine ganz ähnliche, auf der Saalburg gefundene Nadel,
Jacobi, Saalburg Taf. XLVIII, 1, dazu S. 503), nicht ohne weiteres geleugnet werden kann, so
wird die Richtigkeit jener Fundangabe dadurch sehr bedenklich, dass sowohl die Nadel wie beide
Ringe mit einer und zwar unter sich wieder verschiedenen Patina überzogen sind; dazu stimmt,
dass auch Habel, bei der allerdings mehr gelegentlichen Erwähnung des Fundes der Schwert-
scheide (Ann. IV, 1, 202 und 204) nur der beiden Fibeln als mit der Schwertscheide zu-
sammengefunden gedenkt. — Ebenfalls nicht ohne Bedenken ist die Fundnotiz eines grossen
Bronzehalsringes mit Haken und Verschlussöse aus der Früh-La Tene-Zeit (ähnlich dem in