mene Stück deutlich zu kennzeichnen und sorgfältig zu
verwahren.
Zur Befestigung ist an die Exponate selbst weder ei ne neue
Halterung anzuschrauben, noch darf man Ausstellungs-
stücke zu diesem Zweck anbohren oder mit Klebern verse-
hen.
Gemälde, die neu zu rahmen sind, müssen mit Stahlklam-
mern und nicht mit Nägeln festgesetzt werden.
Die letzten Entstaubungen dürfen, wie alles andere, nur
von Fachkräften ausgeführt werden.
Um der Objekte willen darf die Aufstellung von Kunstwer-
ken in Ausstellungen nicht unterZeitdruck vor sich gehen.
Konservatorische Betreuung während der Ausstellung
Während der Ausstellung sollte sich der Restaurator vor al-
lem um folgende Punkte kümmern: eine regelmäßige Ge-
rätekontrolle, Auswertung von Aufzeichnungen schrei-
bender Instrumente, Instruktionen für das Aufsichtsperso-
nal und für die Besucher. Er muß insbesonders sich mit
den Richtlinien für Fernseh- und Kameraaufnahmen in
Ausstellungen vertraut machen und deren Befolgung
überwachen resp. durchsetzen.
Führung eines Tagebuchs:
Über alle seine Tätigkeiten und Beobachtungen sollte ein
Tagebuch geführt werden. Dieses wird zu einer Dokumen-
tation des Ausstellungsgeschehens, die sowohl für die be-
treffende Ausstellung von Nutzen ist, als auch eine Orien-
tierungshilfe für die Organisation späterer Ausstellungen
geben kann.
Wachsamkeit:
Ständige Aufmerksamkeit ist das beste Mittel zur Verhin-
derung von Schäden. Ein besonders kritischer Zeitpunkt
ist die Eröffnung einer Ausstellung, bei der in der Regel
abnormale Besucherzahlen zu verzeichnen sind. Hohe Be-
sucherzahlen aber haben fast immer Klimaschwierigkeiten
im Gefolge. Auch die anderen Schadensmöglichkeiten
(mechanische Beschädigungen usw.) erhöhen sich bei
hohen Besucherzahlen.
Klimatisierungsmöglichkeiten:
a) Lüften und Befeuchten
Im Laufe der Ausstellung kann man Methoden entwickeln,
um ungünstigen Veränderungen der Luftfeuchtigkeit ent-
gegenzuwirken.
Bei zu trockener Luft, besonders an windigen Schönwet-
tertagen, sollte man mit einem Sprühgerät die Fußböden
zusätzlich befeuchten können.
Durch anhaltenden Sommerregen bedingte zu hohe Luft-
feuchtigkeit in den Ausstellungsräumen kann durch Lüften
in kühlen Morgen- oder Abendstunden verringert werden.
Auch ein großer Besucherandrang in warmen Sommer-
monaten läßt die relative Luftfeuchtigkeit zu hoch anstei-
gen. Durch dosiertes Lüften, bei dem möglichst wärmere
Luft von außen in die Räume gelangt, kann die zu hohe
Luftfeuchtigkeit abgebaut werden. Die Lüftung und eine
eventuelle Befeuchtung des Bodens darf jedoch nur vom
sachkundigen Restaurator vorgenommen oder angeord-
netwerden. ErmachtdieLüftung von den Meßwerten einer
an der Außenseite des Gebäudes angebrachten Wettersta-
tion abhängig. Auch die Dauer der Lüftung hängt von der
jeweiligen Wetterlage ab.
b) Wartung der Geräte
Keinesfalls darf das Aufsichtspersonal, obwohl es über die
Klimatisierung informiert sein muß, eigenmächtig Klima-
korrekturen vornehmen.
Leider kommt es immer wieder vor, daß sich Besucher,
aber auch Aufseher, an den Schaltern der Luftbefeuchter
zu schaffen machen. Man muß daher die jeweilige Einstel-
lung auf der Geräteskala markieren und die Schalter durch
Überkleben festsetzen.
Nicht selten ergeben Kontrollen der Luftbefeuchter, daß
nicht nur ihre Wartung vergessen wird, sondern daß die
Geräte sogar zweckentfremdet werden. Großraumbe-
feuchter sind beliebt als Kühlung für das Essen mancher
Aufseher.
Grafische Darstellung:
Um die Klimaentwicklung in den verschiedenen Räumen
einer Ausstellung optisch gerafft übersehen zu können, ist
eine grafische Darstellung des Klimas in jedem einzelnen
Raum außerordentlich nützlich.
Hierzu werden die Ergebnisse der Aufzeichnungen des
Thermohygrographen für jede Woche und für jeden Raum
gesondert in einem Formblatt zusammengefaßt: etwaige
Extremwerte werden gesondert aufgeführt und eventuell
erklärt (hohe Luftfeuchtigkeit durch große Besucherzahl
oder ähnliches).
Wichtige Maßnahmen wie Ausstellungseröffnung, Neu-
Justierung der Geräte, Besprühen des Bodens und Inbe-
triebnahme weiterer Luftbefeuchter usw. sind hier einzu-
tragen.
Aufgrund dieser Aufzeichnungen werden grafische Tabel-
len angelegt, an denen die allgemeine Klimaentwicklung
für jede Woche abzulesen ist. Es wird eine Linie für die
Luftfeuchtigkeit gezogen, darunter in anderer Farbe eine
zweite für die Temperatur. Auf diese Weise werden nega-
tive Entwicklungen optisch sofort deutlich.
Durch die Führung solcher Listen und Tabellen sind die
Verantwortlichen gezwungen, die Klimaentwicklung jeden
Raumes intensiv zu beobachten.
Beobachtung der Exponate:
Die Exponate müssen ständig auf etwaige Schäden hin
durchgesehen werden. Bei einem einheitlichen, nicht auf
die Einzelstücke abgestimmten Klima entstehen Schäden
vor allen Dingen an Holzskulpturen und an Holztafelbil-
dern aus Kirchen. Risse im Holz oder Abhebungen der Mal-
schichten werden am häufigsten festgestellt.
Entfernung der beschädigten Kunstwerke:
Gefährdete oder beschädigte Kunstwerke müssen sofort
aus der Ausstellung entfernt werden. Man lagert sie in ei-
nem besonders klimatisierten Depot.
Anfertigung einer Schadensliste
Über die Ausstellungsstücke, die während der Ausstellung
Schaden genommen haben, muß eine Liste geführt wer-
den. Diese Liste kann nach folgenden Gesichtspunkten
gegliedert sein:
1. Alle Kunstgegenstände, die in gutem Zustand in die
Ausstellung kamen und dort Schaden genommen haben.
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verwahren.
Zur Befestigung ist an die Exponate selbst weder ei ne neue
Halterung anzuschrauben, noch darf man Ausstellungs-
stücke zu diesem Zweck anbohren oder mit Klebern verse-
hen.
Gemälde, die neu zu rahmen sind, müssen mit Stahlklam-
mern und nicht mit Nägeln festgesetzt werden.
Die letzten Entstaubungen dürfen, wie alles andere, nur
von Fachkräften ausgeführt werden.
Um der Objekte willen darf die Aufstellung von Kunstwer-
ken in Ausstellungen nicht unterZeitdruck vor sich gehen.
Konservatorische Betreuung während der Ausstellung
Während der Ausstellung sollte sich der Restaurator vor al-
lem um folgende Punkte kümmern: eine regelmäßige Ge-
rätekontrolle, Auswertung von Aufzeichnungen schrei-
bender Instrumente, Instruktionen für das Aufsichtsperso-
nal und für die Besucher. Er muß insbesonders sich mit
den Richtlinien für Fernseh- und Kameraaufnahmen in
Ausstellungen vertraut machen und deren Befolgung
überwachen resp. durchsetzen.
Führung eines Tagebuchs:
Über alle seine Tätigkeiten und Beobachtungen sollte ein
Tagebuch geführt werden. Dieses wird zu einer Dokumen-
tation des Ausstellungsgeschehens, die sowohl für die be-
treffende Ausstellung von Nutzen ist, als auch eine Orien-
tierungshilfe für die Organisation späterer Ausstellungen
geben kann.
Wachsamkeit:
Ständige Aufmerksamkeit ist das beste Mittel zur Verhin-
derung von Schäden. Ein besonders kritischer Zeitpunkt
ist die Eröffnung einer Ausstellung, bei der in der Regel
abnormale Besucherzahlen zu verzeichnen sind. Hohe Be-
sucherzahlen aber haben fast immer Klimaschwierigkeiten
im Gefolge. Auch die anderen Schadensmöglichkeiten
(mechanische Beschädigungen usw.) erhöhen sich bei
hohen Besucherzahlen.
Klimatisierungsmöglichkeiten:
a) Lüften und Befeuchten
Im Laufe der Ausstellung kann man Methoden entwickeln,
um ungünstigen Veränderungen der Luftfeuchtigkeit ent-
gegenzuwirken.
Bei zu trockener Luft, besonders an windigen Schönwet-
tertagen, sollte man mit einem Sprühgerät die Fußböden
zusätzlich befeuchten können.
Durch anhaltenden Sommerregen bedingte zu hohe Luft-
feuchtigkeit in den Ausstellungsräumen kann durch Lüften
in kühlen Morgen- oder Abendstunden verringert werden.
Auch ein großer Besucherandrang in warmen Sommer-
monaten läßt die relative Luftfeuchtigkeit zu hoch anstei-
gen. Durch dosiertes Lüften, bei dem möglichst wärmere
Luft von außen in die Räume gelangt, kann die zu hohe
Luftfeuchtigkeit abgebaut werden. Die Lüftung und eine
eventuelle Befeuchtung des Bodens darf jedoch nur vom
sachkundigen Restaurator vorgenommen oder angeord-
netwerden. ErmachtdieLüftung von den Meßwerten einer
an der Außenseite des Gebäudes angebrachten Wettersta-
tion abhängig. Auch die Dauer der Lüftung hängt von der
jeweiligen Wetterlage ab.
b) Wartung der Geräte
Keinesfalls darf das Aufsichtspersonal, obwohl es über die
Klimatisierung informiert sein muß, eigenmächtig Klima-
korrekturen vornehmen.
Leider kommt es immer wieder vor, daß sich Besucher,
aber auch Aufseher, an den Schaltern der Luftbefeuchter
zu schaffen machen. Man muß daher die jeweilige Einstel-
lung auf der Geräteskala markieren und die Schalter durch
Überkleben festsetzen.
Nicht selten ergeben Kontrollen der Luftbefeuchter, daß
nicht nur ihre Wartung vergessen wird, sondern daß die
Geräte sogar zweckentfremdet werden. Großraumbe-
feuchter sind beliebt als Kühlung für das Essen mancher
Aufseher.
Grafische Darstellung:
Um die Klimaentwicklung in den verschiedenen Räumen
einer Ausstellung optisch gerafft übersehen zu können, ist
eine grafische Darstellung des Klimas in jedem einzelnen
Raum außerordentlich nützlich.
Hierzu werden die Ergebnisse der Aufzeichnungen des
Thermohygrographen für jede Woche und für jeden Raum
gesondert in einem Formblatt zusammengefaßt: etwaige
Extremwerte werden gesondert aufgeführt und eventuell
erklärt (hohe Luftfeuchtigkeit durch große Besucherzahl
oder ähnliches).
Wichtige Maßnahmen wie Ausstellungseröffnung, Neu-
Justierung der Geräte, Besprühen des Bodens und Inbe-
triebnahme weiterer Luftbefeuchter usw. sind hier einzu-
tragen.
Aufgrund dieser Aufzeichnungen werden grafische Tabel-
len angelegt, an denen die allgemeine Klimaentwicklung
für jede Woche abzulesen ist. Es wird eine Linie für die
Luftfeuchtigkeit gezogen, darunter in anderer Farbe eine
zweite für die Temperatur. Auf diese Weise werden nega-
tive Entwicklungen optisch sofort deutlich.
Durch die Führung solcher Listen und Tabellen sind die
Verantwortlichen gezwungen, die Klimaentwicklung jeden
Raumes intensiv zu beobachten.
Beobachtung der Exponate:
Die Exponate müssen ständig auf etwaige Schäden hin
durchgesehen werden. Bei einem einheitlichen, nicht auf
die Einzelstücke abgestimmten Klima entstehen Schäden
vor allen Dingen an Holzskulpturen und an Holztafelbil-
dern aus Kirchen. Risse im Holz oder Abhebungen der Mal-
schichten werden am häufigsten festgestellt.
Entfernung der beschädigten Kunstwerke:
Gefährdete oder beschädigte Kunstwerke müssen sofort
aus der Ausstellung entfernt werden. Man lagert sie in ei-
nem besonders klimatisierten Depot.
Anfertigung einer Schadensliste
Über die Ausstellungsstücke, die während der Ausstellung
Schaden genommen haben, muß eine Liste geführt wer-
den. Diese Liste kann nach folgenden Gesichtspunkten
gegliedert sein:
1. Alle Kunstgegenstände, die in gutem Zustand in die
Ausstellung kamen und dort Schaden genommen haben.
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