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Verein für Badische Ortsbeschreibung [Hrsg.]
Badenia oder das badische Land und Volk: eine Zeitschr. zur Verbreitung d. histor., topograph. u. statist. Kenntniß d. Großherzogthums ; eine Zeitschrift des Vereines für Badische Ortsbeschreibung — 1.1859

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Bader, Joseph: Ein Gang über den Fremersberg bei Baden-Baden
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https://doi.org/10.11588/diglit.42306#0503
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nicht lange, so ließen sich etliche andere Waldbrüder neben
ihm nider und dienten dem Herrn nach seinem Beispiele, worauf
der Bischof von Straßburg keinen Anstand nahm, ihr Kirchlein
zur Ehre der heiligen Ursula feierlich einzuweihen.
Bald hierauf aber verschied Bruder Heinrich, die Seele
der kleinen Einsidlergrmeine, und dieselbe zerfiel täglich mehr, bis
der Ort völlig verlassen lag. Da begab sich's, daß der Franzis-
kaner Nicolaus Caroli, welcher 1426 zur Förderung seines
Ordens nach Burgund und Süddeutschland gesendet worden, auch
nach Baden kam und das Schicksal der Fremersberger Einsidelei
erfuhr. Er gieng sogleich den Markgrafen I a k o b deswegen an
und erhielt den Ort von demselben als ein Geschenk zur Errich-
tung einer Franziskaner-Klause.
Denn der Markgraf war ein frommer, den Interessen der
Kirche sehr ergebener Fürst. Er förderte den Bau und die Ein-
richtung des neuen Gotteshauses aui's eifrigste, erwies sich
demselben zeitlebens als ein wahrer Vater und empfahl noch auf
dem Todbette seinen Söhnen die Pflege und den Schuz der neuen
klösterlichen Pflanzung.
Und eben damals, im Jahre 1453, hatte dieselbe das Glück,
den berühmten Prediger Johann von Capistra, das Wunder
seiner Zeit , mehrere Tage zu beherbergen. Der Mann Gottes
war als Generalvisitator des Franziskaner-Ordens nach dem
Rheine gekommen und mochte in der Einsamkeit der Fremers-
berger Klause einige Erholung suchens) von den Mühen und
5) Nach den Fremersberger Jahrbüchern, welche die Hauptquelle für
unsere Schilderung sind. Zu vergleichen ist auch Petri 8uevln ecoie». 332.
tz) 8ub ip8o sun6store, 3scobo msrokione, reguisris observnntis
sic lloruit premersbergne, ut ipsum etism llvd nn n e m 0n p i «trnn um
»6 «e invisensium nttruxit. Nach Fort. Hubers deutsch. Chron. zwar soll
Capistran sich auf die Einladung des Markgrafen nach Baden mit multitu-
<iine et pon6erositnte Inkorum et negotiorum suorum entschuldigt haben;
es sei aber wohl der alten Ueberlieferung der Fremersberger mehr Glauben
betzumessen, utpote qui s primis snnis usque Ko6ernum 6iem eelism
oustoriiunt, qvum bentuw 3osisnnem Ospistrnnum sri tempus in-
elu5i«»e trrwunt, quse propteren illiu« nomine voestur. Capistran habe
dem Markgrafen ja einen seiner Begleiter, pstrem ^iokuunsm Oontinger,
 
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