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DOI Artikel:Asbrand, Carl: Das Kriegsjahr 1796 am Oberrheine
DOI Seite / Zitierlink: https://doi.org/10.11588/diglit.42306#0625
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noch und noch konnte alles ganz schlimm gehen, denn die öster-
reichischen Streitkräfte waren geringer als die feindlichen, und
überdieß weithin zerstreut.
Die Franzosen errangen stürmend den Durchzug durch's
Höllenthal und ergossen sich in die Ebene. D'Aspre mit
zwei Bataillonen hatte die berühmte Felsschlucht sperren sollen;
St. Cyr aber mit dichter Colonne drunten in der engen Thal-
sohle, mit kühnen Kletterern rechts und links auf den sähen tan-
nenbewachsenen Felsreihen, war unaufhaltsam durchgedrungen.
Ihren schwerverwundeten Führer mit sich tragend, kamen die ge-
worfenen österreichischen Bataillone auf eiligem Rückmarsch am
Ilten October nach Emmendingen.
Der Rückzug der Rhein-Mosel-Armee war durchgeführt,
ewig denkwürdig in der Kriegsgeschichte, unerhört in der franzö-
sischen. In zerrissenen Schuhen, in zerfetzten Uniformen, mir
Teppichen, Bettdecken und Bauernkitteln um die Schultern zog
Moreau's Heer herab in den Breisgau, aber in fester
Ordnung und nach so viel Mühsal und Kampf doch freudigen
Muthes zum Angriff.
Ein großes Glück war es für die deutsche Sache, daß M o-
reau nicht rasch am lbten oder 16ten October schon auf die
Oesterreicher losbrach, denn noch hatten diese, nach ihres Führers
eigenen Worten, „kaum genug Truppen im Rheinthal, um einer
einzigen Division die Spitze zu bieten."
Am loten erst stieß Petra sch bei Ettenheim zum Erzherzog;
am gleichen Tage erst marschierte Nauendorf' als äußerster
linker Flügel bei Elzach auf, und Latour endlich, welcher in
Eilmärschen durch das Kinzigthal herabkam, gelangte erst am
17ten und 18ten Oktober zum Heere heran.
„Moreau zauderte und verlor Zeit. Der thätige Gegner
aber sammelte seine Kräfte, und obwohl er auch jetzt noch
schwächer war als die Franzosen, so ergriff er doch die Offen-
sive" An der Elz standen die französischen Vorposten,
denn Moreau gedachte nach Kehl herab durchzubrechen. Die
49) Grunds, d. Str«t. III, 259.
noch und noch konnte alles ganz schlimm gehen, denn die öster-
reichischen Streitkräfte waren geringer als die feindlichen, und
überdieß weithin zerstreut.
Die Franzosen errangen stürmend den Durchzug durch's
Höllenthal und ergossen sich in die Ebene. D'Aspre mit
zwei Bataillonen hatte die berühmte Felsschlucht sperren sollen;
St. Cyr aber mit dichter Colonne drunten in der engen Thal-
sohle, mit kühnen Kletterern rechts und links auf den sähen tan-
nenbewachsenen Felsreihen, war unaufhaltsam durchgedrungen.
Ihren schwerverwundeten Führer mit sich tragend, kamen die ge-
worfenen österreichischen Bataillone auf eiligem Rückmarsch am
Ilten October nach Emmendingen.
Der Rückzug der Rhein-Mosel-Armee war durchgeführt,
ewig denkwürdig in der Kriegsgeschichte, unerhört in der franzö-
sischen. In zerrissenen Schuhen, in zerfetzten Uniformen, mir
Teppichen, Bettdecken und Bauernkitteln um die Schultern zog
Moreau's Heer herab in den Breisgau, aber in fester
Ordnung und nach so viel Mühsal und Kampf doch freudigen
Muthes zum Angriff.
Ein großes Glück war es für die deutsche Sache, daß M o-
reau nicht rasch am lbten oder 16ten October schon auf die
Oesterreicher losbrach, denn noch hatten diese, nach ihres Führers
eigenen Worten, „kaum genug Truppen im Rheinthal, um einer
einzigen Division die Spitze zu bieten."
Am loten erst stieß Petra sch bei Ettenheim zum Erzherzog;
am gleichen Tage erst marschierte Nauendorf' als äußerster
linker Flügel bei Elzach auf, und Latour endlich, welcher in
Eilmärschen durch das Kinzigthal herabkam, gelangte erst am
17ten und 18ten Oktober zum Heere heran.
„Moreau zauderte und verlor Zeit. Der thätige Gegner
aber sammelte seine Kräfte, und obwohl er auch jetzt noch
schwächer war als die Franzosen, so ergriff er doch die Offen-
sive" An der Elz standen die französischen Vorposten,
denn Moreau gedachte nach Kehl herab durchzubrechen. Die
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