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Verein für Badische Ortsbeschreibung [Hrsg.]
Badenia oder das badische Land und Volk: eine Zeitschr. zur Verbreitung d. histor., topograph. u. statist. Kenntniß d. Großherzogthums ; eine Zeitschrift des Vereines für Badische Ortsbeschreibung — 2.1860-1862

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Eine Fahrt und Wanderung durch´s Pfinzthal
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https://doi.org/10.11588/diglit.22622#0181
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ker mitsammen zu Rath, und wie der älteste sein Fünftel an den
Hans, welcher bereits ein Duzzend Kinder zälte, käuslich abge-
treten, verkanfte auch Ruprecht 1561 das seinige an den Da-
niel, wodnrch sich die verschicdenen Besitztheile des Gutes wieder
auf drei verminderten.

Das reichte jedoch nicht hin. Hans und Daniel fanden,
daß sie Lei ihrer großen Kinderzal mit Ruprecht, dem Vogte
der adamischen Kinder, „die Gemeinschaft im Besitze venr Rem-
chingen nicht behaupten könnten, und keiner von ihnen in der
Lage sei, den andern ihre Theile abzukaufen." Daher beschlossen
sie, die Burg mit allen Gntern für 45,000 Gulden käuflich an
Markgraf Karl II abzutreten^^).

Damit endet der dritte Akt des remchingischen Geschlechts-
dramas und der vierte umschließt den Zeitraum der Familie vom
Verluste der Stammburg bis zu ihrem Erlöschen. Die folgendcn
Junker dienten in verschiedenen Aemtern und erwarben mehrere
neue Lehen, namentlich dasjenige der Burg Weißensteiu an
der Enz^H, welches die von Neuhausen innegehabt.

Auch unter ihnen that sich ein Martin besonders hervor.
Er war des Glaubens wegen a:cs hohenzollerschen Dicnsten in
baden-durlachische getreten und Kämmerling bci Markgras Karl
geworden, erhielt unter Ernst Friderich das Obervogteiamt
zn Liebenzell, hierauf das Landvogteiamt zu Hachberg und kam
unter Georg Friderich als markgräflicher Rath und Statt-
halter nach Durlach, wo 1619 sein Tod erfolgte^). Dieser
Herr von Remchingen hinterließ 10 Kinder und 30 Enkel,
und doch erlosch sein ganzes Geschlecht noch vor dem Ende des
17ten Jahrhunderts.

Sogleich nach dem Ankaufe von Remchingen ließ der
Markgraf die kleine Herrschaft „an Gebäuden, Gütern, Reohten
und Gcsällen" durch seinen dortigen Keller Hans Maier ge-

86) „Me HaMtungm derm vou Remchingen von 1476 bis 1562",
rurter den remchingischen Lehenacten, und Herbsters Relation.

87) Akten über dieses Lehm von 1512 bis 1683.

88) Verschiedeue Aktenstücke und besonders Sachs IV, 393.
 
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