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Verein für Badische Ortsbeschreibung [Hrsg.]
Badenia oder das badische Land und Volk: eine Zeitschr. zur Verbreitung d. histor., topograph. u. statist. Kenntniß d. Großherzogthums ; eine Zeitschrift des Vereines für Badische Ortsbeschreibung — 3.1864-1866

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Trenkle, Johann Baptist: Hofsgrund im Breisgau. Kurze Geschichte des Thales und Bergwerks
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https://doi.org/10.11588/diglit.22621#0285
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ennäßigt, nielche in Moimtsfrist zu erlegen waren. Hieran soll-
ten auch die Berglente theilnehmen.

Um dieser Auflage zu entgehen, wollte Huber das Berg-
werk, an welchem doch nichts mehr zu gewinuen sei, verlassen,
und berichtete deßhalb unterm lOten Oktober 1637 an die Regie-
rung. Jm Januar darauf bat er um Auszahlung des rück-
ständigen Gehaltes und (dieweil er uun voller Schulden und
im Elend stecke) um Verwenduug am Bergwerk im Simous-
wald. Die Regieruug befahl ihm aber, „zu contiuuieren" und
stellte ihm einen Vorschuß uud eiueu guteu Arbeiter aus Schira-
mengi (iu Tchrol) in Aussicht.

Dies ist die lezte Nachricht, welche wir von Huber haben.
Die Acten von 1637 bis 1716 sind sehr lückenhaft, was bei
dem häufigen Wechsel des Kriegsglückes nnd der Beherrschung
des Breisgau's sehr erklärlich ist^).

Die „Kriegsläufte und Troublen" dauerten im Breisgau
fort bis beinahe zum Abschlusse des Friedens, und namentlich
im Jahre 1644 wnrde das Oberrieder Thal von plündern-
den Streispartien hart mitgenommen^). Der Betrieb desBerg-
werkes blieb nun mehrere Jahrzehnte ligen und wir sinden
in den hofsgruudischen Protokollen die Nachricht, daß die
Bauern die Oefeil noch gar abrisfen, um Blei zu sucheu und die
Steine für sich zu Lenützen^).

Erst einige Jahre nach dem Schlusse des orleans'scheu uud
spanischen Successiouskrieges wurde das Bergwerksweseu
vou der Regieruug wieder augeregt, indem sie zu diesem Zwecke
eiu offenes P atent vom llten Dezember 1716 erließ, worin ge-
sngt ist: „lttzAimev intimiert die küuftige Veradmodiatirung des
Bleibergwerks im Hofsgrund zur Wissenschaft."

32) Die Akten der v. o. Regierimg ivurden sehr zerstrent. Zuerst ivaren sie
in C n sisheim , dann seit 1633 in Breisach, seit 1618 theilweise in franzö-
sischen Händen, endlich seit t697 zu Freibnrg. Das Oberrieder Archiv ver-
brannte großentheils während des 30jährigen Kriegs.

33) Neber die Plündernngen, vergl. Mone, Quellens.II, 529; Schrei-
ber IV, 56; Bader, Badenia III (1844), 144.

34) Hofsgrunder Protokoll von 1687 bis 1710, S. 23.
 
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