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Fundschau 1952—1953: Bronzezeit
Die freilich erst in Proben vorliegende Keramik gehört einheitlich der frühen Bronze-
zeit an, womit allerdings nicht gesagt ist, daß in tieferen Schichten nicht auch ältere
Komplexe lagern können. Dies wenigstens ist der Fall bei der benachbarten Bodmaner
Hauptstation, die vor dem heutigen Dorfe gelegen ist und die mit neolithischen Schich-
ten beginnt (drei Michelsberger Straten), aber ebenfalls noch in die frühe Bronzezeit
hineinreicht (ebenfalls drei Straten) (vgl. Karlsruher Veröff, 2, 1899, 27 ff. Taf. 1—2).
Die neu geborgene Seehaldenkeramik ist außerordentlich typisch und entspricht in ihrer
Zusammensetzung völlig dem, was wir nicht nur von Ufersiedlungen (z. B. Arbon-
Bleiche, Jahrb. Schweiz. Ges. Urgesch. 36, 1945, 19 ff.), sondern auch von gleichzeitigen
Landfundplätzen kennen (z. B. Siedlungskeramik aus dem Bereich des Singener Gräber-
feldes, unveröffentlicht, oder Untersiggenthal [Aargau], Jahresber. Schweiz. Landesmus.
Zürich 45, 1936, 80). Es wäre eine verdienstvolle Aufgabe, einmal den gesamten Fund-
stoff dieser Art für das nordwestalpine Gebiet zusammenzustellen und ihn in Vergleich
zu den frühbronzezeitlichen Materialien zu setzen, wie sie unlängst W. Dehn für Bayern
mit seinen angrenzenden Gebieten veröffentlicht hat (Bayr. Vorgesch. Bl. 18/19, 1951,
1 ff.) (St 53/1—53/9).
Mtbl. 136/8120 Stockach. — Verbleib: vorerst MfU. Freiburg (Pinkas, Kimmig)
Abb. 11. Liedolsheim (Karlsruhe). Einzelfund: Radnadel aus Bronze. M 1 : 2.
Liedolsheim (Karlsruhe) „Bruch“, 2,2 km SO.
Im gemeindeeigenen Torfstich wurde vor langer Zeit beim Torfstechen eine Radnadel
gefunden, die 1952 von Rektor Löffler vorgelegt wurde. L. noch 16 cm (Spitze ab-
gebrochen), einfaches Kreuz, Dreiecköse (Abb. 11). Die Torfstiche im Bruchgelände
Fundschau 1952—1953: Bronzezeit
Die freilich erst in Proben vorliegende Keramik gehört einheitlich der frühen Bronze-
zeit an, womit allerdings nicht gesagt ist, daß in tieferen Schichten nicht auch ältere
Komplexe lagern können. Dies wenigstens ist der Fall bei der benachbarten Bodmaner
Hauptstation, die vor dem heutigen Dorfe gelegen ist und die mit neolithischen Schich-
ten beginnt (drei Michelsberger Straten), aber ebenfalls noch in die frühe Bronzezeit
hineinreicht (ebenfalls drei Straten) (vgl. Karlsruher Veröff, 2, 1899, 27 ff. Taf. 1—2).
Die neu geborgene Seehaldenkeramik ist außerordentlich typisch und entspricht in ihrer
Zusammensetzung völlig dem, was wir nicht nur von Ufersiedlungen (z. B. Arbon-
Bleiche, Jahrb. Schweiz. Ges. Urgesch. 36, 1945, 19 ff.), sondern auch von gleichzeitigen
Landfundplätzen kennen (z. B. Siedlungskeramik aus dem Bereich des Singener Gräber-
feldes, unveröffentlicht, oder Untersiggenthal [Aargau], Jahresber. Schweiz. Landesmus.
Zürich 45, 1936, 80). Es wäre eine verdienstvolle Aufgabe, einmal den gesamten Fund-
stoff dieser Art für das nordwestalpine Gebiet zusammenzustellen und ihn in Vergleich
zu den frühbronzezeitlichen Materialien zu setzen, wie sie unlängst W. Dehn für Bayern
mit seinen angrenzenden Gebieten veröffentlicht hat (Bayr. Vorgesch. Bl. 18/19, 1951,
1 ff.) (St 53/1—53/9).
Mtbl. 136/8120 Stockach. — Verbleib: vorerst MfU. Freiburg (Pinkas, Kimmig)
Abb. 11. Liedolsheim (Karlsruhe). Einzelfund: Radnadel aus Bronze. M 1 : 2.
Liedolsheim (Karlsruhe) „Bruch“, 2,2 km SO.
Im gemeindeeigenen Torfstich wurde vor langer Zeit beim Torfstechen eine Radnadel
gefunden, die 1952 von Rektor Löffler vorgelegt wurde. L. noch 16 cm (Spitze ab-
gebrochen), einfaches Kreuz, Dreiecköse (Abb. 11). Die Torfstiche im Bruchgelände