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Links oben: Der Höhenrücken, auf dem die Burg Wellwart im 12. Jh. errichtet wurde, schiebt sich gegen die Talauen
der Wörnitz vor. Ein tiefer Burggraben trennte die Kernburg auf dem südlichen Bergkegel von der Vorburg im Vorder-
grund, wo die Wirtschaftsgebäude standen. Eine hölzerne Zugbrücke verband die beiden Burgteile.
Links unten: Der eigentliche Burgkegel erhebt sich beherrschend über dem Wörnitztal. Das kleine Plateau misst etwa
14 x 11 m. Eine Grabung 1927 erschloss Fundamente von 60 — 70 cm Mauerstärke, die im Norden Ilm, gegen
Osten in der Mitte gebrochen 12,4 m, im Süden 6,8 m und im Westen 9,6 m lang waren. Der Grundriss zeigte
somit ein ungleichmäßiges Fünfeck, über dem sich ein Wohnturm erhob, der unten aus Bruchsteinmauerwerk, oben
wohl aus Fachwerk bestand, wie Lehmverputzstücke mit Flechtwerkeindrücken nahe legen, die man bei der Grabung
fand.59“ — Unverkennbar ist die strategische Lage der Burg Wellwart, die erst nach dem 50-jährigen Krieg ihre Bedeu-
tung verlor und abgetragen wurde.
Rechts: Auf hohem Jurafels im Osten der Schwäbischen Alb thront die Harburg über der Wörnitz. Sie bewacht den SO-
Ausgang vom Ries. Die staufische Ringmauer umgibt die Kernburg: links der östliche Bergfried (12. Jh.) mit origineller
Schneckenhaube (18. Jh.) beim fest gemauerten Gebäude der Burgmannschaft, dann der Fürstenbau mit Resten des
staufischen Palas, sodann die Schlosskirche St. Michael, erwachsen aus der romanischen Burgkapelle.

Das fruchtbare Ries war schon immer ein begehrter Siedlungsraum. So haben zum
Beispiel die Vorfahren der Staufer, nämlich die Grafen Sieghard und Friedrich, Letz-
terer wohl Graf im Riesgau, in Angelegenheiten des Klosters Ellwangen in einer
Frankfurter Königsurkunde Kaiser Ottos III. gezeugt. Friedrich lebte von 960/69 —
1027. Er war um 1018 Ratgeber Kaiser Heinrichs II. und wurde um 1025 von Kaiser
Konrad II. (1024 — 39) mit Gütern ausgestattet. Bei seinem Tode war er vermutlich
bereits Pfalzgraf von Schwaben, ein Amt, das auch seine Nachkommen bekleideten.
So war sein Sohn Friedrich „der Alte“ (997/98 - 1070) Graf im Riesgau und als
Pfalzgraf von Schwaben der zweite Mann im Herzogtum. Durch seine Heirat mit

Das Adelsgeschlecht der Woellwarth

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