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der Erbtochter des Filsgaugrafen kam er um 1015/20 ins „Staufer-Stammland“. Auf
seinen Sohn Friedrich von Büren (f bereits um 1054) folgte Friedrich I., der den
Hohenstaufen erbaute und von Heinrich IV. zum Herzog von Schwaben erhoben
wurde. Seine Söhne waren Herzog Friedrich II. von Schwaben (1090 — 1147) und
König Konrad III. (* 1093/1138 — 52).2 Sie überließen den ersten namentlich be-
kannten Woellwarth (siehe Einleitung!) die Burg Wellwart bei Harburg.1


Zur Landseite hin wurde die staufische Befesti-
gung der Harburg schildmauerartig erhöht und
zusätzlich gesichert durch Zwingermauern und
Rundtürme. Zwischen dem westlichen und östli-
chen Bergfried steht das robuste Gebäude der Burg-
mannschaft. Von hier aus griff Heinrich (t 1150),
der Sohn und Mitregent des ersten Stauferkönigs
Konrad III., seinen Gegner Welf VI. an, der in
Nordschwaben eingefallen war und die Staufer-
burg Flochberg belagerte. Es gilt als sicher, dass die
Herren von Wellwart seinem Heer angehörten und
zum Sieg des jungen Staufers beitrugen.

Die Harburg wurde in der Mitte des 12. Jh. zu einer starken staufischen Feste auf
einem hohen Jurafelsen über der Wörnitz ausgebaut, um das Ries und die Ostflanke
Schwabens vor den Welfen zu sichern. So zog der 13-jährige Staufer Heinrich, Sohn
König Konrads III. und Mitregent, gegen Welf VI., der die staufische Burg Floch-
berg belagerte und brachte diesem bei Bopfingen 1150 eine schwere Niederlage bei.
Wahrscheinlich gehörten die Brüder Eberhard und Otto von Wellwart zum Aufgebot
des jungen Staufers, der allerdings bald darauf vor seinem Vater starb und im Kloster
Lorch beigesetzt wurde.3 Die Königs- und bald auch die Kaiserwürde erlangte darauf
Friedrich Barbarossa (*1122/1152 — 90).


Der Ipf und der Schlossberg mit der markanten Ruine
Flochberg, einer staufischen Burganlage aus dem hohen
Mittelalter, bewachen den auf beiden Seiten des Egerta-
les sich verengenden Aufstieg zum Hartsfield wie auch die
Fernstraße von Nördlingen über die alte Stauferstadt Bop-
fingen in Richtung Aalen zum Remstal. Ein „Reginhardus
de Vlochperch “ wird 1140 und die Burg als „castrum regis “
1149/50 genannt. Also war die Burg schon damals staufi-
scher Familienbesitz und so verwundert es nicht, dass Welf
VI. sie während seines Feldzugs gegen Konrad III. belager-
te. - Das Bild zeigt Bopfingen (468 m h) an Eger und
Sechta sowie Oberdorf am Ipffuß- Der markante Ipf mit
vorgeschichtlichen Befestigungsanlagen ist 668 m hoch. Im
Hintergrund erhebt sich Schloss Baldern (628 m h); ein
über 600 m hoher Bergrücken zieht zum Härtsfeld.

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Das Adelsgeschlecht der Woellwarth
 
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