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Aus der zweiten Ehe Hans Sig-
munds stammte der um 1585/86
geborene Philipp Jakob. Er trat
in den Schwanenritterorden
zu Ansbach ein, den der streit-
bare Markgraf Albrecht Achil-
les 1484 gegründet hatte. Als
Leutnant starb Philipp Jakob
am 7.4.1623. Sein Totenschild
hängt in der Schwanenritterka-
pelle der Kirche St. Gumbert zu
Ansbach.
Diese Kapelle war ursprünglich


der Chor (1501 - 23 erbaut) eines viel älteren Kirchenbaus von 1165: Der kreuzförmige Teil musste 1736- 38
einem barocken Saalraum mit Emporen, großartigem Orgelprospekt, markgräflicher Hofloge und neuem Altar
weichen. Der Chor behielt seinen Altar mit der Schreinmadonna und wurde zur Gedächtniskapelle des Schwanen-
ritterordens mit zwölf Rittergrabmälern und zahlreichen Totenschilden des 16. und 17. Jh. Die drei spätgotischen
Turmhelme der mächtigen Fassade von St. Gumbert blieben das charakteristische Wahrzeichen von Ansbach.

4.26 Ludwig Ernst starb vor 1622. Er hatte sich zusammen mit seinem Halbbruder
Georg Ulrich 1587 in Tübingen immatrikuliert. Nach dem Studium bewarb er sich
1593 um den Eintritt in den württembergischen Militärdienst.
4.27 Kaspar Heinrich lebte auf Fachsenfeld. Vermutlich heiratete er vor 1625 Ama-
lie Rosine von Seckendorff, Tochter des Hans Wolf zu Obernzenn und der Anna
Barbara von Heldritt. Im 30-jährigen Krieg war er Parteigänger der Schweden, wes-
halb die Herrschaft Fachsenfeld nach der Nördlinger Schlacht (1634) eingezogen
wurde. Sie wurde (wie damals auch Hohenroden) dem Hoch- und Deutschmeister
von Stadion überlassen und erst nach dem Friedensschluss 1648 zurückgegeben.
Fachsenfeld galt 1638 samt Schloss mit Vorhof und Ökonomiegebäude als ruiniert,
denn auch der Ort war infolge der Kriegsereignisse entvölkert. Doch gegen 1660
scheint sich der Ort wieder erholt zu haben, und der Weiler wollte wieder als Dorf
genannt werden.11 Um diese Zeit starb Kaspar Heinrich in Fachsenfeld entweder als
Witwer oder ledig. Gräber von Kindern mit den Wappen Woellwarth — Seckendorff
in der Fachsenfeider Kirche verweisen auf früh verstorbene Nachkommen.
4.28 Heinrich Wilhelm lebte auf dem Burgstall in Waiblingen am Kocher. Er ist
noch 1650 nachgewiesen. Von Nachkommen ist nichts bekannt.
4.29 Mit Anna Catharina soll wenigstens eine Tochter Hans Sigmunds genannt
werden, deren Namen wir kennen. Sie heiratete 1606 Hans Heinrich von Wuthe-
nau auf Kösitz und Trebbichau. Dieser war Ansbachischer Geheimrat und Hofmar-
schall. Er kaufte von seinem Schwiegervater Hans Sigmund 1612 das ellwangische
Mannlehen Weidenfeld. Sechs Kinder aus dieser Ehe verstarben allerdings bereits
bald nach ihrer Geburt. Auch die Mutter starb vermutlich in Ansbach schon 1621.

Das Adelsgeschlecht der Woellwarth 55
 
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