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Das Adelsgeschlecht der Woellwarth

In Schönbrunn bei Wien fiel Ende 1805 die Entscheidung fiür die neue Länderverteilung Vergeblich versuchte
Karl von Woellwarth im Hauptquartier Napoleons das Ende der Reichsritterschaft abzuwenden. Kurfürst Fried-
rich verfugte die Einverleibung der reichsritterschafilichen Gebiete in das entstehende Königreich Württemberg.
— In einem weiteren Krieg Napoleons gegen Österreich, in welchem das Königreich Württemberg zur Heeresfolge
verpflichtet war, kommandierte Wilhelm von Woellwarth als Generalleutnant das württembergische Korps. In
Schönbrunn kam es am 14.10.1809 zu einem demütigenden Friedensschluss für Österreich.

Entschädigung für den Verlust seiner linksrheinischen Gebiete (siehe Reichsdeputa-
tionshauptschluss 25.2.1803!).8 — Nach seiner Entlassung blieb Karl zwar bis 1801
Präsident des Geheimen Ratskollegiums, doch klagte er beim Reichskammergericht
gegen den Herzog. Eine Entscheidung folgte nicht mehr, da das Reichskammergericht
mit dem Reich aufhörte zu bestehen.
Seit 1799 war Karl von Woellwarth Ritterrat des Kantons Kocher und weilte ab
1803 als Generallegat der Reichsritterschaft in Wien, um am kaiserlichen Hof die
der Reichsritterschaft von den Fürsten drohende Gefahr der Auflösung abzuwen-
den.1 Im dritten Koalitionskrieg standen Baden, Württemberg und Bayern als Va-
sallen auf der Seite Napoleons gegen Österreich, Russland, England und Schweden.
Die Entscheidung fiel in der Dreikaiserschlacht bei Austerlitz am 2.12.1805, und
sofort erfolgte im Dekret von Schönbrunn die neue Länderverteilung.33 Zwar ver-
handelte Karl von Woellwarth auch 1805 im Hauptquartier Napoleons in Schön-
brunn, doch das Ende der Reichsritterschaft war nicht mehr abzuwenden. Bereits
am 21. November 1805 verfügte Kurfürst Friedrich die Einverleibung der reichs-
ritterschaftlichen Gebiete in Württemberg. Und am 8. Oktober 1806 wurden die
woellwarthschen Untertanen im Essinger Schloss auf den neuen Landesherrn, den
nunmehrigen König Friedrich L, vereidigt.28 — Karl nahm nun dauernden Aufent-
halt in Birkenfeld / Hassberge in Unterfranken. Allerdings wirkte er 1817 als ritter-
schaftlicher Abgeordneter bei den württembergischen Landständen.
 
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