Vierteliähriger Abonnements.
_ Bergsträßer Ble.
preis 30 kr. ohne Poſtaufschlag. “ts .! pz Der s t fstriütthitzes Euirttttn stehe fi sie
l zeile 3 kr.
11.1
Ants- und Verkündigungsblatt für das Bezirksamt Weinheim.
Sechster Jahrgang. j
V': s7. v. Weinheim , den 5. November | 1 654. ;
; Nachrichten vom Kriegsschauplas. s
Krimm.
Die neueſten Nachrichten von Stbaſtopol ſsind
heute wieder ruſſiſche. Sie beſtehen in zwei tele-
graphiſchen Depeſchen, deren erſte wieder cine
. Meldung des. Fürſten Menſchikoff iſt. Sie lautet
nach der Lesart des „Fr. J.« alſo:
_ Berlin, 29. Okt. Nach Nachrichten aus
Sebaſtopol vom 23. dauert die Belagerung und
das Bombardement noch fortz die Beschädigungen,
welche die Befeſtigungswerke erlitten haben, sind
indeß nicht crheblich und schnell wieder hergestellt.
Bri einem nächtlichen Ausfall haben die Ruſſen ;
eine franzöſiſche Batterie von 8 Mörſern und 2?
Kanonen vernagelt. Der Hauptmann von der
engl. Garde,. Lord Dunkolm, Sohn des Grafen
Clanricarde,, iſt gefangen genommen, é
Nach der Lesart der „Allg. Ztg.« wurden bei
dem Ausfall nicht 22, sondern nur 11 Kanonen
vernagelt. Die andere Depesche iſt aus Odeſſa,
ebenfalls bis zum 23. gehend. Sie lautet also:
Wien, 29. Okt. Einer telegr. Privatnach-
richt aus Odeſſa vom 25. d. zufolge wäre bis
zum 23. nichts Cutſcheidendes bei Sebaſtopol vor-
gekommen. Der engliſche Dampfer r-Firebrand--
soll beschädigt worden sein ; das Bombardemnt.
sei übrigens täglich fortgesetzt worden.
. .; [Wien, 31.. Okt, Die „Österr. Fort pert
hält heute folgende Nachrichten aus Sebaſtopol,
24. Okt.: Das Bombardement wird gegen vier
Forts lebhaft fortgesetzt und ebenso . erwiedert.
Mehrere Schiffe der Verbündeten wuxden durch
das russische Feuer ſtark beschädigt. In der Feſtung
ſind 30,000 Mann Verſtärkung angelangt. Der
franzöſiſche General Bosquet beobachtet weiteen.
Zuzüge mit seinem Korps.
HWien, 31. Okt. Der Oberkommandant Fürft
_ Geortſchakoſs n;elpet vom 29. Ott,: General Lip-
xrandi hat am 25. Okt. das abgesonderte Lager
der Engländer angegriffen, die ſie heschügenden
vier Redouten genommen und elf Kanonen erosbbee.
Gleichzeitig hat ein ſtarker Kavallerieangriff ſtatt-
gefundenz die Engländer verloren faſt die Hälfte
ihrer leichten Kavallerie unter Lord , Cardiggn,
der sich uur mit Mühe. retten konte. .,
. Paris, 21. Ott... Das rJourn.. des Déb..-.
gibt eine Ucbersſicht über die bis jetzt bekannten
Vorgänge. vor SScbaſtopol und den wagyrſcheinlichn
Verlauf der Belagerung. Die Franzosen eröffneten
die Laufgräben am 10., indem ſie 8- bis 900
Meter (eine kleine Viertelſtunde) weit von ü -:.
ausſpringenden Winkeln des Plages ihre, kee.
Parallele errichteten. Diese Arbeit in dem steinigen
Boden war sehr beſchwerlich, wurde jedoch xraſch
vollendet. Das Feuer wurde bekanntlich am 17.
eröffnet. Die Belaggerungsarbeiten wurden neben
der erſten Parallele auf der äußersten Rechten und
auf der äußerſten Linken angelegt.. Man ſcheint
die Mitte nicht direkt angreifen zu wollen. Gleiche
zeitig wurden Contravallationsarbeiten unternoamm
men, um den Brclagerungstruppen .gegen Ausfälle
eine Stütze zu gewähren. Zu diesem Behuf wurde
eine große baſtionirte Front mit 56 Kanonen, die
in fünf Batterien vertheilt ſind, angelegt. Auf
derselben Seite. wurde von Marinetruppen eine
Batterie erbaut, die gegen das in Sternform an-
gelegte Quarantänefort gerichtet iſte Man ſieltt,
daß Alles. ſyſtematisch vor sich: geht: -
... Am 15. war man noch bei der erſten Parallele !
bei den Vorarbeiten. Darauf mußte die zweite
errichtet werden, wo in einer Entfernung von 3
bis 400 Metern neue Batterien aufgesührt werden
sollten. Hier erſt konnte die Beſchießung mit größerm
Erfolg ſtattfinden. Dann blieb noch ein drittes
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_ Berlin, 29. Okt. Nach Nachrichten aus
Sebaſtopol vom 23. dauert die Belagerung und
das Bombardement noch fortz die Beschädigungen,
welche die Befeſtigungswerke erlitten haben, sind
indeß nicht crheblich und schnell wieder hergestellt.
Bri einem nächtlichen Ausfall haben die Ruſſen ;
eine franzöſiſche Batterie von 8 Mörſern und 2?
Kanonen vernagelt. Der Hauptmann von der
engl. Garde,. Lord Dunkolm, Sohn des Grafen
Clanricarde,, iſt gefangen genommen, é
Nach der Lesart der „Allg. Ztg.« wurden bei
dem Ausfall nicht 22, sondern nur 11 Kanonen
vernagelt. Die andere Depesche iſt aus Odeſſa,
ebenfalls bis zum 23. gehend. Sie lautet also:
Wien, 29. Okt. Einer telegr. Privatnach-
richt aus Odeſſa vom 25. d. zufolge wäre bis
zum 23. nichts Cutſcheidendes bei Sebaſtopol vor-
gekommen. Der engliſche Dampfer r-Firebrand--
soll beschädigt worden sein ; das Bombardemnt.
sei übrigens täglich fortgesetzt worden.
. .; [Wien, 31.. Okt, Die „Österr. Fort pert
hält heute folgende Nachrichten aus Sebaſtopol,
24. Okt.: Das Bombardement wird gegen vier
Forts lebhaft fortgesetzt und ebenso . erwiedert.
Mehrere Schiffe der Verbündeten wuxden durch
das russische Feuer ſtark beschädigt. In der Feſtung
ſind 30,000 Mann Verſtärkung angelangt. Der
franzöſiſche General Bosquet beobachtet weiteen.
Zuzüge mit seinem Korps.
HWien, 31. Okt. Der Oberkommandant Fürft
_ Geortſchakoſs n;elpet vom 29. Ott,: General Lip-
xrandi hat am 25. Okt. das abgesonderte Lager
der Engländer angegriffen, die ſie heschügenden
vier Redouten genommen und elf Kanonen erosbbee.
Gleichzeitig hat ein ſtarker Kavallerieangriff ſtatt-
gefundenz die Engländer verloren faſt die Hälfte
ihrer leichten Kavallerie unter Lord , Cardiggn,
der sich uur mit Mühe. retten konte. .,
. Paris, 21. Ott... Das rJourn.. des Déb..-.
gibt eine Ucbersſicht über die bis jetzt bekannten
Vorgänge. vor SScbaſtopol und den wagyrſcheinlichn
Verlauf der Belagerung. Die Franzosen eröffneten
die Laufgräben am 10., indem ſie 8- bis 900
Meter (eine kleine Viertelſtunde) weit von ü -:.
ausſpringenden Winkeln des Plages ihre, kee.
Parallele errichteten. Diese Arbeit in dem steinigen
Boden war sehr beſchwerlich, wurde jedoch xraſch
vollendet. Das Feuer wurde bekanntlich am 17.
eröffnet. Die Belaggerungsarbeiten wurden neben
der erſten Parallele auf der äußersten Rechten und
auf der äußerſten Linken angelegt.. Man ſcheint
die Mitte nicht direkt angreifen zu wollen. Gleiche
zeitig wurden Contravallationsarbeiten unternoamm
men, um den Brclagerungstruppen .gegen Ausfälle
eine Stütze zu gewähren. Zu diesem Behuf wurde
eine große baſtionirte Front mit 56 Kanonen, die
in fünf Batterien vertheilt ſind, angelegt. Auf
derselben Seite. wurde von Marinetruppen eine
Batterie erbaut, die gegen das in Sternform an-
gelegte Quarantänefort gerichtet iſte Man ſieltt,
daß Alles. ſyſtematisch vor sich: geht: -
... Am 15. war man noch bei der erſten Parallele !
bei den Vorarbeiten. Darauf mußte die zweite
errichtet werden, wo in einer Entfernung von 3
bis 400 Metern neue Batterien aufgesührt werden
sollten. Hier erſt konnte die Beſchießung mit größerm
Erfolg ſtattfinden. Dann blieb noch ein drittes