Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Hinweis: Ihre bisherige Sitzung ist abgelaufen. Sie arbeiten in einer neuen Sitzung weiter.
Metadaten

Bernoulli, Johann Jacob
Römische Ikonographie (Band 2,1): Die Bildnisse der römischen Kaiser: Das julisch-claudische Kaiserhaus — Berlin, 1886

DOI Seite / Zitierlink: 
https://doi.org/10.11588/diglit.663#0137
Überblick
loading ...
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
124

Marcellus.

steisclien Hauses erst bei oder nach dem Tode errichtet worden
sein, da sie alle das Knabenalter tiberschritten haben.

Das angeblich ähnliche Bildnis in München (Glypt. N. 210.
„Caligula oder Marcellus"), ebenfalls mit düsterem Blick, zeigt
vielmehr den Typus der patricischen Claudier, und dürfte am ehesten
mit der vejentischen Statue im Lateran (Taf. IX.) identisch sein.

Ein schöner Knabenkopf in Arles (Fig. 18) heisst Marcellus,
weil er (1847) an dem gleichen Orte (im dortigen römischen Theater)
gefunden wurde, wo schon früher ein Augustus (p. 38, Nr. 60)1. Der-
selbe ist im Profil etwas zerstossen, sonst wohlerhalten, auf unge-

Fig, 13. Knabenkopf in Arles (sog. Marcellus

brochener Gewandbüste, von lebendiger Arbeit, mit schlichtem, lan-
gem, in die Stirn fallendem Haar und anmutig naivem Ausdruck.
Stil und Typus würden der Namengebung nicht widersprechen, wenn
sie anderweitig besser begründet wäre 2.

Willkürlich oder aus mir unbekannten Gründen sind Marcellus
genannt:

1 Aus demselben Grunde gilt auch ein weiblicher Idealkopf daselbst (Stark
Städteleben p. 79) für Livia.

2 Verwandt ist die bei Martha (L'archeol. etr. et rom. p. 211) als Marcellus
abgebildete Knabenbüste, deren Aufbewahrungsort ich nicht kenne.
 
Annotationen