Angebl. Kinderbildnisse. Kopfschmuck.
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Vatican (Nr. 4) oder wie die kleine Panzerfigur im britischen
Museum (p. 398) vorlieb nehmen.
In Beziehung auf den Kopfschmuck aber mag Folgendes genügen.
Bei den einigermassen gesicherten Monumentalwerken finden wir
als solchen bloss die Strahlenkrone, worüber das Nötige bereits
oben gesagt worden ist. — Von Matz und Duhn wird allerdings auch
ein lorbeerbekränzter Nerokopf der Sammlung Giustiniani genannt
(Nr. 14). Doch kann ich nach der weiteren Angabe, dass das Gesiebt
schief geraten und dass er von schlechter Arbeit sei, kein rechtes
Vertrauen zu ihm fassen. Vollends precär ist der Nero-Apollo im
Vatican (Nr. 5), und die ebenda befindliche schon genannte Kitha-
rödenstatuette, von dem modernen Madrider Reliefkopf (p. 400) zu
schweigen. — Auch die angeblich als Ersatz für ihn dienende Sieger-
binde erweist sich als Chimäre. Weder beim Kopf der Pariser
Statue (Nr. 28) noch bei dem in Rossie Priory (p. 399), noch bei
der Bronzestatuette des brit. Museums (p. 398), haben wir es mit
Nero zu thun. Und die einst mit Steinen besetzte Binde des ver-
dächtigen Kopfes von Catajo (Nr. 21) scheint nur eine willkürliche,
von dem modernen Copisten erfundene Variante für die Strahlen-
krone zu sein. — Am wenigsten kann bei Nero vom Eichenkranz
gesprochen werden. Das Schicksal hat sich und uns die Ironie, den
kaiserlichen Mordbrenner als Retter seiner Mitbürger der Nachwelt
zu überliefern, erspart. Warum ein mit jenem Kranze geschmückter
Neapler Kopf (Nr. 15), von dem sich eine wahrscheinlich Cam-
pana'sche Copie im Louvre befindet, als Nero bezeichnet wird, ist
mir absolut unerfindlich.
In der Kleinkunst, auf den Münzen und Gemmen, verhält es
sich damit, wie gewöhnlich, verschieden. Hier treffen wir den Lor-
beerkranz ungefähr in gleicher Häufigkeit wie die Nacktheit. Da-
neben auf den Münzen auch noch die Strahlenkrone und als Revers-
bild den Eichenkranz, doch ohne die Beischrift: Ob cives servatos.
Das vermeintliche Diadem dagegen auf der korinthischen (?) Mittel-
bronze bei Cohen I. p. 313. 1 möchte wohl nur auf einem Fehler des
Zeichners beruhen.
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Vatican (Nr. 4) oder wie die kleine Panzerfigur im britischen
Museum (p. 398) vorlieb nehmen.
In Beziehung auf den Kopfschmuck aber mag Folgendes genügen.
Bei den einigermassen gesicherten Monumentalwerken finden wir
als solchen bloss die Strahlenkrone, worüber das Nötige bereits
oben gesagt worden ist. — Von Matz und Duhn wird allerdings auch
ein lorbeerbekränzter Nerokopf der Sammlung Giustiniani genannt
(Nr. 14). Doch kann ich nach der weiteren Angabe, dass das Gesiebt
schief geraten und dass er von schlechter Arbeit sei, kein rechtes
Vertrauen zu ihm fassen. Vollends precär ist der Nero-Apollo im
Vatican (Nr. 5), und die ebenda befindliche schon genannte Kitha-
rödenstatuette, von dem modernen Madrider Reliefkopf (p. 400) zu
schweigen. — Auch die angeblich als Ersatz für ihn dienende Sieger-
binde erweist sich als Chimäre. Weder beim Kopf der Pariser
Statue (Nr. 28) noch bei dem in Rossie Priory (p. 399), noch bei
der Bronzestatuette des brit. Museums (p. 398), haben wir es mit
Nero zu thun. Und die einst mit Steinen besetzte Binde des ver-
dächtigen Kopfes von Catajo (Nr. 21) scheint nur eine willkürliche,
von dem modernen Copisten erfundene Variante für die Strahlen-
krone zu sein. — Am wenigsten kann bei Nero vom Eichenkranz
gesprochen werden. Das Schicksal hat sich und uns die Ironie, den
kaiserlichen Mordbrenner als Retter seiner Mitbürger der Nachwelt
zu überliefern, erspart. Warum ein mit jenem Kranze geschmückter
Neapler Kopf (Nr. 15), von dem sich eine wahrscheinlich Cam-
pana'sche Copie im Louvre befindet, als Nero bezeichnet wird, ist
mir absolut unerfindlich.
In der Kleinkunst, auf den Münzen und Gemmen, verhält es
sich damit, wie gewöhnlich, verschieden. Hier treffen wir den Lor-
beerkranz ungefähr in gleicher Häufigkeit wie die Nacktheit. Da-
neben auf den Münzen auch noch die Strahlenkrone und als Revers-
bild den Eichenkranz, doch ohne die Beischrift: Ob cives servatos.
Das vermeintliche Diadem dagegen auf der korinthischen (?) Mittel-
bronze bei Cohen I. p. 313. 1 möchte wohl nur auf einem Fehler des
Zeichners beruhen.