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deſſen Bau mehr als zehn Jahre in Anſpruch nahm,
hat die ehrwürdige Kaiſerkrönungsſtadt des alten Deut-
ſchen Reiches um eine Sehenswürdigkeit bereichert, die
in ganz eigentüm-
licher Weiſe mo-
eine beſondere, öſtlich führende Treppe gelanagt man ins
althiſtoriſche Haus Limpurg, wo ſich die Ämtsräume
der Stadtverordneten befinden. Die Fortfetzung Dder
Sal, in dem fich, gegenüber Aggsbach, die Ruine der
einſt den mächtigen Küenringen gehörigen Burg Aggſtein
erhebt. Im äußeren Hofe der alten Feſte haben jünglt
die Wiener Verehrer Scheffels vdem Dichter des Ekke-
hard“ ein Denk-
dern und hiſtoriſch
zugleich iſt. Die
ganze Anlage des
gewaltigen Ge-
bäudekomplexes
war bedingt durch
die Tatſache, daß
das alte Frankfur-
ter Rathaus, der
„Kömer“, den Be-
dürfniſſen der
ſtädtiſchen Behör-
den längſt nicht
mehr genügte, und
anderfeits durch
den Wunſch, dieſen
Zeugen ruhmvoller
Zeit möglichſt zu er-
halten. Es wurde
beſchloſſen, nur
einige alte Neben-
gebäude des Rö-
mers am Pauls-
platz zu opfern, da-
mit das neue Rat-
haus in unmittel-
barem Anſchluß an
die Rathausgruppe
am Römerberg auf-
geführt werden
könnte, während
letztere einer ſtil-
getreuen Erneue-
rung unterzogen
ward. Den Archi-
tekten Franz v. Ho-
ven und Ludwig
Neher ward außer-
dem die Aufgabe
geſtellt, alle archi-
kektoniſchen Schön-
heiten und Eigen-
kümlichkeiten der
dem Abbruch ver-
fallenen alten Häu-
mal geſetzt ©3 be-
ſteht in einer von
dem Bildhauer Th.
Stundl geſchaffẽ-
nen Bronzetafel
mit dem Relief-
bildnis des Gefeier-
— Unter Dean
Medaillon ſind
zwei ineinander
verſchlungene Lor-
beer⸗ und Eichen-
zweige und die In-
JO 3D
Vickorv. Schef-
fel. Die Scheffel-
gemeinde in Wien
1903“ angebracht.
Zur Enthüllungs-
feier waren 700
Perſonen von Wien
mit Sonderzug nach
dem feſtlich ge-
ſchmückten Melf
und von dort mit
dem Dampfer nach
Aggſtein gefahren,
wo ſie von dem
Bruder des Be-
ſitzers der Burg,
dem Grafen Alfred
Beroldingen, will-
kommen geheißen
wurden. Die Ent-
hüllungsfeierlich-
keit, bei welcher der
Obmann des
„Scheffelbundes“
*
ſer in dem Neubau
mit zu verwerten.
Das neue Frank-
furter Rathaus iſt daher eine vielgliederige Gebäude-
gruppe geworden, deren Faſſaden durch Giebel be-
lebt ſind in malexiſcher Abwechſlung mit großen und
keinen Türmen, Erkern, Arkaden, welſchen Hauben,
Durchfahrten u. ſ. w. Unſer Bild bietet die Unficht, wie ſtẽ
beim Betreten des Paulsplatzes von der Wedelgaſſe und
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Die Scheffel-Gedenktafel in der Ruine Aggftein
(Miederöfterreich).
dem Römerberg her ſich darſtellt. Unmittelbar an den
Römer ſchließt ſich der „Bürgerſaalbau“, deſſen großer
Teſtſaal mit dem alten Kaiſerſaal in Verbindung ſſteht.
Das Erdgeſchoß umfaßt die traulichen Räumlichkeiten
des „Ratskellers“ Weſtlich davon liegt die ſtattliche Vor-
halle der prächtigen „Feſttreppe“, die zum Feſtſaal, aber
Ratsdiele nach Nordweſten vermittelt die Ubergänge
nach dem „Südbau! und vdem „Nordbau“”. Der Sitd-
bau, der ſich ſüdlich von der Bethmannſtraße ausdehnt,
gruppiert ſich um drei Höfe, von denen die ſeitlichen
Durchfahrtshöfe ſind. Er enthält die Räume für das
Hochbau- und Tiefbauamt, das Schulkuratorium, den
Stadtausſchuß und das Gewerbegericht, das Standes-
amt und die Friedhofskommiſſion. Der Nordbau, nörd-
lich von der Bethmannſtraße, nimmt dagegen das Rech-
nungsamt, die Stadthauptkaſſe und die Stadtkämmerei
in ſeine Räume auf Am Eingang vom Paulsplatz in
die Bethmannſtraße ſpannt ſich in ſchönem Bogen eine
Brücke, welche den Süd- und den Nordbau miteinander
verbindet. Den Hauptſchmuck des Südbaus mit ſeinen
Giebelfaſſaden, deſſen Erdgeſchoß an der Bethmannſtraße
und Buchgaſſe gexäumige Läden mit prächtigen Schau-
fenſtern enkhält, bilden
die beiden Ecktürme
die Feſtrede hielt,
während der „Schu-
bertbund“ die Feier
durch Geſangsvor-
träge verſchönte,
nahm einen würdi-
gen und erhebenden
Verlauf. —
Es iſt eine für
die weniger rüſti-
en Beſucher der
Schweiz jedenfalls erfreuliche Nachricht, daß die ſchon
Uange geplante direkte Bahnverbindung zwiſchen dem
Wallis und dem Montblanegebiete in den nächſten Jahren
eine Tatſache werden wird. Heute kann man bekannklich
vom Rhonetal aus das nahe Chamonix nur erreichen,
indem man auf der Bahn den gewaltigen Umweg über
Genf macht, oder von Martignh, beziehungsweiſfe Ver-
nayaz aus zu Wagen über die Tete-Noir, über Finhaut
und Salvan, oder zu Fuß und Pferd über den Col de
Balme zieht. Dies iſt mit viel Zeitverluſt, Anſtrengung
und Geldkoſten verknüpft, denn die Poſt- vder Omnibus-
fahrt währt ungefähr 9 Stunden und iſt nicht gerade _
angenehm. Ein Mietfuhrwerk für 1 bis 2 Perſonen
koſtet 45 Franken. Der ſchönſte Kbergang, nämlich der
in der Bethmann-
ſtraße, von denen na-
mentlich der größere
dazu beſtimmt iſt, den
das Rathaus Suchen-
den als Wegweiſer zu
— lamae
Franz“, wie der große
Hauptturm nach dem
Frankfurter Oberbür-
germeiſter Franz
Adickes genannt wird,
iſt 70 Meter hoch
Sein oberer Aufbau
mit dem ſteilen Dach,
dem Erker und den
vier Ecktürmchenüber
den Zinnen iſt eine
Nachbildung des
Sachſenhäuſer Brük-
kenturms, der 17665
niedergeriſſen wurde.
Die Stundenglocken
im „langen Franz“
tragen die Namen
von Goethes Mutter
und Schweſter, „Frau
AL und Korne-
lia. —
Unterhalb Melk
in Niederöſterreich
ſtrömt die Donan
mehrere Meilen durch
ein einſames, an Na-
turſchönheiten reiches