wechſelten ſolche, welche Wismars Bedeutung als moderne
Induſtrieſtadt zeigten. Den Beſchluß des Jubeltages
Der Brand des Kaſinos in Trouville.
Flammen ſchon zum Dache hinausſchlugen, beendeten im
unteren Spielſaale die Herrſchaften erft noch ruhig ihre
Partie, auch die draußen Luſtwandelnden fchienen das
Banze nur als eine Art Gratisſchauſpiel zu betrachten.
Da e& an Waſſer fehlte, mar an eine Unterdxückung des
Brandes nicht zu denken. Die vornehmen Herren und
Damen zerſtörten in edlem Helfextrieb, dem ſie ſich als
einem Spoxt außergewöhnlicher Art überließen, noch das,
was von der Feuerwehr hätte gexettet werden können,
indem ſie ohne Wahl ſchwere Möbel im bunten Durch-
einander mit den zerbrechlichſten Gegenſtänden — Pianos,
Stutzuhren, Sofas, Spiegel, Porzellan u. f. w. — durch
die Fenſter auf die Straße hinabwarfen. Der Schaden
beträgt rund 2 Millionen Franken. —
Oberſt Schiel, der tapfere Burenführer, der als
Chef des deutſchen Freikorps in der von Transvaal gegen
England aufgeſtellten Armee bei Elendslaagte jene
ſchwere Verwündung erhielt, von der er ſich nie ganz
erholte, wuxde im Kraͤnkenhauſe zu Reichenhall von feinem
Leiden erlöſt. Bet Elendslaagte war er in engliſche
Gefangenſchaft geraten, die er zunächſt auf einem Schiff,
dann auf St Helena verbrachte; die unfreiwillige Muße
benutzte er zur Niederſchrift ſeiner Denkwürdigkeiten die
unter demTitel „23 Jahre Sturm und Sonnenſcheinin Süd-
afrika“ erſchienen find Nach dem Frie-
densſchluß von Vereeniging konnte Schiel
in Die deutſche Heimat zurückkehxen;
bei ſeiner Rundreiſe durch Deutſchland
wurde er überall mit Begeiſterung be-
grüßt. Bald zwang ihn jedoch ſein Lei-
den wieder aufs Krankenlager, und zu
Beginn dieſes Sommers ſuchte er Hei-
lung in Reichenhall. Adolf Schiel, der
nur 44 Jahre alt wurde, ſtammte aus
Aa @ Dort kanı er aMı
19. Dezember 1858 zur Welt. Er hatte
kaum das zwanzigſte Jahr überſchritten,
da quittierte er als Huſarenleutnant den
Dienſt. Von Geldmitteln entblößt, ent-
ſchloß er ſich zur Auswanderung nach
Natal, wo er Tranſportfahrer im Dienſte
eines deutſchen Koloniſten wurde. Bald
rückte er zum Wirtſchaftsinſpektor vor
und verlobte ſich mit der Tochter eines
deutſchen Miſſionars. Der Zulukönig Dinizulu, den
er auf ſeinen Fahrten zum Freund gewonnen hatte,
berief ihn ſpäter zu ſeinem Miniſter. Er leitete die
Politik, die den Bund des Königs mit Transpaal hexbei-
führte, und den Krieg, in welchem ſich Dinizulu mit Hilfe
der Buren die übrigen Zuluhäuptlinge unterwarf Später
gewann die Transvaalregierung den energiſchen Deutſchen
und ernannte ihn zum Kommiſſär der Eingeborenen in
Nordtransvaal. Als ſolcher und als Adjutant Piet
Jouberts zeichnete er ſich in den Kämpfen gegen die
Baſutos aus. Zum Artilleriekapitän in Pretoria exnannt,
bekam er die Aufgabe, die Artillerie der Republik nach
preußiſchem
Muſter zu refor-
len der Betroffenen und ſpendete ihnen Troſt. Die ſie ge-
leitenden Regierungsbeamten berichteten ihr über die Ent-
ſtehung der einzelnen Kataſtrophen und über die Ret-
tungs⸗ und Bergungsarbeiten, bei denen
die Ortsbevölkerung ihren Gemeinſinn
ſo wacker betätigte. In Ziegenhals
wurde der Kaiſerin außer den ſechs am
meiſten geſchädigten Leuten auch der
Brandmeiſter Bödlich vorgeſtellt, der
beim Einſturz der Bielebrücke bis zuletzt
ausharrte und dann nur mit größter An-
ſtrengung gerettet werden konnte. Bür-
germeiſter Kern überreichte der Kaiſerin
eine Schrift über die Verwüſtungen mit
Anſichten aus dem Uberſchwemmungs-
gebiet. Als die hohe Frau auf ein altes
Mütterchen zuging und ſich nach deren
Hilfsbedürftigkeit erkundigte, brachte
ihr die verfammelte Bürgerſchaft be-
geiſterte Huldigungen dar. Von Ziegen-
hals begaͤb ſich die Kaiſerin zu Wagen
nach dem ebenfalls beſonders ſchwer
heimgeſuchten Neuſtadt. Regierungs-
präſident Holz und Landrat v. Jerin gaben ihr auch hier
eingehende Auskunft über den Stand der Hilfsarbeiten.
Der Reiſe der Kaiferin war der Beſuch des preußiſchen
Miniſters des Innern im Notſtandsgebiete vorausge-
gangen, der auch die Unglücksſtätten in Deutſchwette,
Irnoldsdorf, Ludiwigsdorf, Langenbrück, Wieſe Gräflich,
Oberglogau, Koſel und Twardawa beſichtigte. Schon
damals hatte die Privatwohltätigkeit, die bei ſo jähen
Kataſtrophen ganz unentbehrlich bleibt, das erſte Hun-
derttauſend Mark zuſammengebracht. Das preußiſche
Staatsminiſterium hat für diẽ ſtaatliche Hilfe zehn Mil-
lionen bewilligt.
mieren, und löſte
ſie glänzend Nach
dem Einfall Ja-
meſons leitete er
die Befeſtigung
von Johannes-
burg nach dem
von ihm entwor-
fenen Plan. —
Die Beſich-
— DECW
Hochwaſſer-
ſchäden in
Schleſien durch
Dee —
hat das Ergeb-
nis gehabt, daß
ſofort nach die-
ſem Beſuch durch
das Hilfskomitee
und die Regie-
rungsbehörden
in Breslau
150,000 Mark an
die durch das
Hochwaſſer Be-
ſchädigten zur
Verteilung de-
langten. In den
Ortſchaften Ober⸗—
ſchleſiens, in de-
nen die Uber-
ſchwemmung be-
ſonders verhäng-
nisvoll gehauſt
hat, ſprach die
Kaiſerin mit vie-
—
_ Leiften-Rätfel.
8 Q 3. 4. 5
A R R H E
E — —æs —
N N 18 N L
1II o IA e C oT 18 °
A T S A F
— — — — — —
R L E S 2
— — — — —
Die gegebenen Buchſtaben ſind derart zu verſetzen, daß die ſenk-
rechten Reihen Wörter von folgender Bedeutung bilden: 1. ein
Schulgerät; 2. ein nützliches Tier; 3. eine Baumart; 4. eine durch-
ſichtige Übermalung; 5. einen Männernamen.
An Stelle der Puntkte ſind weitere Buchſtaben derart einzufügen,
daß die wagerechte Mittelrethe einen Teil von Aften nennt!
Fritz Guggenberger.
Auflöſung folgt im nächſten Heft.
— —
Logogriph.
Mit I il es ein Teil von dir,
Mit VB umſchließt es blüh'nde Zter,
Mit B iſt es mit dir verwandt,
Mit OD erſehnt im Wüſtenfand,
Mit H durchjagt es Feld und Hain,
Mit G tann es gefährlich fein. S, v. Walden.
Auflöſung folgt im nächften Heft.
— —
Anagramm.
Ich war einmal und werde künftig fein;
Die Gegenwart allein geht mich nichts an.
Wer meine Zeichen vichtig mifchen kann,
Für den verwandh ich mich zum Harten Stein.
Aufloſung folgt im nächſten Heft.
Bilder-Rätſel: „Putterfreude.“
5 R <
Auflöſung folgt im nächften Heft.
e —
auflöſung des Silder-Rätſels vom 2 Reft:
Und geht's dem Menſchen noch ſo ſchlecht,
Das Sterben iſt ihm doch nicht vecht.
—
Buchſtaben⸗Rätſel.
Ein kleines Wort iſt im Gebrauch
Als Hauptwort und als Ausruf auch.
Hängt man am Schluß ein Zeichen an,
So hebt die Hand es himmelan.
Wird dann noch eins vorangeſtellt,
Dann hat's ein jeder in der Welt.
Und ſetzt ihr noch eins vor geſchwind,
Dann trägt es Mann und Frau und Kind.
F. Müller⸗Saalfeld.
Auflöſung folgt im nächſten Heft.
/ —d —
Komonym.
„Weil du's getan haſt, haſt du's nicht getan!“
So herrſcht Mama heut ihre Tochter an.
Die nimmt ihr Nähzeug ſchleunig nun zur Hand,
Bis ſte's das Linnen, ſauber und gewandt. A. Nicolat
Auflöſung folgt im nächſten Heft.
—
aAauflöſungen vom 2. Reft:
Stäbchen-Rätſels:
des Silben-Rätſels: Umſonſt;
— — 4
des Rätfels: Schrank — Schranke;
der Charade: Zugpflaſter;
des Logogriphs: Fabel, Abel, Bel.
— —
des
Induſtrieſtadt zeigten. Den Beſchluß des Jubeltages
Der Brand des Kaſinos in Trouville.
Flammen ſchon zum Dache hinausſchlugen, beendeten im
unteren Spielſaale die Herrſchaften erft noch ruhig ihre
Partie, auch die draußen Luſtwandelnden fchienen das
Banze nur als eine Art Gratisſchauſpiel zu betrachten.
Da e& an Waſſer fehlte, mar an eine Unterdxückung des
Brandes nicht zu denken. Die vornehmen Herren und
Damen zerſtörten in edlem Helfextrieb, dem ſie ſich als
einem Spoxt außergewöhnlicher Art überließen, noch das,
was von der Feuerwehr hätte gexettet werden können,
indem ſie ohne Wahl ſchwere Möbel im bunten Durch-
einander mit den zerbrechlichſten Gegenſtänden — Pianos,
Stutzuhren, Sofas, Spiegel, Porzellan u. f. w. — durch
die Fenſter auf die Straße hinabwarfen. Der Schaden
beträgt rund 2 Millionen Franken. —
Oberſt Schiel, der tapfere Burenführer, der als
Chef des deutſchen Freikorps in der von Transvaal gegen
England aufgeſtellten Armee bei Elendslaagte jene
ſchwere Verwündung erhielt, von der er ſich nie ganz
erholte, wuxde im Kraͤnkenhauſe zu Reichenhall von feinem
Leiden erlöſt. Bet Elendslaagte war er in engliſche
Gefangenſchaft geraten, die er zunächſt auf einem Schiff,
dann auf St Helena verbrachte; die unfreiwillige Muße
benutzte er zur Niederſchrift ſeiner Denkwürdigkeiten die
unter demTitel „23 Jahre Sturm und Sonnenſcheinin Süd-
afrika“ erſchienen find Nach dem Frie-
densſchluß von Vereeniging konnte Schiel
in Die deutſche Heimat zurückkehxen;
bei ſeiner Rundreiſe durch Deutſchland
wurde er überall mit Begeiſterung be-
grüßt. Bald zwang ihn jedoch ſein Lei-
den wieder aufs Krankenlager, und zu
Beginn dieſes Sommers ſuchte er Hei-
lung in Reichenhall. Adolf Schiel, der
nur 44 Jahre alt wurde, ſtammte aus
Aa @ Dort kanı er aMı
19. Dezember 1858 zur Welt. Er hatte
kaum das zwanzigſte Jahr überſchritten,
da quittierte er als Huſarenleutnant den
Dienſt. Von Geldmitteln entblößt, ent-
ſchloß er ſich zur Auswanderung nach
Natal, wo er Tranſportfahrer im Dienſte
eines deutſchen Koloniſten wurde. Bald
rückte er zum Wirtſchaftsinſpektor vor
und verlobte ſich mit der Tochter eines
deutſchen Miſſionars. Der Zulukönig Dinizulu, den
er auf ſeinen Fahrten zum Freund gewonnen hatte,
berief ihn ſpäter zu ſeinem Miniſter. Er leitete die
Politik, die den Bund des Königs mit Transpaal hexbei-
führte, und den Krieg, in welchem ſich Dinizulu mit Hilfe
der Buren die übrigen Zuluhäuptlinge unterwarf Später
gewann die Transvaalregierung den energiſchen Deutſchen
und ernannte ihn zum Kommiſſär der Eingeborenen in
Nordtransvaal. Als ſolcher und als Adjutant Piet
Jouberts zeichnete er ſich in den Kämpfen gegen die
Baſutos aus. Zum Artilleriekapitän in Pretoria exnannt,
bekam er die Aufgabe, die Artillerie der Republik nach
preußiſchem
Muſter zu refor-
len der Betroffenen und ſpendete ihnen Troſt. Die ſie ge-
leitenden Regierungsbeamten berichteten ihr über die Ent-
ſtehung der einzelnen Kataſtrophen und über die Ret-
tungs⸗ und Bergungsarbeiten, bei denen
die Ortsbevölkerung ihren Gemeinſinn
ſo wacker betätigte. In Ziegenhals
wurde der Kaiſerin außer den ſechs am
meiſten geſchädigten Leuten auch der
Brandmeiſter Bödlich vorgeſtellt, der
beim Einſturz der Bielebrücke bis zuletzt
ausharrte und dann nur mit größter An-
ſtrengung gerettet werden konnte. Bür-
germeiſter Kern überreichte der Kaiſerin
eine Schrift über die Verwüſtungen mit
Anſichten aus dem Uberſchwemmungs-
gebiet. Als die hohe Frau auf ein altes
Mütterchen zuging und ſich nach deren
Hilfsbedürftigkeit erkundigte, brachte
ihr die verfammelte Bürgerſchaft be-
geiſterte Huldigungen dar. Von Ziegen-
hals begaͤb ſich die Kaiſerin zu Wagen
nach dem ebenfalls beſonders ſchwer
heimgeſuchten Neuſtadt. Regierungs-
präſident Holz und Landrat v. Jerin gaben ihr auch hier
eingehende Auskunft über den Stand der Hilfsarbeiten.
Der Reiſe der Kaiferin war der Beſuch des preußiſchen
Miniſters des Innern im Notſtandsgebiete vorausge-
gangen, der auch die Unglücksſtätten in Deutſchwette,
Irnoldsdorf, Ludiwigsdorf, Langenbrück, Wieſe Gräflich,
Oberglogau, Koſel und Twardawa beſichtigte. Schon
damals hatte die Privatwohltätigkeit, die bei ſo jähen
Kataſtrophen ganz unentbehrlich bleibt, das erſte Hun-
derttauſend Mark zuſammengebracht. Das preußiſche
Staatsminiſterium hat für diẽ ſtaatliche Hilfe zehn Mil-
lionen bewilligt.
mieren, und löſte
ſie glänzend Nach
dem Einfall Ja-
meſons leitete er
die Befeſtigung
von Johannes-
burg nach dem
von ihm entwor-
fenen Plan. —
Die Beſich-
— DECW
Hochwaſſer-
ſchäden in
Schleſien durch
Dee —
hat das Ergeb-
nis gehabt, daß
ſofort nach die-
ſem Beſuch durch
das Hilfskomitee
und die Regie-
rungsbehörden
in Breslau
150,000 Mark an
die durch das
Hochwaſſer Be-
ſchädigten zur
Verteilung de-
langten. In den
Ortſchaften Ober⸗—
ſchleſiens, in de-
nen die Uber-
ſchwemmung be-
ſonders verhäng-
nisvoll gehauſt
hat, ſprach die
Kaiſerin mit vie-
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rechten Reihen Wörter von folgender Bedeutung bilden: 1. ein
Schulgerät; 2. ein nützliches Tier; 3. eine Baumart; 4. eine durch-
ſichtige Übermalung; 5. einen Männernamen.
An Stelle der Puntkte ſind weitere Buchſtaben derart einzufügen,
daß die wagerechte Mittelrethe einen Teil von Aften nennt!
Fritz Guggenberger.
Auflöſung folgt im nächſten Heft.
— —
Logogriph.
Mit I il es ein Teil von dir,
Mit VB umſchließt es blüh'nde Zter,
Mit B iſt es mit dir verwandt,
Mit OD erſehnt im Wüſtenfand,
Mit H durchjagt es Feld und Hain,
Mit G tann es gefährlich fein. S, v. Walden.
Auflöſung folgt im nächften Heft.
— —
Anagramm.
Ich war einmal und werde künftig fein;
Die Gegenwart allein geht mich nichts an.
Wer meine Zeichen vichtig mifchen kann,
Für den verwandh ich mich zum Harten Stein.
Aufloſung folgt im nächſten Heft.
Bilder-Rätſel: „Putterfreude.“
5 R <
Auflöſung folgt im nächften Heft.
e —
auflöſung des Silder-Rätſels vom 2 Reft:
Und geht's dem Menſchen noch ſo ſchlecht,
Das Sterben iſt ihm doch nicht vecht.
—
Buchſtaben⸗Rätſel.
Ein kleines Wort iſt im Gebrauch
Als Hauptwort und als Ausruf auch.
Hängt man am Schluß ein Zeichen an,
So hebt die Hand es himmelan.
Wird dann noch eins vorangeſtellt,
Dann hat's ein jeder in der Welt.
Und ſetzt ihr noch eins vor geſchwind,
Dann trägt es Mann und Frau und Kind.
F. Müller⸗Saalfeld.
Auflöſung folgt im nächſten Heft.
/ —d —
Komonym.
„Weil du's getan haſt, haſt du's nicht getan!“
So herrſcht Mama heut ihre Tochter an.
Die nimmt ihr Nähzeug ſchleunig nun zur Hand,
Bis ſte's das Linnen, ſauber und gewandt. A. Nicolat
Auflöſung folgt im nächſten Heft.
—
aAauflöſungen vom 2. Reft:
Stäbchen-Rätſels:
des Silben-Rätſels: Umſonſt;
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des Rätfels: Schrank — Schranke;
der Charade: Zugpflaſter;
des Logogriphs: Fabel, Abel, Bel.
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