egenüber Mannheim am linken Ufer des Rheins liegt
die pfälziſche Bezirksſtadt Ludwigshafen die gleich
einer Stadt des amerikaniſchen Weſtens im Laufe von
60 Jahren aus einer Schanze zu einem blühenden, in
Handel, Induſtrie und Schiffahrt hervorragenden Ge-
meinweſen emporgewachſen iſt. Mit dex Anlage des
Ortes wurde im Jahre 1843 von König Ludwig I. von
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Bayern begonnen, zehn Jahre ſpäter wurde er zur
ſelbſtändigen Gemeinde exhoben. Die Ludwigshafener
haben die fünfzigſte Wiederkehr des bedeutungsvollen
Datums durch eine Reihe von Feſtlichkeiten gefeiert, die
mit der Einweihung eines Jubiläumsbrunnens
ihren Abſchluß fanden. In einem Waſſerbecken von
12 Meter Durchmeſſer erhebt ſich eine phantaſtiſche
Felsgruppe von 8 Meter Höhe, auf deren Spitze die
Idealfigur der Bayaria mit dem Löwen ſteht, eine Nach-
bildung der berühmten Bavaria auf der Thereſienhöhe!
r Mnhen. Ste Der a An
Trauung nach den Bräuchen der orthodoxen Lirche wie-
derholt wurde. — —
das junge Ludwigs-
hafen verſinnbildlichenden Frauenge-
ſtalt die Mauerkrone. Etwas tiefer ſitzt
Vater Rhein, in der Rechten ein Ru-
der, den linken Axm auf eine umge-
fallene Urne geſtützt, der ein Waſſer-
ſtrom entquillt. Aus einer Grotte am
Fuße der Felſen ringelt ſich ein Lind-
wurm hervor, der aus ſeinem Rachen
einen Waſſerſtrahl in die Höhe ſpritzt.
Die Rückſeite des Denkmals wird be-
lebt durch eine Nixe, die neugierig
nach den Frauengeſtalten auf dem
Felsgipfel ausſpäht. Zum beſonderen
Schmucke dienen dem Ganzen die hüb-
ſchen gärtneriſchen Anlagen und die
aus dem Gefüge des Steins ſich hervor-
windenden Schlingpflanzen. —
Die Hochzeit des Prinzen Andreas
von Griechenland mit der Prinzeſſin
Aliee von Battenberg in Darmſtadt
hat durch die Anweſenheit des ruſſi-
ſchen Kaiſerpaares, der Königin von
England und einer großen Anzahl an-
derer Fürſtlichkeiten ein beſonders
glanzvolles Gepräge erhalten. Zuerſt
erfolgte die bürgerliche Trauung des
jungen Paares im alten Schloß, am
nächſten Tage fand dann die kirchliche
Einſegnung ſtatt, und zwar, der Kon-
feſſion der Braut gemäß, nach evange-
liſchem, dann nochmals eine Trauung
nach griechiſch-katholiſchem Ritus, da
Prinz Andreas der orientaliſchortho-
doxen Kirche angehört. Über den Schloß-
hof weg bewegte ſich der Zug der
Fürſtlichkeiten vom Fahnenſaale zur
Schloßkirche. Prinz Heinrich von
Preußen führte die Kronprinzeſſin von
Griechenland, der Kronprinz von Grie-
chenland die Großfürſtin Sergius von
Rußland, der Großherzog Ernſt Lud-
wig die Kaiſerin von Rußland, der
Kalſer von Rußland die Königin von
England. Zwiſchen ſeinen Eltern, dem
König und der Königin von Griechen-
land, ſchritt der Bräutigam Prinz
Andreas. Prinz und Prinzeſſin Ludwig
von Battenberg geleiteten ihre Tochter,
die Braut Prinzeſſin Aliee. Nach der
evangeliſchen Einſegnung verſammelten
ſich die Fürſtlichkeiken wieder im Schloß, um bald dar-
verläßt die griechiſche Kapelle.
Die ungariſche Hauptſtadt Budapeſt belibt in der