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ie Erbgroßherzogin-Witwe Bauline von
Sachfen⸗Weimar-⸗-Ciſenach, welche auf der
Reiſe von Rom nach Florenz im Schnellzuge vom Tode
ereilt wurde, war die Gemahlin des Erbgroßherzogs
Karl Auguſt von Sachſen-Weimar, der hereits im Jahre
1894 ſtarb, und Muttex des jetzt regierenden Großher-
zogs Wilhelm Ernſt. Sie erlag einem plhtzlichen, ſchweren
Aufall ihres ſchon längere Jahre währenden Herzlei-
dens, das ſie gezwungen hatte, den Winter im Süden
zu verbringen. Geboren am 25. Juli 1852 als Tochtex
des Prinzen Hermann von Sachſen-Weimar-Eiſengch
und ſeit dem 26. Auguſt 1873 vermählt, erfreute ſie ſich
in Weimar in-
folge ihres lie-
benswürdigen
Weſens und ihrer
faſt bürgerlichen
Einfachheit gro-
ßer Beliebtheit.
Seit dem Tode
ihrer Schwieger-
mutter, der Groß-
herzogin Sophie,
bis zur Verhei-
ratung ihres
Sohnes im Jahre
1903 ſtand ſie an
der Spitze des ge-
ſellſchaftlichen
Lebens am Wei-
marer Hofe. Auch
die Mitglieder
der Goethe-Ge-
ſellſchaft betrau-
ern in ihr eine
eifrige Freundin
und Gönnerin
ihrer Beſtrebun-
en, die es nie
verſäumte, den Pfingſttagungen der Gefellſchaft in Wei-
mar beizuwohnen. —

Sn Braunſchweig iſt in Gegenwart des Prinz-
regenten Albrecht von Preußen das Landesdenkmal
für den letzten regierenden Herzog Wilhelm enthüllt
worden, mit dem die ältere braunfchweigiſche Linie der
Welfen erloſch. Er wurde am 25. April 1806 als zweiter
Sohn des bei Quatrebras gefallenen Herzogs Friedrich
Wilhelm geboren und übernahm, als ſein Bruder, Her-
zog Karl, durch den Aufſtand am 7. September 1830
vertrieben wurde, proviſoriſch die Regierung, die er dann,

Erbgroßherzogin-⸗vitwe Pauline
von Sachſen-eimar-Eiſenach +

Nach einer Photographie von Louis Held,
Hofphotograph in Weimar.

nachdem im folgenden Jahre Herzog Karl für dauernd
regierungsunfähig erklärt worden war, als deſſen geſetz-
mäßiger Nachfolger behielt und bis zu ſeinem Tode, der
in Sibyllenort am 18. Oktober 1884 erfolgte, innehatte.
Er hat ſtets — obwohl er ſich perſönlich nicht populär
zu machen wußte — in ungetrübtem Einvernehmen mit
den Ständen und dem Volke gelebt, ſich ſtets in den
konſtitutionellen Grenzen gehalten, und unter ſeinex Re-
gierung wurde die Geſetzgebung des Landes auf den
verſchiedenſten Gebieten im
modernen Geiſte umgeſtaltet,
der Landbeſitz von den alten
Jeudallaſten befreit, der
Anſchluß an den preußiſchen
Zollverein vollzogen und feit
dem Jahre 1848 eine entſchie-
dene Politik im Sinne der
deutſchen Einheitsbeſtrebungen
getrieben, und das Land hat
während ſeiner langen Regie-
rungsdauer eine friedliche und
gedeihliche Entwicklung ge-
nommen. Als daher im Fa-
nuar 1896 der damalige Prä-
ſident Freiherr v. Veltheim in
der Landesverſammlung den
Antrag ſtellte, dem verſtor-
benen Herzog auf Staats-
koſten ein Denkmal zu errich-
ten, fand er allſeitige Zuſtim-
mung. Die Ausführung des
Kunſtwerks wurde Profeſſor
Menzel in Bexlin übertragen,
und die erforderliche Summe
von 300,000 Mark ohne wei-
teres genehmigt. Jetzt ſteht
das Denkmal vollendet da und

xiſchen Figuren der Weisheit, charakteriſiert durch das
Buch, und der Gexechtigkeit mit — —
Eine architektoniſche Baluſtrade aus bräunem poliertem
Granit umgibt die Gruppen im Halbkreiſe und fchließt
ſie zu einem Ganzen zufammen. —
„ In Frankreich machen die reichen, ſportluſtigen Kreife
jetzt die größten Anſtrengungen, dem Motorrennwagen
auch ein Motorrennboot an die Seite zu ſetzen, das alle
bisher erreichten Schnelligkeiten überttifft. Man iſt in

reiht ſich würdig den übrigen
Schöpfungen der Bildhauer-
kunſt an, welche die alte Wel-
fenhauptſtadt ſchmücken. Die Oſtſeite der Burg Dank-
warderode bildet den wirkungsvollen Hintergrund für die
drei Gruppen des Denkmals! Im Mittelpunkte gewahrt
man auf hohem Sockel die auf ſchreitendem Pferde
ſitzende Geſtalt Herzog Wilhelms in Huſarenuniform;
die Nebengruppe rechts verſinnbildlicht Landwirtſchaft
und Gewerbe, erſtere als ſitzende weibliche Figur mit
der Sichel in der Hand dargeſtellt, letzteres durch eine
kräftige Männergeſtalt, die ſich auf einen Schmiede-
hammer ſtützt. Die linke Nebengruppe gibt die allego-

Das vom


der Tat, wie die letzten Regatten in Monaco zeigten, mit
kleinen offenen Booten bereits zu erſtaunlichen Geſchwindig-
keiten gelangt, und jetzt maͤcht der Graf de Lambert
in Parls mit einem flachen Kahne, der mit einem zwei-
zylindrigen Motor von vierzig Pferdeſtärken gusgeſtattet
iſt, auf'der Seine Verſuché, um eine Schnelligkeit von
35 Kilometer in der Stunde zu erreichen. Der Kahn iſt
nur aus fuͤnf geraden Brettern zuſammengeſetzt, taucht
ſo gut wie gar nicht in das Waſſex ein, ſondern liegt
ganz flach auf der Oberfläche und fliegt bei der Bewe-

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