IV
empfundenen Bedürfnisse entgegenkam, beweist allein schon der Umstand,
dass das Buch sehr bald nach seinem Erscheinen vergriffen war. In
diesem "Werke, dessen Zweck die Darstellung der Frankfurter Bauten
nach ihrem heutigen Zustande war, sind die älteren Bauten, sowohl was
die Geschichte als was den bildnerischen Schmuck belangt, etwas knapp
behandelt worden, wie dies bei dem eng begrenzten Baume nicht gut
anders möglich war.
So erschien es keine überflüssige Arbeit, die Baugeschichte unserer
Stadt im Allgemeinen und deren zahlreiche ältere Baudenkmäler im Ein-
zelnen endlich einmal gründlich zu beschreiben. An Aufforderungen dazu
hat es seit Jahrzehnten, seit dem Erscheinen des Battonnschen Werkes
nicht gefehlt; von nachhaltiger Wirkung war jedoch erst die Anregung
des Architekten Professor Oskar Sommer in dem Festvortrage über die
bauliche Entwicklung der Stadt Frankfurt a. M., den er am 9. Januar 1892
bei der Jubilaeumsfeier des Architekten- und Ingenieur-Vereins hielt. Er
wies auf Battonns verdienstliches Werk hin, dem leider die erläuternden
Bilder fehlten; er bedauerte, wieviel des von Battonn vor nahezu hundert
Jahren Aufgezählten seitdem verschwunden sei und täglich verschwände;
er schloss mit der Aufforderung: „Hier wäre der Geschichte und der
Kunst ein Dienst zu leisten, wenn man das noch Vorhandene durch Auf-
nahme der Vergessenheit entreissen wollte.“
Es war dem trefflichen Meister nicht vergönnt, seinen Worten die
That. folgen zu lassen. Oefter hat er in den letzten Zeiten seines Lebens
mit den beiden Bearbeitern des vorliegenden Werkes dessen Plan be-
sprochen, ohne, durch anderweitige Arbeiten und Krankheiten verhindert,
thätigen Antheil an der Verwirklichung seiner Anregung nehmen zu
können. Als er am 13. Februar 1894 aus einem an Arbeit und Erfolgen
reichen Leben schied, hatten die beiden Bearbeiter bereits selbständig
die einleitenden Schritte zur Herausgabe des Werkes gethan.
Ihnen wie Sommer war von Anfang an klar, dass zu einer solchen
Arbeit die Kraft eines Einzelnen nicht ausreicht; sie erfordert die ver-
einte Mitwirkung der Historiker, der Kunstgelehrten und vor allen der
Architekten, welche sich der Erforschung der Vergangenheit unserer Stadt
und ihrer herrlichen Bauten widmen und bereit sind, in einer würdigen
Darstellung dieser Baudenkmäler eine alte Ehrenschuld gegen deren Meister
einzulösen.
In einer vom 1. Januar 1894 datierten Denkschrift wandten sich die
Bearbeiter an die Vorstände der beiden Vereine mit der Aufforderung, das
empfundenen Bedürfnisse entgegenkam, beweist allein schon der Umstand,
dass das Buch sehr bald nach seinem Erscheinen vergriffen war. In
diesem "Werke, dessen Zweck die Darstellung der Frankfurter Bauten
nach ihrem heutigen Zustande war, sind die älteren Bauten, sowohl was
die Geschichte als was den bildnerischen Schmuck belangt, etwas knapp
behandelt worden, wie dies bei dem eng begrenzten Baume nicht gut
anders möglich war.
So erschien es keine überflüssige Arbeit, die Baugeschichte unserer
Stadt im Allgemeinen und deren zahlreiche ältere Baudenkmäler im Ein-
zelnen endlich einmal gründlich zu beschreiben. An Aufforderungen dazu
hat es seit Jahrzehnten, seit dem Erscheinen des Battonnschen Werkes
nicht gefehlt; von nachhaltiger Wirkung war jedoch erst die Anregung
des Architekten Professor Oskar Sommer in dem Festvortrage über die
bauliche Entwicklung der Stadt Frankfurt a. M., den er am 9. Januar 1892
bei der Jubilaeumsfeier des Architekten- und Ingenieur-Vereins hielt. Er
wies auf Battonns verdienstliches Werk hin, dem leider die erläuternden
Bilder fehlten; er bedauerte, wieviel des von Battonn vor nahezu hundert
Jahren Aufgezählten seitdem verschwunden sei und täglich verschwände;
er schloss mit der Aufforderung: „Hier wäre der Geschichte und der
Kunst ein Dienst zu leisten, wenn man das noch Vorhandene durch Auf-
nahme der Vergessenheit entreissen wollte.“
Es war dem trefflichen Meister nicht vergönnt, seinen Worten die
That. folgen zu lassen. Oefter hat er in den letzten Zeiten seines Lebens
mit den beiden Bearbeitern des vorliegenden Werkes dessen Plan be-
sprochen, ohne, durch anderweitige Arbeiten und Krankheiten verhindert,
thätigen Antheil an der Verwirklichung seiner Anregung nehmen zu
können. Als er am 13. Februar 1894 aus einem an Arbeit und Erfolgen
reichen Leben schied, hatten die beiden Bearbeiter bereits selbständig
die einleitenden Schritte zur Herausgabe des Werkes gethan.
Ihnen wie Sommer war von Anfang an klar, dass zu einer solchen
Arbeit die Kraft eines Einzelnen nicht ausreicht; sie erfordert die ver-
einte Mitwirkung der Historiker, der Kunstgelehrten und vor allen der
Architekten, welche sich der Erforschung der Vergangenheit unserer Stadt
und ihrer herrlichen Bauten widmen und bereit sind, in einer würdigen
Darstellung dieser Baudenkmäler eine alte Ehrenschuld gegen deren Meister
einzulösen.
In einer vom 1. Januar 1894 datierten Denkschrift wandten sich die
Bearbeiter an die Vorstände der beiden Vereine mit der Aufforderung, das