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als der Künstler des karolingischen Elfenbeindeckels und als Meister
Engelbert nimmt der Autor dieser Reliefs doch Tlieil an dem merk-
würdigen Umschwünge und den allgemeinen Errungenschaften der Kunst in
jener Zeit eines neuen Strebens, welches in der Entwickelung der Gothik
seinen entsprechenden Ausdruck fand.“

Der viergeschossige Thurm trägt eine Laterne mit Helm. Das Erd-
geschoss ist quadratisch, durch drei schmale, rundbogige Fenster erhellt,
welche in tiefen Schrägen, aussen rundbogig, innen spitzbogig geschlossen,
sitzen. Es wird durch ein Kreuzgewölbe mit grossem Schlussring und
Kippen, deren Ecken abgefast sind und auf Kragsteinen sitzen, überdeckt.
Der Raum dienf seit der letzten "Wiederherstellung als Sakristei und erhielt
zu diesem Zwecke die kleine, nach aussen führende Thüre in der öst-
lichen* jThurmmauer. Die übrigen Geschosse haben achteckigen Grund-

riss ; das erste und zweite Obergeschoss zeigen in frühgothischen Formen
Eckbündel aus drei Rundstäben bestehend (Fig. 38, 56—57), welche
durch Kleeblattbogen verbunden sind. Im ersten Obergeschoss befinden
sich schmale, spitzbogige Fenster mit tiefen Schrägen in zwei Reihen
über einander, im darüber liegenden Stockwerk Maasswerkfenster mit
Dreipass und darunterliegendem Kleeblattbogen. Das dritte, nach dem
alten Plane erneuerte Obergeschoss und die Laterne mit Helm, ein Pro-
dukt der Wiederherstellung in den vierziger Jahren, haben spätgothische
Formen, zweitheilige Maasswerkfenster und eine Brüstung mit Maass-
werk aus Fischblasen und nasenbesetzten Vierbögen. Laterne und drittes
Obergeschoss sind durch achtseitige Kreuzgewölbe überdeckt. Im letzteren
hängen die Glocken auf hölzernen Stühlen.

Fig. 47. Grundriss nach der Aufnahme von Hess.

Thurm.
 
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